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Dramatischer EinsatzPolizei schießt Messer-Mann in Köln-Bickendorf nieder – neue Details

Lesezeit 4 Minuten
Eine Person wurde bei einem Polizeieinsatz tödlich verletzt.

Eine Person wurde bei einem Polizeieinsatz tödlich verletzt.

Bei einem Polizeieinsatz in Bickendorf ist ein mit einem Messer bewaffneter Mann ums Leben gekommen. Der Mann hatte zuvor versucht, eine Frau zu überfallen.

Ein Taxi steht mit Dauerblinklicht auf dem Bürgersteig, Blaulicht an vielen Ecken, ein Ford wird von Polizisten untersucht und der Tatort mit einer großen Schutzwand vor Blicken abgesperrt. Die Vitalisstraße in Bickendorf ist am Donnerstagabend Schauplatz eines Verbrechens geworden. Dabei kam ein 36 Jahre alter Mann ums Leben, ein Taxifahrer war in großer Gefahr und auch zwei Autofahrerinnen werden diesen Abend nicht mehr vergessen.

Weitere Details zum Tathergang bekannt

Was war passiert? Der 36-jährige Mann aus Euskirchen hatte bei dem Einsatz am Donnerstagabend ein Messer bei sich, das er nicht wie von den Polizisten gefordert weggelegt haben soll. Ein Polizist schoss dem Mann einmal in den Oberkörper. Der Mann soll sich am Boden liegend noch selbst schwer mit dem Messer verletzt haben. Er starb später in einer Klinik ob an den Messerverletzungen oder an dem Schuss, war zunächst unklar.

Wie aus Polizeikreisen zu erfahren war, hatte sich der Mann mit dem Messer die Kehle durchgeschnitten. Offiziell sprechen die Ermittlungsbehörden von einer schweren Halsverletzung. Eine Obduktion zur Klärung der Todesursache sei angeordnet worden, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Täter zunächst noch reanimiert

Der Kriminalfall begann gegen 19 Uhr am Helmholzplatz in Bickendorf. Dort soll der Mann zwei Frauen bedrängt und mit Gewalt versucht haben, an ihre Autos zu kommen. Nachdem ihm das misslang, floh er zu Fuß über mehrere hundert Meter zur Vitalisstraße , stieg dann in ein Taxi und wollte damit wegfahren. Der Taxifahrer hatte sich aber geweigert und sei schnell ausgestiegen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Als der 36-Jährige auf den Fahrersitz gewechselt sei und versucht habe loszufahren, sei er von zwei Polizisten gestellt worden. Zunächst hieß es, dass der Mann am Donnerstagabend auch Fahrgäste bedroht haben soll. Doch am Freitag stellte sich heraus, dass das Taxi nur mit dem Fahrer besetzt war.

Grafik zum Tatort

Die Tatorte

Die angegriffenen Frauen hatten den Notruf gewählt und von dem Überfall berichtet. Nach dem Notruf verfolgte eine Frau mit ihrem Auto den Geflohenen und gab der Polizei fortwährend an, wo sich der Angreifer aufhielt. Wie ein Polizeisprecher am Donnerstagabend mitteilte, sei die Frau dem Mann durch mehrere Straße des Viertels in Bickendorf gefolgt.

„Bei dem Angriff ist eine Frau von dem Täter geschlagen worden.“, sagte ein Polizeisprecher. Laut Staatsanwaltschaft war der Mann in der Vergangenheit nicht mit Gewaltdelikten aufgefallen. „Der Bundeszentralregisterauszug des Verstorbenen weist keinerlei Voreintragungen wegen Gewaltdelikten auf. Weitere Informationen zu seiner Person können zum Schutz postmortaler Persönlichkeitsrechte nicht mitgeteilt werden“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ulrich Bremer.

Bonner Polizei übernimmt Ermittlungen

Eine Sprecherin der Kölner Polizei sagte am Freitag, die beteiligten Polizisten seien in Betreuung. Bei der Polizei gibt es einen sozialen Dienst, bei dem entsprechend geschulte Beamte mit ihren Kollegen sprechen. Die Beteiligten seien grundsätzlich dienstfähig, würden aber nach so einem Fall nicht direkt wieder in den Dienst geschickt.

Aus Neutralitätsgründen ermittelt in dem Fall die Bonner Polizei. Das ist so üblich: Steht bei Polizisten eine Straftat im Raum, werden die Ermittlungen nicht von den Kollegen in der eigenen Behörde, sondern in einer anderen Dienststelle geführt. Es gibt feste Zuständigkeiten: Bonn ist bei solchen Fällen immer für Köln zuständig und umgekehrt. Am Donnerstag kamen die Ermittler direkt zum Tatort.

Spuren und Bodycams werden ausgewertet

„Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren aufgenommen zur Prüfung, ob es mit Blick auf den Tod des Mannes konkrete Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden von Polizeibeamten, die als Zeugen vernommen werden, gibt“, sagte Oberstaatsanwalt Bremer der Rundschau weiter. Zu diesem Zweck würden alle in Betracht kommenden Zeugen vernommen, Spuren und weitere Beweismittel wie etwa Bodycam-Aufnahmen der Polizei ausgewertet, um den Geschehensablauf möglichst lückenlos aufzuklären. Ein Ergebnis ist vermutlich erst in Wochen zu erwarten.

„Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren aufgenommen zur Prüfung, ob es mit Blick auf den Tod des Mannes konkrete Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden von Polizeibeamten, die als Zeugen vernommen werden, gibt“, sagte Oberstaatsanwalt Bremer der Rundschau weiter. Zu diesem Zweck würden alle in Betracht kommenden Zeugen vernommen, Spuren und weitere Beweismittel wie etwa Bodycam-Aufnahmen der Polizei ausgewertet, um den Geschehensablauf möglichst lückenlos aufzuklären. Eine Ergebnis ist vermutlich erst in Wochen zu erwarten.