Um noch weiter von der Meisterschaft zu träumen, müssen die Telekom Baskets Bonn am Freitag gewinnen. Nur so können sie noch ein fünftes Spiel in Bonn erzwingen.
2:1 Führung für UlmBaskets stehen nach zweiter Niederlage mit dem Rücken zur Wand
Das Wechselbad in den Play-off-Finals um die deutsche Basketball-Meisterschaft geht weiter: Die Telekom Baskets verloren am Mittwochabend das dritte Spiel in Ulm mit 84:112 (18:26, 12:27, 25;27, 29:32). Nachdem sie Spiel eins mit 73:79 verloren und Spiel zwei mit 104:75 gewonnen hatten, liegen sie damit 1:2 hinten und ihnen droht schon in Spiel vier am Freitag in Ulm (20.30Uhr) das Saisonende. Nur mit einem Auswärtssieg können sie ein entscheidendes fünftes Spiel am Sonntag in Bonn erzwingen.
Es war schon eine deftige Abreibung, die die Bonner da verabreicht bekamen. Immerhin konnten sie geltend machen, dass sie personell deutlich geschwächt waren: Michael Kessens fehlte nach seiner fragwürdigen Sperre durch die BBL ebenso wie die verletzten Karsten Tadda und Jawontae Hawkins. Das kann aber die desolate Vorstellung in der ersten Halbzeit nicht erklären, in der den Baskets fast nichts gelang, den Ulmern dagegen nahezu alles.
Trefferquoten der Bonner war katastrophal
Für die Trefferquoten gibt es nur eine angemessene Bezeichnung: katastrophal. Aus dem Feld kam die Truppe von Cheftrainer Tuomas Iisalo bis zur Pause nur auf eine Ausbeute von 29 Prozent, bei den Dreiern fand noch nicht einmal jeder siebte Schuss sein Ziel (3 von 22). Auf der Gegenseite steigerte sich Ulm in einen Spielrausch, in dem in der ersten Halbzeit schon neun Fernschüsse im Bonner Korb einschlugen.
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Aber die Baskets trafen nicht nur schlecht, sie wurden von der geballten Power, die jeder Ulmer einbrachte auch fast widerstandslos überrollt. Die Gastgeber waren in allen Belangen überlegen – vor allem in allen Belangen schneller. War der Rückstand bis zum 20:26 (11.) noch im Rahmen, steigerten ihn die Ulmer im zweiten Viertel auf 23 Zähler, als sie bis zur Pause auf 53:30 erhöhten – und sich dabei keinen einzigen Ballverlust leisteten.
Ulmer überrollten die Baskets
Auch nach dem Seitenwechsel fanden die Baskets zunächst kein Mittel, das Desaster einzudämmen. Der Rückstand erreichte im dritten Abschnitt die 30-Punkte-Marke (62:32) und im vierten Viertel seinen Höchstwert mit 33 Punkten (103:70). Immerhin bekamen die Bonner in der zweiten Halbzeit doch noch Boden unter die Füße. Zumindest offensiv mit 54 Punkten – was Ulm in dem offenen Shoot-out mit 59 Punkten aber locker übertrumpfte.
Immerhin konnte Tyson Ward seine persönliche Ausbeute ausbauen: Nach fünf Punkten in der ersten Hälfte packte er in Halbzeit zwei noch 19 Zähler drauf, polierte auch die Bonner Dreierbilanz mit sechs Distanztreffern auf.
Trainer Iisalo nimmt Niederlage auf seine Kappe
Sehr schnell nach Spielende war mit Blick auf Spiel vier am Freitag der Kampfgeist aber wieder erwacht: „Ulm war besser. Aber egal, ob du mit einem, zehn oder 100 Punkten verlierst, ist es nur ein Sieg. Wir müssen am Freitag gewinnen, dann können wir danach auch die Meisterschaft holen“, sagte TJ Shorts trotzig. Iisalo nahm die Pleite sogar auf seine Kappe: „Wenn die ganze Mannschaft schlecht spielt, bin ich verantwortlich. Dann haben wir in der Vorbereitung etwas falsch gemacht.“
Bonn gewinnt Spiel zwei mit plus 29 Punkten – Ulm Spiel drei mit plus 28 Punkten: Da ist noch völlig offen, wer am Freitag seine PS besser auf die Straße bringt.
Baskets (Punkte/3er): Shorts (11), Ward (24/6), Falkenstein, Ensminger (4), Herrera (10/3), Malcolm (11/2), Morgan (8), Kratzer (2), Williams (9/1), Delany (5); Rebounds: 39 (Ward 9); Assists: 19 (Shorts 5, Herrera 5); Trefferquote Feld: 40 % (31/78); Dreierquote: 27 % (12/45); Freiwurfquote: 71 % (10/14).
Ulm (Punkte/3er): dos Santos (14/4), Paul (23/7), Christen (2), Herkenhoff, Nunez (9/1), Klepeisz (7/1), Hawley (13/1), Jallow (24/3), Zugic, Caboclo (20/1), Fuchs; Rebounds: 43 (Hawley 10); Assists: 28 (dos Santos 8); Trefferquote Feld: 50 % (35/70); Dreierquote: 45 % (18/40); Freiwurfquote: 86 % (24/28).