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Telekom Baskets empfangen BayernMünchner Star-Truppe schon zweimal entzaubert

Lesezeit 3 Minuten
Das Banner für den Sieg in der Champions League schmückt nun den Telekom Dome.

Das Banner für den Sieg in der Champions League schmückt nun den Telekom Dome.

Die Telekom Baskets empfangen am Sonntag den Titelfavoriten aus Bayern.

Für die Baskets-Fans wurde der Mittwochabend von zwei Glücksmomenten eingerahmt: erst das Gänsehaut-Erlebnis drei Minuten vor Spielbeginn, als das Banner für den Champions-League-Gewinn im Sommer unter die Hallendecke gezogen wurde und künftig an den größten Erfolg der Baskets erinnern wird. Und zwei Stunden später erneut kollektive Emotionen, als gegen die Spanier aus Breogan der zweite Sieg in den Gruppenspielen der neuen Champions-League-Saison feststand.

Von leichter Pyrotechnik unterstützt, geriet die in Feuerschein getauchte Banner-Zeremonie zu einem optischen Höhepunkt des Abends. Dass die Baskets im anschließenden Spiel in den ersten 20 Minuten die wohl beste Halbzeit der Saison mit einer 47:25-Führung zeigten, lag aber wohl auch an der Schwäche des Gästeteams, das sich zur Pause beim Gang in die Kabine aufgebrachten eigenen Fans gegenübersah, die mit ihren Fanschals wütend in Richtung der Spieler schlugen.

Dass die zweite Hälfte mit 46:39 an die Gäste ging, erzürnte wiederum Bonns Coach Roel Moors: „Wir haben zwar Momente, in denen wir unser gutes Potenzial zeigen, aber wir sind zu inkonstant“, sprach er wieder einmal Klartext. Denn er weiß eines: Solche Schwächephasen wird sich sein Team am Sonntag nicht leisten können, wenn mit den Münchner Bayern kein Geringerer als der Topfavorit der Bundesliga seine Visitenkarte im ausverkauften Telekom Dome abgibt (17 Uhr).

Die Münchner haben ihren Kader rund um die Weltmeister Andi Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey vor der Saison massiv verstärkt, um endlich mal wieder Meister zu werden. Da kam mit dem ehemaligen NBA-Star Serge Ibaka ein 34-jähriger 2,10-Meter-Center, der insgesamt 1071 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga absolviert hat und 2019 mit den Toronto Raptors sogar NBA-Champion war. In der Bundesliga wurde er bislang aber nur in drei der sechs Spiele eingesetzt und erzielte dabei im Schnitt 9,7 Punkte und 5,7 Rebounds. In Bonn wird aber mit seinem Einsatz gerechnet, um weitere Ausrutscher zu vermeiden.

Denn die Bayern wurden schon zweimal entzaubert: Anfang Oktober in Oldenburg (67:77) und am vergangenen Sonntag in Braunschweig (81:83) setzte es zwei Niederlagen. Die Partie am Sonntag ist für beide auch schon eine Generalprobe für das Pokal-Viertelfinale vier Wochen später, zu dem die Münchner am 10. Dezember erneut bei den Baskets antreten müssen.

Am Donnerstag mussten die Münchner in der EuroLeague in Belgrad noch gegen Israels Meister Maccabi Tel Aviv ran und unterlagen 90:93 die fünfte Schlappe im siebten Spiel. Die Frage ist nun: Setzt der Ärger darüber bei den Bayern Kräfte frei – oder können die Baskets von der kleinen Krise profitieren?