Baskets-Trainer Tuomas Iisalo fordert eine Steigerung von seinem Team und peilt den Titel an. Jackson-Cartwright wechselt indessen zu Besiktas Istanbul. Am Samstag wartet Oldenburg auf die Bonner.
Telekom BasketsTrainer Iisalo bekennt sich zu Titelambitionen
Er ist ein Trainer, der vor Ehrgeiz brennt; der auch gegen stärkere Gegner immer an die Siegchance glaubt; und der nach Rückschlägen von seinem Team die nächste Steigerung erwartet. So überraschte Baskets-Coach Tuomas Iisalo am vergangen Sonntag nach der 76:81-Niederlage im Spitzenspiel bei Meister ALBA Berlin mit einem Bekenntnis, dass er die Baskets für titelreif hält: „Auch wenn diese Niederlage wehtut, sind wir auf dem richtigen Weg. Es muss aber noch einiges besser werden, falls wir in den nächsten Monaten Titel gewinnen wollen.“
Bayern München verpflichtet einen weiteren US-Profi
So klar hat noch kein Baskets-Trainer das „Titel gewinnen“ als Ziel formuliert. Zwei Chancen hat Iisalo mit dem Team noch: neben der Meisterschaft die FIBA Champions League, in der es zum Start in die Runde der besten 16 am Mittwoch im Heimspiel gegen Bahcesehir College Istanbul (Türkei) geht. In der Vierer-Gruppe müssten die Bonner nach den sechs Spielen Platz eins oder zwei belegen, um das Viertelfinale zu erreichen.
In der Bundesliga bleibt vorerst Titelverteidiger Berlin das Maß aller Dinge. Man muss anerkennen, dass es ALBA immer wieder gelingt, auch in strapaziösen Phasen mit vier schweren Spielen innerhalb von acht Tagen (Bayern, Mailand, Madrid, Bonn) die letzte Energie freizusetzen und sich in entscheidenden Momenten zu steigern.
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Das ist offenbar ein fundamentaler Unterschied zu den Bayern, die am Ende einer für sie ebenso stressigen Woche am Sonntag in Ludwigsburg mit 68:96 unter die Räder kamen. Ihr Star-Trainer Andrea Trinchieri wütete danach in der Pressekonferenz: „Das war das schlechteste Spiel meiner Zeit in Deutschland, und wir wurden heute vorgeführt.“ Da scheint Trinchieri verdrängt zu haben, dass die Bayern im März 2022 bei ähnlicher Terminhatz schon ein noch schlimmeres Debakel erlebten: In Bonn verpassten ihnen die Baskets eine 96:61-Abreibung.
Am Samstag Oldenburg auf Distanz halten
Aktuell reagierten die Bayern auf die Demütigung, wie die Bayern halt reagieren: mit der Verpflichtung eines weiteren Spielers. Sie holten den US-Amerikaner D.J. Seeley bis zum Saisonende. Der 33-Jährige spielte schon von Dezember 2020 bis Juni 2021 für München, er kommt vom französischen Erstligisten Gravelines-Dunkerque. Das Wechselkarussell kommt derzeit eh auf Touren, weil einige Clubs nach der Hälfte der Saison ihre Ziele neu definieren und Spieler von der Gehaltsliste streichen. Davon betroffen ist auch der letztjährige Baskets-Publikumsliebling und Bundesliga-MVP Parker Jackson-Cartwright, von dem sich der Euroleague-Club Lyon-Villeurbanne am Mittwoch trennte. Er hatte dort mit 16 Minuten viel weniger Spielzeit als in Bonn und mit 9,2 Punkten und 4,6 Assists (französische Liga) und 5,4 P./2,2 Ass. (Euroleague) keine Bäume ausgerissen. PJC wechselte direkt zu Besiktas Istanbul, dem Schlusslicht in der Türkei.
Die Personalien zeigen, dass der Markt in Bewegung ist und auch die Baskets bei der Suche nach Ersatz für den verletzten Jeremy Morgan noch fündig werden könnten. Trotz des Verlusts der Tabellenführung haben sie weiter vier Punkte Vorsprung vor die drittplatzierten Bayern. Am Samstag haben sie die Chance, mit dem Vierten Baskets Oldenburg einen weiteren Verfolger auf Distanz halten (20.30 Uhr, Telekom Dome). Die vom Spanier Pedro Calles trainierte Truppe hat im Jahr eins nach der Ära von Rickey Paulding überraschende Niederlagen gegen Heidelberg (94:102), Würzburg (77:79) und Bamberg (78:89) erlitten, vor einer Woche aber den Mitteldeutschen BC mit einer 40-Punkte-Klatsche nach Hause geschickt (108:68).