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Arbeiten laufen seit mehr als zehn JahrenBühnen-Sanierung in Köln droht neue Preissteigerung

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Die Baustelle der Bühnen in Köln.

Das von Architekt Wilhelm Riphahn entworfene Opernhaus am Offenbachplatz in der Innenstadt.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Baudezernent Bernd Streitberger präsentieren am Dienstag die aktualisierte Kostenprognose.

Es ist mehr als ein Dekadenprojekt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker nannte die Sanierung der Bühnen Köln nicht ohne Grund 2017 ein Desaster. Das ist nun fünf Jahre her. Die Kostenprognose ist seitdem von 570 auf mittlerweile 658,6 Millionen Euro geklettert, inklusive des gesamten Risikopuffers. Das war zumindest der Stand Ende November 2022. Am Dienstag wollen die Stadt und das Team um den technischen Betriebsleiter und ehemaligen Baudezernenten der Stadt, Bernd Streitberger, die aktualisierte Prognose vorstellen.

Es bleibt abzuwarten, wie sehr sich die immensen Preissteigerungen im Bausektor in den vergangenen Monaten auf die Prognose für die Herstellungskosten ausgewirkt haben. Die regelmäßigen Monatsberichte der Bühnensanierung geben dabei nur einen Blick auf kurzfristige Veränderungen preis. Die aktualisierte Prognose soll noch einmal gründlich den Gesamtrahmen durchleuchten.

Zuletzt gab es am 31. Dezember 2020 einen solchen Überblick. Damals hat die Rechnung eine Prognose von 644 Millionen Euro bei Eintritt aller bekannten Risiken ergeben – das sind knapp 15 Millionen Euro weniger als beim Stand von November 2022.

Ein Problem ist: Steigen die Kosten erneut deutlich an, muss der Rat der Stadt noch einmal grünes Licht geben und eine Kostenfortschreibung beschließen. Zuletzt hat der Rat am 16. September 2019 die Summe von 642,7 Millionen Euro beschlossen. Ein zweites Problem sind die Finanzierungskosten: Diese werden in der Regel bei Großprojekten nicht angegeben, bei der Bühnen-Sanierung werden sie auf 239 Millionen Euro beziffert. Diese Summe beinhaltet vor allem Darlehenszinsen. Allerdings erfolgte die Berechnung auf Basis der Summe 617,6 Millionen Euro – auch hier herrscht Nachbesserungsbedarf, wenn die Gesamtsumme steigt. Inklusive der Finanzierung kostet die Sanierung schon jetzt knapp 900 Millionen Euro.

Derweil haben Bernd Streitberger und Co. weiterhin den Termin im Blick, an dem sie die Schlüssel für die vier Häuser – Oper, Schauspielhaus, kleines Haus und Kinderoper – übergeben wollen: 22. März 2024. Mittlerweile laufen die Arbeiten seit zehn Jahren und sieben Monaten. Seit dem Start der Sanierung am 18. Juni 2012 werden bis zur Übergabe knapp ein Dutzend Jahre, oder genauer: 4296 Tage vergangen sein.