Corona-Krise in Köln6500 Betriebe melden in Köln Kurzarbeit an
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Köln – So schnell kann sich das Blatt wenden. Eigentlich wollte die Kölner Arbeitsagentur für den gerade abgelaufenen Monat eine recht gute Entwicklung der Arbeitslosenzahlen verkünden. Zum Stichtag am 12. März gab es 46 663 Arbeitslose, das sind 374 weniger als im Februar und 989 mehr als im Vorjahr – leicht abflauende Konjunktur, aber normales Geschäft für die Arbeitsagentur, kurz vor der üblichen „Frühjahrsbelebung“. Dann kam die Corona-Krise. Und nichts ist mehr wie gewohnt. Auch nicht für die Arbeitsagentur.
„Tausende Beratungsgespräche“ seien in den vergangenen zwei Wochen mit Arbeitgebern geführt worden – alleine zum Kurzarbeitergeld. Bis Ende März haben laut Arbeitsagentur etwa 6500 Betriebe in Köln Kurzarbeit angemeldet. Ob in allen Betrieben letztlich auch Kurzarbeit anfällt, ist unklar. Die Meldung der Arbeitgeber erfolgt schon, sobald es zu Arbeitsausfällen kommt. „Abgerechnet wird aber immer im Nachhinein“, erklärt die Arbeitsagentur.
Die Unternehmen haben dafür drei Monate Zeit. Eine Statistik zu Arbeitsausfällen, Branchen und Betroffenen wird daher noch auf sich warten lassen. Kurzarbeit soll verhindern, dass Mitarbeiter sofort entlassen werden, wenn der Betrieb in wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist. Kurzarbeit habe sich bereits in der Finanzkrise vor zehn Jahren „als gutes Instrument bewährt“, um die Wirtschaft „schnell wieder in Gang zu bringen“, erklärt Johannes Klapper, Chef der Kölner Arbeitsagentur.
Erst in vier Wochen Statistik zu Arbeitslosenzahlen
Die Arbeitsagentur selbst hat Personal aufgestockt, ein Schwerpunkt liegt im Moment auch darauf, „die Zahlbarmachung von Leistungen sicherzustellen“, heißt es – also dafür zu sorgen, dass beantragtes Geld ausgezahlt wird. „Die Beratungs-Hotlines sind maximal ausgelastet“, teilt die Arbeitsagentur mit. Seit dem 16. März gelten die Einschränkungen für die Wirtschaft. Wie sich die Corona-Krise auf die Arbeitslosenzahl auswirkt, kann frühestens in vier Wochen überblickt werden, wenn die Daten ab Mitte März vorliegen. Aber die Entwicklung deutet sich bereits an: In Köln gebe es seit 16. März vermehrt Arbeitslosmeldungen, heißt es. „Manche der Arbeitslosmeldungen wurden sofort wirksam, andere werden es erst in den kommenden beiden Monaten“, sagt Johannes Klapper.