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Ausbauvorhaben der S 11Neue Bahnsteige für den Kölner Hauptbahnhof und Deutz

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Für den Ausbau der S 11 wird am Hauptbahnhof ein neuer Doppelbahnsteig benötigt (Grafik vorne). Auch in Deutz soll der Bahnhof ausgebaut werden. 

Köln – Virtuell ist die Deutsche Bahn ihrer Zeit um Jahre voraus. Am Monitor gibt es bereits die Gleise 12 und 13 des Kölner Hauptbahnhofs, außerdem einen neuen Mittelbahnsteig, der zum Breslauer Platz hin auf Stelzen gebaut ist.

Am Montag haben Bahnverantwortliche die Pläne zum Ausbau der S 11 in der Mülheimer Stadthalle vorgestellt. Noch befindet sich das Mega-Projekt im Stadium der Vorplanung. „Eine solch große und wichtige Maßnahme will auch erklärt werden. Es ist nicht immer so, dass die Ingenieure wissen, was gut für die Menschen ist“, bemerkt NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) beim Rundgang durch die Halle.

Ausbau und Erweiterungen

Wichtigste Eckpunkte des Vorhabens sind der zweigleisige Ausbau zwischen Dellbrück und Bergisch Gladbach und die Erweiterungen des Kölner Hauptbahnhofs, des Deutzer Bahnhofs und der Bahnhöfe Bergisch Gladbach und Duckterath. In den Hauptverkehrszeiten soll dann ein Zehn-Minuten-Takt eingeführt werden. Friedhelm Bien vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) kennt die Pläne sehr genau und weiß schon jetzt, was er anders machen würde. „Gehbehinderte müssen am Deutzer Bahnhof extrem lange Wege zurücklegen, in Bergisch Gladbach sieht es ähnlich aus“, bemängelt er die eingeschränkte Barrierefreiheit. „Wir wissen, dass es besser werden muss. Die Frage wird sein, wann“, sagt Bernd Köppel, Projektleiter bei der DB Netz AG.

Gut sieben Prozent beträgt der jährliche Fahrgastzuwachs bei allen S-Bahn-Linien der Region. „Uns bereitet dies Sorge, weil wir wissen, wie voll die Züge schon jetzt sind“, gibt Norbert Reinkober, Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR). Für den Kölner Hauptbahnhof werde künftig eine Zugfolge von zweieinhalb Minuten angestrebt – ohne Netzausbau sei das nicht machbar.

Bürger sollen mitreden dürfen

Durch eine frühzeitige Beteiligung der Bürger will die Bahn potenzielle Kritiker einbinden – und so spätere Klagen vermeiden, die das Projekt in die Länge ziehen könnten. Kölns Verkehrsdezernentin Andrea Blome verdeutlicht, welche Gestaltungsmöglichkeiten es allein am neuen Haltepunkt Kalk-West geben wird. „Wir müssen diskutieren, wo die P&R-Anlage hinkommt, wo die Bahnsteige liegen und ob der Zugang für Fußgänger durch einen Tunnel erfolgen soll oder nicht“, sagt Blome. Die Ausbaupläne im Naturschutzgebiet Thielenbruch hat die Bahn längst Naturschützern vorgestellt.

Seit dem 26. März läuft für das Projekt ein Online-Dialog, am 14. Mai wird die Informations-Veranstaltung in Bergisch Gladbach wiederholt. Einen Zeitpunkt für das Planfeststellungsverfahren und einen möglichen Baubeginn nennt die Bahn nicht.