Die Sanierung der Kölner Bühnen und vor allem der Oper am Offenbachplatz bekommt ein weiteres Kapitel mit Kostensteigerungen. Sanierungs-Chef Bernd Streitberger hat die Prognose aktualisiert.
Neue Prognose zu Bühnen KölnSanierung kostet nun bis zu 674 Millionen Euro
Wenn sie eines Tages abgeschlossen sein wird, wird die Sanierung der Kölner Bühnen die Stadt alles in allem mehr als eine Milliarde Euro gekostet haben. So viel ist klar, nachdem Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Dienstag gemeinsam mit dem Technischen Betriebsleiter Bernd Streitberger die aktualisierte Kostenprognose vorgestellt hat. Das Mammutprojekt aus Instandsetzung von Oper und Schauspielhaus sowie Neubau von kleinem Haus und Kinderoper soll demnach bis zu 674 Millionen Euro kosten, inklusive aller bekannten Risiken.
Termin für Fertigstellung bleibt unverändert
Die Finanzierungskosten verbleiben bei 239 Millionen Euro. Obendrauf kommen noch 130 Millionen Euro Kosten für die Interimsspielstätten. Keine Veränderung gibt es dagegen beim Termin: Streitberger, der frühere Baudezernent der Stadt, hält weiter am 22. März 2024 fest.
Nach rund anderthalb Jahren, in denen im Bausektor die Preise aufgrund von Materialknappheit, Lieferverzögerungen, aber auch der Inflation rapide angestiegen sind, war mit einer deutlichen Erhöhung der Prognose zu rechnen. Im Vergleich zur Historie des Projekts trifft die Beschreibung moderat es jedoch deutlich besser. Immerhin hat die Prognose seit dem Beginn der Sanierung am 18. Juni 2012 – vor mittlerweile zehn Jahren und sieben Monaten – bei 253 Millionen begonnen und ist innerhalb eines Jahrzehnts auf zuletzt 659 Millionen Euro inklusive Risikopuffer angestiegen. Gegenüber dieser Explosion von gut 400 Millionen Euro wirken weitere rund 15 Millionen wie ein kleiner Schritt.
Schlüsselübergabe am 22. März 2024
Zumindest bleibt zu hoffen, dass es die letzte Kostenaktualisierung sein könnte. Denn Bernd Streitberger und sein Team haben bisher alle zwei Jahre aktualisiert. Der Sanierungschef hält an der Schlüsselübergabe im März 2024 fest. Eine weitere Neuberechnung sollte nach diesem Zeitplan nicht mehr nötig sein.
In rund einem Jahr will er die Schlüssel für die vier Häuser übergeben, dann sollen die Sparten einziehen und im Herbst die neue Spielzeit starten. Das bedeutet auch für die langjährigen Interimsstätten Veränderung: Das Depot könnte die Heimat einer neuen Tanzsparte werden, zudem könnte es weiterhin als Spielstätte im Rechtsrheinischen dienen. Im Staatenhaus soll der neue Musical-Standort entstehen.