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CoronavirusBereits neun Tote im Maternus-Seniorenzentrum und im Clarenbachstift

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Se­nio­ren­heime sind besonders be­trof­fen: Bereits vier To­des­fälle und viele In­fi­zierte beklagt das Cla­ren­bach­stift in Brauns­feld.

  1. Neben den Verstorbenen gibt es zusätzliche Verdachtsfälle und Infizierte unter den Senioren.
  2. Die Einrichtungen haben eine Schleuse eingerichtet, in der sich die Pflegekräfte umziehen.
  3. Nun soll es als einen weiteren Schritt Antikörper-Tests geben.

Köln – Die Zahl der Infektionen unter Bewohnern und Mitarbeitern in Seniorenheimen steigt. Auch Todesfälle häufen sich. Drei Heime sind nach Auskunft des Gesundheitsamts besonders betroffen. Unter ihnen: das Clarenbachstift in Braunsfeld und das Maternus-Seniorenzentrum in Rodenkirchen. „Mich bedrückt die Situation in den Heimen sehr. Wir tun alles, was möglich ist“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Mittwoch.

Aktuelle Gesamtzahlen über Fälle in Heimen gibt die Stadt nur einmal wöchentlich bekannt. Klar ist: Alte, mehrfach erkrankte Menschen sind extrem gefährdet. Allein in den letzten 24 Stunden starben eine 82- und eine 86-Jährige sowie ein 83- und ein 87-Jähriger. Sie alle litten an Grunderkrankungen.

Alle Verstorbenen hatten schwerwiegende Vorerkrankungen

Im Maternus-Seniorenzentrum in Rodenkirchen waren bis Mittwochmorgen bereits fünf Senioren im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion verstorben. Vier verstarben im Krankenhaus, einer im Pflegeheim. Alle hatten schwerwiegende Vorerkrankungen. Das teilte der Betreiber, der private Träger Cura mit Sitz in Berlin, mit.

Von den derzeit rund 220 Bewohnern im Maternus-Seniorenzentrum waren am Mittwochmorgen 20 in stationärer Behandlung im Krankenhaus. Darunter waren 18 Senioren, die in der Pflegeeinrichtung leben, sowie zwei aus dem Betreuten Wohnen. Bei neun der Senioren im Krankenhaus hatte sich bis zum Mittwochmorgen ein Verdacht auf Covid-19 bestätigt, bei elf Personen standen die Testergebnisse noch aus.

Weitere Personen sind infiziert

In der Pflegeeinrichtung selbst gab es (Stand Mittwochvormittag) zusätzlich acht Verdachtsfälle und drei Infizierte unter den Senioren. Im Betreuten Wohnen war ein Bewohner nachweislich infiziert. Zusätzlich waren 15 Mitarbeiter, darunter der Direktor, infiziert. Elf Mitarbeiter befanden sich in Quarantäne, 30 waren als Verdachtsfall eingestuft. Monika Schweissgut, die übergangsweise das Krisenhaus leitet, sprach von „einem Brand, den ich noch nie erlebt habe“.

Eine Sprecherin der Berliner Unternehmenszentrale betonte, dass die Lage unter Kontrolle sei. „Wir haben eine Schleuse eingerichtet, in der sich die Pflegekräfte umziehen. Alle Infizierten sind isoliert. Alle Hygienemaßnahmen werden beachtet. Auch Schutzausrüstung ist genügend vorhanden“, hieß es.

Ob es eine Ausgangssperre gibt, ist unklar

Mitarbeiter der Task Force des Krisenstabs, die Pflegeheime unterstützt, hatten gestern bei allen Bewohnern des Altenzentrums in Rodenkirchen Abstriche genommen. Ob eine Ausgangssperre für die Bewohner des Betreuten Wohnens besteht oder nicht, war unklar.

„Wir sind da im Austausch mit dem Gesundheitsamt“, sagte eine Unternehmenssprecherin. Grundsätzlich ist es schwer, im so genannten Service-Wohnen die Mieter mit einer Ausgangssperre zu belegen.

Isolation ist nach wie vor das Mittel der Wahl

„Das Management in den betroffenen Heimen ist in Ordnung. Die Mitarbeiter arbeiten mit aller Kraft. Isolation ist nach wie vor das Mittel der Wahl“, sagte Gerhard Wiesmüller vom Gesundheitsamt. Dafür gäbe es unterschiedliche Möglichkeiten, in allen Heimen könne gewährleistet werden, dass sie wirksam durchgeführt werden könne.

Man müsse im Altenzentrum in Rodenkirchen davon ausgehen, dass mehrere Personen zu unterschiedlichen Zeitpunkten das Coronavirus eingeschleppt hätten. Erst wenn 14 Tage nach der letzten Übertragung vergangen seien, sei nicht mehr mit weiteren Infektionen zu rechnen, so Wiesmüller.

Nicht jeder, der gestorben ist, ist unbedingt direkt in Folge des Virus gestorben

In der Einrichtung sollen nun auch Antikörpertests bei den Mitarbeitern durchgeführt werden. Mitarbeiter, die eine Immunität aufweisen, sollen vorrangig bei der Betreuung eingesetzt werden. Für Wiesmüller stellen sich die häufig tödlichen Folgen der Coronavirus-Infektionen als nicht überraschend dar.

Er verwies darauf, dass viele Pflegeheimbewohner nicht nur hochaltrig sind, sondern oft an mehreren schweren Vorerkrankungen leiden. „Nicht jeder, der gestorben ist, ist unbedingt direkt in Folge des Virus gestorben“, sagte Wiesmüller.

Aufnahmestopp in den Heimen

Im Clarenbachstift in Braunsfeld sind vier Senioren in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Ein Bewohner ist derzeit im Krankenhaus. 20 sind infiziert. „Seit der ersten positiven Testung wurden alle Bewohner in ihren Zimmern isoliert. Sie erhalten kompletten Zimmerservice, der Zutritt ist nur noch dem pflegerischen Personal gestaltet.

Außerdem haben wir in den Fluren und Zimmern der positiv getesteten Bewohner in Absprache mit dem Gesundheitsamt Hygieneschleusen eingerichtet“, teilt Clarenbachstift-Geschäftsführerin Irina Helmert mit.

Mangel bei der Schutzausrüstung ist ein Problem

Um bestmögliche Sicherheit in Heimen zu gewähren, gilt ab sofort ein Aufnahmestopp für die meisten Heime. „Wir schauen im Einzelfall und lassen keinen auf dem Weg“, sagte Wiesmüller. Ein Mangel bei der Schutzausrüstung ist indes nach wie vor ein Problem.

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„Die Stadt bemüht sich weltweit um Ausrüstung“, sagte Reker. Der Bürgermeister der Partnerstadt Peking hat Köln eine Spende mit 20000 Masken angekündigt. Sie sollen auch in den Heimen verteilt werden.