Rund 70 Jecken kamen zur Kneipensitzung in die Euskirchener Traditionsgasstätte „Zum Annaturm“. Dort hatten die Gäste viel Spaß beim karnevalistischen Karaoke.
KaraokeWarmschunkeln in der Euskirchener Gaststätte „Zum Annaturm“
„Wenn et Trömmelche jeht.“ So lautete das Motto einer der ersten Sitzung der neuen Session. Auch wenn die erst mit dem Elften im Elften an diesem Montag offiziell beginnt, bot sich am Freitagabend in der Kneipe „Zum Annaturm“ in Euskirchen das ideale Warm-up.
Man muss auch gönnen können, und so gesehen waren die rund 70 Jecken in der Kneipe der beste Beweis für rheinländische Toleranz in Euskirchen. Denn wo andernorts von karnevalistischer Vorfreude noch gar nichts zu spüren war, hatte Kneipier Jörg „Shrek“ Peter kurzerhand entschieden, die Premiere seiner neuen Kneipensitzung im Annaturm schon am 8. November zu feiern. Sozusagen ein Testlauf: Wäre es nix geworden, hätte man am Montagabend getrost drüber hinweggehen können – dann steht ja der eigentliche Sessionsauftakt an.
Das Kommando des jecken Abends in Euskirchen lautete: „Sing e Leedche!“
Doch um es mit Dagmar aus Köln und Heike aus Papenburg zu sagen, die samt Begleitung der Premiereneinladung eines gemeinsamen Euskirchener Freundes gefolgt waren: „Das hier ist die ideale Vorbereitung auf den Elften im Elften. Der wird dann natürlich in Köln gefeiert.“
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Im Annaturm hieß vorsessionsmäßig das Kommando des bunten Abends: „Sing e Leedche!“ Es gab ein karnevalistisches Karaoke zu den Klängen von Marco Schönecker, Shornie „Walker“ und Jörn Schneider, kurz „Et Kapellche“ aus Frauenberg. Es lieferte die Töne zu echten Klassikern, so Shrek Peter. Wer sich traute, griff zum Mikro und versuchte sich in der möglichst korrekten Wiedergabe kölscher Texte.
Gesangstalent war eher zweitrangig
So wurde et Meiers Kättche (Bläck Fööss) genauso besungen wie die Superjeile Zick (Brings) oder auch „Blootwosch, Kölsch un e lecker Mädche“ (Höhner). Na klar: „Wenn et Trömmelche jeht“ von den Räubern durfte gerade zum Start in den Karneval nicht fehlen. Talent war dabei weniger wichtig als der Spaß an der Freud'.
Es werde dauern, antwortete „Shrek“ Peter jedenfalls auf die Frage nach dem Zeitplan des bunten Abends und mit sicherem Blick auf die ausgelassene karnevalistische Stimmung der Gäste.
Zu ihnen gehörte auch Claudia, die sich als „Fachkraft für betreutes Arbeiten“ vorstellte: Sie knüpfte den Barden und den Bardinnen auf der Karaoke-Bühne kleine Partywürstchen zum Umhängen an einer Kordel zusammen. „Herr Präsident: die Woosch“, hieß es in Anlehnung an die Flönz-Orden in der Karnevalssitzung des Kölner Hänneschen-Theaters als Lohn für die Sangeswütigen und ihren Kampf gegen das Lampenfieber.
Man habe aber natürlich auch eine Büttenrede vorbereitet, sagte unterdessen der Sitzungspräsident und Kneipier im Piratenkostüm zum geplanten Programmablauf. Auf den Auftritt auswärtiger Aktiver wurde allerdings verzichtet. Mehr Stimmung im Annaturm ging schließlich kaum, und Platz war eigentlich auch keiner da.
So kam es, wie es kommen sollte: Mann und Frau schunkelten, feierten, sangen zu den Klängen von Et Kapellche – und waren sich des historischen Augenblicks möglicherweise bewusst. Dieses neue jecke Format könnte eine große Zukunft haben. Jedenfalls in und um die Kneipe „Zum Annaturm“, wo am Montag die Eröffnung der neuen „Shrek-Session“ gefeiert wird.