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Hupkonzert für höhere LöhneAutokino-Demo beim Ford-Getriebewerk in Köln

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Auf dem Parkplatz der Ford-Werke in Köln traten 400 Fordler für höhere Löhne ein.

Köln – Zuletzt ist Bewegung in die bislang ausgesprochen zäh verlaufende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie mit rund 3,8 Millionen Beschäftigten gekommen. Die Arbeitgeber sind von ihrer Forderung nach einer weiteren Nullrunde abgerückt. Jetzt bieten sie differenzierte Einkommenszuwächse für das laufende Jahr und eine allgemeine Tariferhöhung für 2022 an. Es soll um eine Einmalzahlung für 2021 gehen, über deren Höhe die Arbeitgeber freilich noch nichts sagen. Immerhin steigen die Chancen auf einen Tarifabschluss vor Ostern. Den strebt auch die IG Metall und ruft deshalb seit gut zwei Wochen zu Warnstreiks auf. Über eine halbe Million Beschäftigte haben laut der Gewerkschaft inzwischen daran teilgenommen.

Die nächsten Warnstreiks stehen jetzt an - vor der nächsten Verhandlungsrunde am Donnerstag. Die IG Metall plant für Mittwoch eine Online-Kundgebung, an der alle Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie und der Stahlindustrie teilnehmen können. Sie soll über eine spezielle Internetseite verbreitet werden.

Hupkonzerte am Dienstag in Köln

Bereits heute gibt es eine Kundgebung in Köln. Wieder treffen sich Beschäftigte in ihren Autos mit Fahnen der Gewerkschaft und Plakaten mit den Forderungen. Hupkonzerte kommentieren regelmäßig die Positionen der Arbeitgeber. Autokinoformat nennt das die Gewerkschaft. Andere Zusammenkünfte lässt die Corona-Pandemie nicht zu. In der vergangenen Woche kamen so schon 600 Teilnehmer am Rheinufer in Köln-Deutz zusammen, jetzt versammeln sich Mitarbeitende in 400 Fahrzeugen auf dem Parkplatz des TIC genannten Innovationszentrums des Getriebewerks der Ford Werke.

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Ein besonderer Ort. Dieses Innovationszentrum mit über 400 Mitarbeitenden soll geschlossen werden, nachdem Ford und Magna ihr Gemeinschaftsunternehmen mit mehreren Werken zur Getriebefertigung aufgelöst haben. Innovationszentrum und das eigentliche Werk, in dem rund 1000 Mitarbeitende Getriebe für leichte Nutzfahrzeuge produzieren, gehört jetzt zu Ford. Diese Getriebe werden wohl noch etwas länger benötigt, auch wenn Ford auf Elektroautos setzt, die keine Getriebe mehr haben. Eine Neu- oder Weiterentwicklung dieser Bauteile erscheint aber nicht mehr nötig.

Lange hatten die Arbeitgeber im Tarifkonflikt auf ihre schwierige Lage in der Corona-Pandemie verwiesen. „Es gibt gerade nichts zu verteilen“, hatte Wolfgang Reß, Hauptgeschäftsführer von kölnmetall noch am Mittwoch vor der Autokino-Kundgebung in Deutz gesagt. Da hatten sie noch auf eine Nullrunde im laufenden Jahr bestanden. Tariferhöhungen seien allenfalls 2022 drin. Auch verlangten sie weitere Flexibilisierung und Differenzierungen. Parameter sollten festgelegt werden, anhand derer Unternehmen in wirtschaftlich schwieriger Lage Kosten reduzieren können sollten. Bei einer solchen automatischen Differenzierung hätte nicht mehr die IG Metall Einschnitten für die Beschäftigten zustimmen müssen, sondern die Betriebsräte vor Ort hätten verhandelt.

Von einer Vereinbarung sind beide Seiten allerdings noch ein gutes Stück entfern. Die IG Metall strebt neben Regelungen zur Beschäftigungssicherung Tariferhöhungen von vier Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr an. Dieses Volumen soll auch in Form eines Lohnausgleichs bei Arbeitszeitverkürzungen zur Verfügung stehen.