Die Aufholjagd der Baskets schockt die Seawolves. In der Champions League wartet nun Ramat Gan aus Israel auf das Team aus Bonn.
Englische WocheRostocks Coach sieht „mysteriöses Viertel“ gegen Telekom Baskets
Es war schon außergewöhnlich, mit welch schwachen Wurfquoten die Telekom Baskets am Sonntag das heiß umkämpfte Spiel bei den Rostock Seawolves am Ende doch mit 69:64 für sich entscheiden konnten. Normalerweise reicht eine Trefferquote von 35 Prozent nicht, um in der Bundesliga einen Gegner in die Knie zu zwingen. Denn hinter einer solchen Zahl verbirgt sich ein Fehlwurffestival, bei dem zwei Drittel der Würfe danebengehen.
Am Sonntag hatten die Bonner genau 40 Fehlwürfe (22 Treffer bei 62 Wurfversuchen). Dass sie unterm Strich am Ende dennoch fünf Punkte mehr erzielten als die Hansestädter, lag daran, dass sie bei den Dreiern eine deutlich höhere Ausbeute hatten: Die Baskets trafen mit zwölf Fernschüssen genau doppelt so oft wie der Gegner.
Dass sie dafür mit 35 Schussversuchen deutlich häufiger warfen als Rostock mit 26 Versuchen, ist ja für den Spielausgang nicht relevant. Fernschüsse sind immer ein probates Mittel, wenn ein Team eine Aufholjagd anstrebt oder den Gegner beeindrucken will. Unter diesem Aspekt war etwa der Dreier-Doppelschlag am Ende des zweiten Viertels durch Phlandrous Fleming besonders wertvoll – die sechs Punkte fielen in kurzem Abstand beim höchsten Rückstand im gesamten Spiel: Beim 19:33 lag Bonn 14 Punkte zurück, und ohne die insgesamt 36 Punkte durch Distanzwürfe hätten die Baskets das wohl nur schwer überlebt.
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Telekom Baskets: Rostocks Trainer am Ende fassungslos
Der Rostocker Trainer Przemyslaw Frasunkiewicz war am Ende immer noch fassungslos wegen des Einbruchs seines Teams: „Wir haben ein mysteriöses drittes Viertel abgeliefert“, suchte er nach Erklärungen. Haben sich die Baskets also am Sonntag mit einer Aufholjagd vor einer drohenden Niederlage gerettet, treffen sie am Mittwoch auf einen Gegner, gegen den sie vor kurzem fast das Gegenteil erlebten: Sie waren vor knapp zwei Wochen in der Champions League drauf und dran, eine sehr klare Führung noch zu verspielen. Gegen Ramat Gan aus Israel trumpften sie zunächst überlegen auf und schienen am Ende des zweiten Viertels beim 49:27 und einer 22-Punkte-Führung einem lockeren Erfolg zuzustreben.
Aber Ramat Gan witterte nach dem Seitenwechsel Morgenluft, kämpfte sich wieder heran. Es gelang, den Rückstand in den einstelligen Bereich zu drücken – beim 88:83 betrug das Polster nur noch fünf Zähler. Zwar retteten sich die Baskets mit 86:78 ins Ziel, Headcoach Roel Moors wird aber vor dem Rückspiel am Mittwoch (20 Uhr, Telekom Dome) warnend auf diesen Spielverlauf hinweisen.
Schließlich bietet sich den Bonnern, die mit 2:1-Siegen nach der Hälfte der sechs Spieltage Tabellenführer in der Gruppe E sind, die große Chance, einen weiteren Schritt in Richtung Gruppensieg zu machen. Nur als Gruppenerster wären die Baskets direkt für die Runde der besten 16 qualifiziert, als Zweiter oder Dritter müssten sie sich in den Play-Ins durchsetzen.
Mit einem erneuten Sieg über Ramat Gan könnten die Bonner nun sicherstellen, dass sie nicht schon in der Gruppenphase ausscheiden. Dieses Schicksal droht nur den Tabellenletzten der acht Gruppen. Um das zu vermeiden, reicht den Baskets ein Erfolg am Mittwoch. Dann hätten sie 3:1-Siege auf dem Konto und würden Ramat Gan im direkten Vergleich hinter sich lassen.