Die Telekom Baskets Bonn stehen in der Finalserie um die Deutsche Basketball-Meisterschaft gegen Ulm. Finn Delany drückte beim Bonner Sieg am Sonntag Spiel zwei seinen Stempel auf.
Telekom Baskets BonnDer „Kiwi“ hält den Laden zusammen – Spiel drei am Mittwoch
Während die Finalserie um die Deutsche Meisterschaft in der Basketball-Bundesliga läuft, ranken sich die Geschichten rund um das Aufeinandertreffen zwischen den Telekom Baskets Bonn und Ratiopharm Ulm. Wie die Tatsache, dass eines der beiden Teams nach in Summe acht vergeblichen Anläufen endlich den ersten und gleichzeitig wichtigsten nationalen Titel einheimsen wird. Oder die Story der Wachablösung, nachdem in den vergangenen 13 Jahren immer Bamberg, Berlin oder München die Meisterschaft gewannen. Eine, die entscheidend werden kann, brauchte sogar 18500 Kilometer Anlauf.
Das ist die Strecke zwischen Bonn und dem neuseeländischen Nelson, der Heimat von Finn Delany. Eine Distanz, welche der 27-Jährige in absehbarer Zeit gern retour zurücklegen wird. Die Frage ist nur, ob er sich dann neben Gewinner der Basketball Champions League auch Deutscher Meister nennen darf. Ein Stück weit hat der Forward genau das selbst in der Hand, avanciert er im Finalserie gegen Ulm doch zu genau dem X-Faktor, den die Baskets seit der Verletzung von Karsten Tadda so schmerzlich vermissen.
Als Bonn den 2-Meter-Mann vergangenen Sommer verpflichtete, ließ Tuomas Iisalo bereits durchblicken, wie wertvoll Delany sein kann. „Finn ist ein geschickter und aggressiver Offensivspieler, der uns gleichzeitig defensive Flexibilität ermöglicht“, lobte der Cheftrainer. Der Neuseeländer ist einer, der nichts forciert, der das Spiel zu sich kommen lässt. Der keine Ansprüche stellt, der immer da ist und die Lücken füllt, die der Gegner sonst ausnutzt – an beiden Ende des Feldes.
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Es ist wenig überraschend, dass Bonn zum Auftakt der Finalserie mit 73:79 die erste Heimniederlage der Saison kassiert, als Delany eines seiner schwächsten Spiele im Baskets-Dress absolviert. Er traf keinen seiner fünf Würfe aus dem Feld ging als einziger Bonner Akteur mit einem negativen Effektivitätswert vom Feld (-6). Dies änderte sich zwei Tage später schlagartig. Was Coach Iisalo einst mit „geschickt“ und „aggressiv“ beschrieb, kann um „abgezockt“ erweitert werden. Der Neuseeländer legte mit 23 Punkten eine persönliche BBL-Bestmarke auf, verteidigte zu unterschiedlichen Zeitpunkten während des Spiels mehrere Positionen und führte die Magentafarbenen zum 104:75 und damit zum Ausgleich der Serie.
Spiel drei steigt am Mittwoch in Ulm
Delany ist der ruhende Pol, den Bonn besonders bei den anstehenden Partien in Ulm brauchen wird. Der „Kiwi“ hält den Laden zusammen, während sich seine Teamkollegen hitzige Wortgefechte mit ihren Gegenspielern liefern oder sie sogar zu Boden schicken. Als derjenige, der Mit- und Gegenspieler trennt. Der sein Spiel für sich sprechen lässt.
Auf diese besonnene Komponente wird es ankommen, wenn Bonn am Mittwoch (20.30 Uhr, MagentaSport) an der Donau antritt. Die dritte Partie der nach dem Modus „best of five“ ausgetragenen Serie ist eminent wichtig, serviert sie dem Sieger doch den ersten Matchball. Ulm hat sich in der Hauptrunde als heimstark (Bilanz: 11-6) erwiesen und weiß ebenfalls um die vorentscheidende Bedeutung der Begegnung. Ob sie jedoch wissen, wie sie Delany stoppen, bleibt abzuwarten.