Köln – Die Antrittsurkunde hatte er tags zuvor noch im „kleinen Kreis“ bekommen. Ganz persönlich von NRW-Innenminister Herbert Reul in Düsseldorf. Das „Willkommen in Köln“ fand für den neuen Polizeipräsidenten Falk Schnabel (52) auf einer etwas größeren Bühne statt: In der Lanxess-Arena. Vor rund 10.000 „Gästen“.
2740 davon waren Kommissaranwärterinnen und -anwärter sowie Regierungsinspektoranwärterinnen und -anwärter. Angetreten, um ihren Eid auf die Landesverfassung abzulegen, zu derem Schutz sie wesentlich beitragen sollen. „Wahrscheinlich die schönste, aber nicht die leichteste Aufgabe“, gab Schnabel dem „Nachwuchs“ mit auf den Weg. Wie er schon aus seinem „Vorgängerjob“ weiß: „Ihre Aufgabe ist belastend bis ins Private hinein.“ Doch damit will der neue Chef im Kölner Polizeipräsidium die Neuen nicht alleine lassen. „Wir werden ein wachsames Auge auf unsere Auszubildenden haben, damit Sie alle nach Dienstschluss wieder gesund und wohlbehalten nach Hause kommen“, so sein Versprechen. Und Schnabel richtete einen Appell an alle Bürger, den neuen Polizisten später in ihrem Dienst stets mit Respekt zu begegnen.
Mag es die Freude darüber gewesen sein, dass nach zwei Vereidigungsfeiern unter weitestgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit wieder eine Großveranstaltung mit Anwärtern und Angehörigen möglich ist, oder doch nur der zu Hochtouren auflaufende Landtagswahlkampf: Die Feier hätte kaum prominenter begleitet werden können. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sprach zu den Anwärtern.
Er schwor sie noch vor dem Eid ein, Verfassung und Freiheit zu schützen. Eine schöne und ehrenvolle Aufgabe, die durchaus geschätzt werde: „Auf der Skala der Tätigkeiten, die höchstes Ansehen genießen,“ stünde der Polizeidienst stets weit oben. Doch auch er wollte nichts beschönigen: „Sie werden Anteil haben an menschlichen Tragödien.“
Mit dem Hinweis auf ein Großprojekt der Polizei in NRW, die Bekämpfung der Clan-Kriminalität, spielte er den Ball zu NRW-Innenminister Herbert Reul. Sein Wunsch: „Ich möchte, dass die Polizei Nordrhein-Westfalen als das wahrgenommen wird, was sie inzwischen ist: Die beste Polizei Deutschlands.“