Eine Woche nach dem Pokaltriumph gewinnen die Bonner mit 91:86 auch das Bundesligaspiel in Ludwigsburg. Den Vorsprung hätte sie aber fast noch aus der Hand gegeben.
Erneuter Sieg der BonnerGegen die MHP Riesen Ludwigsburg liegen die Baskets nie zurück
Vieles war genau wie eine Woche zuvor: Wieder war die Partie bis in die Schlusssekunden offen, wieder triumphierte am Ende die Gastmannschaft aus Bonn und wieder war ein Aufbauspieler der Telekom Baskets der entscheidende Mann. Und so entführten die Bonner wie eine Woche zuvor beim 80:79-Erfolg im Pokal auch an diesem Samstag mit einem 91:86 (22:11, 23:26, 30:26, 16:23)-Erfolg im Bundesligaspiel einen Sieg bei den Riesen aus Ludwigsburg.
Nur in einem entscheidenden Punkt unterschieden sich beide Spiele ganz erheblich: im Spielverlauf. Denn hatte die Truppe von Baskets-Coach Roel Moors im Pokal über 35 der 40 Minuten zurückgelegen und in der zweiten Halbzeit einen 16-Punkte-Rückstand aufholen müssen, lag sie an diesem Samstag von Anfang an in Führung und geriet nicht ein einziges Mal ins Hintertreffen.
Telekom Baskets zittern gegen Ludwigsburg
Zittern mussten die Baskets und ihre mitgereisten Fans am Ende dennoch gehörig. Denn von einem 14-Punkte-Vorsprung zu Beginn des Schlussviertels (77:63) waren in der Endphase gerade einmal noch drei Zähler übrig, als sich Ludwigsburg beim 77:80, 79:82, 81:84 und 83:86 viermal wieder in Schlagdistanz herankämpfte und beim 86:88 sogar mit einem Dreier noch hätte gewinnen können.
Ausgerechnet in dieser Situation unterlief Bonns Spielmacher Harald Frey zudem im zehnten Versuch an der Freiwurflinie der erste Fehlwurf (86:89), bange Sekunden waren zu überstehen, als die Schiedsrichter nach dem nächsten Angriff erst nach langem Videostudium den Baskets den Ballbesitz und einen Einwurf zusprachen. Der Ball kam erneut zu Frey, der natürlich von den Riesen sofort gefoult wurde; diesmal verwandelte der norwegische Nationalspieler zweimal sehr sicher und ebnete damit endgültig den Weg zum ersten Auswärtssieg dieser Bundesligasaison.
„Ich denke, dass dies mein bislang bestes Spiel für die Baskets war“, sagte der 26-Jährige, der mit 24 Punkten Topscorer war: „Aber die Saison ist noch sehr jung, ich hoffe, dass wir darauf für die Zukunft aufbauen können“, ergänzte Frey, der es als „riesig“ bezeichnete, jetzt zweimal in Ludwigsburg gewonnen zu haben: „Es ist ein schwieriger Ort zu gewinnen.“
Baskets bestreiten nächstes Heimspiel gegen Crailsheim
Frey musste diesmal mehr Verantwortung als Werfer übernehmen, da der bisherige Topscorer Glynn Watson mit sieben Punkten einen schwachen Tag erwischt hatte. Er traf nur jeden vierten seiner Würfe (3 von 12), kompensierte dies aber teilweise mit fünf Assists als bester Passgeber.
Zweistellig trafen neben Frey noch Brian Fobbs (16), Noah Kirkwood (11 P., 2 Steals) und Till Pape, der seine elf Punkte komplett in der ersten Halbzeit erzielte und sich die meisten Rebounds schnappte (7). Bis auf 15 Punkte wuchs der Bonner Vorsprung im zweiten Abschnitt an (26:11), der im dritten Viertel zunächst bis auf einen Zähler schrumpfte (49:48), um im Schlussviertel vor dem dramatischen Ende wieder auf 14 Punkte zu wachsen (77:63).
Bevor es für die Baskets am kommenden Sonntag, 29. Oktober, in der Bundesliga zu Hause gegen Crailsheim weitergeht, treten sie am Mittwoch in der Champions League an. Sie haben ein Auswärtsspiel bei Bursaspor in der Türkei.
Baskets (Punkte/3er): Flagg (6), Griesel (6/2), Udanoh (2), Watson (7/1), Frey (24/3), Fobbs (16/1), Pape (11), Kirkwood (11), Sengfelder (4), Turudic (4); Rebounds: 32 (Pape 7); Assists: 18 (Watson 5); Trefferquote Feld: 53 % (32/60); Dreierquote: 32 % (7/22); Freiwurfquote: 74 % (20/27).
Ludwigsburg (Punkte/3er): Hammond (17/1), Bähre (6/2), Jac. Patrick, Graves (14/1), Buie (16/3), Lewis (8), Childs (12), Melson (2), Polas Bartolo (3), Egidin (8/1); Rebounds: 31 (Graves 5, Bartolo 5, Egidin 5); Assist: 16 (Buie 8); Trefferquote Feld: 47 % (29/62); Dreierquote: 31 % (8/26); Freiwurfquote: 87 % (20/23).