Im Rahmen unserer Reihe „Rheinische Tafel“ hat Michael Sachse dieses Mal das Haus Stolzenbach in Lohmar besucht.
„Rheinische Tafel“Haus Stolzenbach serviert Damwild aus eigenem Gehege
Wer die Bundesstraße 484 zwischen Lohmar und Overath fährt, wird seinen Blick immer wieder auf das markante Anwesen richten. Unweit der Straße steht das Haus Stolzenbach mitten im Aggertal umgeben von Wäldern und Wiesen. Lindlarer Bruchsteine verleihen dem Haus sein besonderes Erscheinungsbild. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der damalige Gutshof Stolzenbach erbaut.
Seinen Namen verdankt er der damaligen Gemarkung und dem Bachlauf Stolzenbach. Er diente zunächst als bäuerlicher Gutshof und Posthalterei. Die gastronomische Geschichte des Hauses begann 1951. Kurz nach dem Krieg erhielten die damaligen Besitzer die erste Konzession zum Ausschank.
Haus im Stil von Gerlinde Kuchem weitergeführt
Seit Sommer 2015 wird das Haus von Agron Haxhijaj und Bledar Hoxha geleitet. Beide waren schon zuvor länger im Haus tätig und führen es im Stil der Besitzerin und ehemaligen Betreiberin Gerlinde Kuchem weiter. Während Haxhijaj den Service organisiert, ist Hoxha für das Geschehen in der Küche verantwortlich.
Alles zum Thema Kölsch
- Rheinische Tafel WirtzHaus in Wesseling ist für deftige saisonale Gerichte bekannt
- „Art Cologne“-Wettbewerb Relikt aus dem römischen Köln dient als Vorbild für Kölschglas
- „Rheinische Tafel“ Die „Weissenburg“ ist das zweite Wohnzimmer im Agnesviertel
- Zu Gast im Rheinland Fünf Tipps für Restaurants in der Region mit Aussicht
- Neue Kampagne „Kölsch verbindet“ –So werben die Brauer fürs Kölsch
- Gastro-Tipp Diese Biergärten im Vorgebirge sind einen Besuch wer
- Zu Gast im Rheinland Fünf Gastro-Tipps, die Urlaubsgefühle verbreiten
Ein wesentliches Faustpfand der Gastgeber sind die exzellenten räumlichen Voraussetzungen. Was als kleine Gaststätte begann, entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einem Gastronomiebetrieb mit vielfältigen Möglichkeiten, die vor allem von Gesellschaften sehr geschätzt werden. So reicht das räumliche Ensemble von der „alten Schänke“, dem „Kaminzimmer“ und der „Binsenstube“ über das Restaurant im Anbau bis hin zum Gewölbekeller und einem Garten mit altem Baumbestand. Jeder Raum verströmt ein spezifisches Flair, sei es heimelige Gemütlichkeit oder festliche Eleganz.
Viel Wild auf der Speisekarte
Die Spezialität des Hauses kommt direkt aus dem Gehege. Auf einer Anhöhe oberhalb des Hauses weiden Damtiere. Sie ernähren sich von den Gräsern und Kräutern der nicht gedüngten Weideflächen und Laubwaldböden. „Daher ist das Fleisch so zart und fettarm“, verrät der Küchenchef. Wildspezialitäten werden ganzjährig angeboten. Hoxha und seine Küchencrew bereiten sowohl Kurzgebratenes wie Rücken oder Filet vom Damwild als auch Schmorgerichte wie Damwildragout (26,50 Euro) oder Damwildbraten (27,50 Euro), die jeweils mit Rotweinbirne und Preiselbeeren sowie Rotkohl und Spätzle serviert werden.
Darüber hinaus zählen Rumpsteak oder Rinderfilet von „La Marocha“ Rindern aus der argentinischen Pampa zu den kulinarischen Highlights. In den Weinschränken lagern zahlreiche Rotweine, die gut mit saisonalen Schlagern wie den Wildgerichten oder den Gänsen harmonieren. Das kann sowohl Spätburgunder Nikolaus N. von der Winzergenossenschaft Mayschoß sein als auch Koonunga Hill, eine Cuvee aus Cabernet Sauvignon und Shiraz vom Weingut Penfolds aus dem Süden Australiens. Für Biertrinker gibt es frisch gezapftes Gaffel Kölsch und Bitburger Pils.
Haus Stolzenbach, Stolzenbach 1, 53797 Lohmar-Wahlscheid, (02246) 9208-0, mittwochs bis samstags ab 15 Uhr und sonntags ab 12 Uhr.