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Corona in KölnWie Kölner Unternehmen mit der Testpflicht umgehen

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schnelltest auf Tisch dpa

Symbolbild

Nun ist es also beschlossen. Betriebe sind angehalten, jedem ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mindestens einmal in der Woche ein Corona-Testangebot zu machen, in besonders gefährdeten Berufssparten zwei mal pro Woche. Eine Testpflicht allerdings gibt es immer noch nicht. Wie gehen die Unternehmen in Köln damit um?

Um gleich groß einzusteigen: Ford hat seit Ende März ein eigenes Testzentrum hochgefahren, das auf dem Gelände des ehemaligen Kindergartens eingerichtet ist. Bis zu 1500 Menschen können hier am Tag getestet werden, ganz unabhängig davon, ob sie bei Ford arbeiten oder nicht, erklärt Firmensprecher Marko Belser. Wer nicht bei Ford arbeitet, kann sich im Rahmen der „Bürgertests“ dort kostenlos testen lassen. „Das reicht auf jeden Fall, um allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Angebot machen zu können. Viele sind ja auch bei uns schon lange im Homeoffice“, so Belser. Und die Vorbereitungen gehen weiter: In einigen Wochen soll auf dem Gelände auch ein eigenes Impfzentrum stehen – in der Hoffnung, dass auch genug Impfstoff zur Verfügung stehen wird.

Corona-Tests schon heute gängige Praxis

Aber auch im Kleineren sind die Unternehmen diesmal nicht kalt erwischt worden. Laut der Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK) sind Corona-Tests schon heute gängige Praxis in einem Großteil der Unternehmen. „Unsere Befragungen haben ergeben, dass die Mehrzahl der Unternehmen dies schon umsetzt. Die Testpflicht wird daher für viele Betriebe nichts ändern. Positiv ist auch, dass Selbsttests ausreichen und diese nicht dokumentiert werden müssen. Wir hoffen, dass es bei den Detailfragen, die noch zu klären sind, nicht zu weiterer Bürokratie kommt“, erklärte Nicole Grünewald, Präsidentin der IHK Köln.

Darüber hinaus habe es zwar im Vergleich zur Vorwoche eine verstärkte Nachfrage zu Schnell- und Selbsttests gegeben, ergänzte IHK-Sprecher Jörn Wenge. Direkte Anfragen zur neuen Testpflicht hätten die IHK Köln aber nur vereinzelt erreicht. So fragten mehrere Unternehmen, die noch auf Bestellungen von Tests warten, nach einer Übergangsfrist (sie gilt fünf Tage nach Verkündung der neuen Verordnung). Außerdem gab es Fragen zu etwaigen Dokumentationspflichten. „Das sind bislang aber nur einzelne Anfragen neben den weiteren Anfragen zu Tests, die sich nicht direkt auf die neue Verpflichtung beziehen,“ so Wenge.

Kammer fordert Anpassungen der Impf-Reihenfolge

Das regionale Handwerk reagiere auf die neuen Bestimmungen mit Unverständnis, erklärte der Präsident der Handwerkskammer zu Köln, Hans Peter Wollseifer. Es würden bereits auf freiwilliger Basis intensiv Selbsttests bei der Belegschaft durchgeführt. „Unsere Betriebe testen bereits jetzt freiwillig in großem Umfang. Wo dies noch nicht der Fall ist, liegt das überwiegend daran, dass nicht ausreichend Test-Kits beschafft oder geliefert werden können.“

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Insbesondere Handwerksunternehmen, bei denen es verstärkt zu Kontakt mit anderen Menschen komme, sollten bei den Impfplanungen stärker berücksichtigt werden. „Wir drängen darauf, Handwerkerinnen und Handwerkern auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes vorgezogene Schutzimpfungen mit erhöhter Priorität zu ermöglichen. Wie systemrelevant das Handwerk ist, liegt seit Jahr und Tag auf der Hand“, so Wollseifer. (two)