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Internationaler AuftaktBonner steigen am Mittwoch mit Verspätung in die Champions-League ein

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Benedikt Turudic (r.), mit 2,07 m längster Bonner,  bekommt es nun mit einem 2,13-m-Center zu tun.

Benedikt Turudic (r.), mit 2,07 m längster Bonner, bekommt es nun mit einem 2,13-m-Center zu tun.

Das eigentliche erste Spiel gegen Holon/Israel wurde mit Blick auf die Sicherheitslage in Israel abgesetzt und soll am Mittwoch, 1. November, im Telekom Dome nachgeholt werden.

Wie schnell doch Stimmungen kippen können – auch zum Positiven. Nur knapp drei Wochen ist es her, da waren die Telekom Baskets aufgeschreckt vom eigenen Fehlstart in der Bundesliga, als sie in den beiden ersten Partien Niederlagen bezogen – und das als Vizemeister gegen die beiden Aufsteiger Vechta und Tübingen.

Nach einem glatten 100:73-Erfolg gegen den Mitteldeutschen BC und dem Doppelschlag in Pokal (80:79) und BBL (91:86) gegen die Ludwigsburger Riesen – immerhin der Halbfinalgegner vom Sommer – sieht die Welt aber schon wieder ganz anders aus. Das Team scheint sich schneller als erwartet gefunden zu haben und beeindruckt mit einer Stärke, die im weiteren Verlauf der Saison noch sehr wertvoll werden kann: Trainer Roel Moors hat – auch ohne die verletzten Thomas Kennedy und Flo Koch – einen Kader, in dem jede Position doppelt und gleichwertig besetzt werden kann.

Bonner starten als Titelverteidiger

Das erwies sich auch am Samstag in Ludwigsburg als Schlüssel zum Sieg. Als der bisherige Topscorer Glynn Watson mit nur sieben Punkten schwächelte, sprang mit Harald Frey der zweite Point Guard mit 24 Punkten erfolgreich in die Bresche. Wenn Spieler wie Savion Flagg, Brian Fobbs oder Christian Sengfelder von der Bank kommen, sinkt das Niveau nicht. Das sorgt augenscheinlich auch in kritischen Situationen für größere Stabilität. Als Ludwigsburg im dritten und vierten Viertel immer wieder bedrohlich nahe kam, brach keine Hektik aus: „Stolz bin ich, dass meine Spieler ruhig geblieben sind und Lösungen gefunden haben, um diesen Sieg zu holen“, stellte auch Moors heraus.

Diese Qualitäten muss die Baskets-Truppe jetzt auch auf internationalem Parkett beweisen. Denn am Mittwoch steigen die Bonner als Titelverteidiger etwas verspätet in die Saison der Basketball-Champions-League (BCL) ein. Das eigentliche erste Spiel gegen Holon/Israel wurde mit Blick auf die Sicherheitslage in Israel abgesetzt und soll am Mittwoch, 1. November, im Telekom Dome nachgeholt werden.

Zunächst geht es zum Auftakt zum türkischen Erstligisten Bursaspor (18 Uhr), außerdem warten in der Gruppe F neben Holon noch die Spanier von Rio Breogan aus Lugo in Galicien (im äußersten Nordwesten Spaniens) als Gegner auf die Baskets.

Baskets müssen mindestens Dritter ihrer Gruppe werden

Die Bonner müssen mindestens Dritter ihrer Gruppe werden, um eine Chance auf die Qualifikation für die zweite Gruppenphase zu wahren. Denn nur die acht Gruppensieger schaffen direkt den Sprung in die Runde der besten 16, die Zweit- und Drittplatzierten bestreiten Play-Ins um weitere acht Plätze. Bursaspor liegt in der türkischen Liga nach vier Spieltagen mit 2:2-Siegen im Tabellenmittelfeld – gleichauf mit Karsiyaka, Darüssafaka und Besiktas, gegen die die Baskets schon erfolgreiche Champions-League-Duelle bestritten haben. Am ersten Spieltag der neuen BCL-Saison kassierte Bursaspor aber gleich einmal eine deftige Niederlage, als es in Breogan mit 48:68 eine klare Schlappe gab. Vor allem offensiv lief bei Bursapor wenig zusammen, im zweiten Viertel erzielte der türkische Erstligist gerade einmal fünf Punkte.

Für die Baskets wird es am Mittwoch eine erste Standortbestimmung auf internationalem Parkett sein. Sechs Gruppenspiele sind ihnen bis zum 20. Dezember sicher, schaffen sie den Sprung in die zweite Gruppenphase, kämen im neuen Jahr weitere sechs dazu. Bursaspor hat mit David Michineau einen französischen Spielmacher, auch die weiteren vier Plätze in der Starting Five sind mit ausländischen Spielern besetzt: Shooting Guard Jordan Floyd (USA), Small Forward Anthony Brown (USA), Power Forward Michael Young (USA) sowie der Center Johnny Hamilton aus Trinidad und Tobago, der die Baskets-Innenspieler allein mit seiner Länge von 2,13 Metern vor Probleme stellen könnte.