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Einbruch im SchlussviertelFehlstart der Telekom Baskets in die Champions League

Lesezeit 3 Minuten
Telekom Baskets Angelo Allegri (l.) war in Riga mit elf Punkten zweitbester Bonner Werfer.

Telekom Baskets Angelo Allegri (l.) war in Riga mit elf Punkten zweitbester Bonner Werfer.

Das war ein klassischer Fehlstart: Die Telekom Baskets verloren am Dienstagabend ihr Auftaktspiel in der Basketball Champions League beim Lettischen Meister VEF Riga,

Schienen sie nach drei umkämpften Vierteln und einer 59:58-Führung noch auf einem guten Weg, die sechs Gruppenspiele mit einem Auswärtssieg zu beginnen, brachen die Telekom Baskets im letzten Abschnitt völlig ein und beendeten die Partie mit einer 14-Punkte-Differenz. Das könnte in der Endabrechnung zu einer großen Hypothek werden, falls bei Punktgleichheit mit einer anderen Mannschaft der direkte Vergleich entscheiden müsste.

Baskets-Headcoach Roel Moors wollte in der Pressekonferenz nichts beschönigen: „Sie waren hungriger als wir und wir nicht bereit für dieses Spiel, auch wenn die Niederlage am Ende nicht so hoch hätte ausfallen müssen“, brachte er seine Kritik auf den Punkt: „Sie haben uns individuell zu oft geschlagen und wir haben nicht unseren Job gemacht, um dieses Spiel zu gewinnen.”

Baskets fahren mit leeren Händen nach Bonn

In der ersten Halbzeit hatten die Bonner zwar enorme Probleme mit Rigas Leitwolf Dairis Bertans, der fünf Dreier bei sieben Würfen traf und mit 22 Punkten mehr als die Hälfte der Ausbeute seines Teams beisteuerte. Aber angeführt von Darius McGhee (13 Punkte) ließen die Baskets sich nicht abschütteln und gingen sogar mit einer minimalen Pausenführung in die Kabine (42:41).

Im dritten Viertel schienen die Bonner dank ihres Vize-Kapitäns Till Pape sogar auf dem Weg zum angepeilten Auftakterfolg. Sie drehten in ihrer besten Phase einen Sechs-Punkte-Rückstand (44:50) mit einem 15:4-Lauf in eine Fünf-Punkte-Führung (59:54, 29.). Pape hatte dabei mit acht Punkten und zwei Dreiern seine beste Phase – vorher und nachher konnte er die Ausbeute seiner Mannschaft allerdings nicht steigern.

So zeichnete sich im Schlussviertel schnell ab, dass die Baskets mit leeren Händen würden nach Hause fahren müssen. Denn Riga ließ gleich mit den ersten drei Angriffen drei Dreier zur 67:61-Führung durch den Bonner Korb rauschen. McGhee leistete mit einem Dreier zum 71:68 zwar noch mal Widerstand, mit einem 7:0-Run sorgten die Gastgeber aber beim 78:68 für die erste zweistellige Führung – 1:34 Minuten vor Schluss war dies die Entscheidung.

Der lettische Nationalspieler Dairis Bertans führte sein Team mit 31 Punkten trotz eines ausgekugelten Fingers an und entschied damit das Duell der Topscorer gegen McGhee (25) für sich. Entscheidender war, dass die Baskets mit 17 Ballverlusten einen großen Schwachpunkt hatten (Riga 9), und bei den Würfen insgesamt (Bonn 45 Prozent, Riga 56) und den Dreiern (Bonn 36, Riga 48) die besseren Trefferquoten hatten.

Nach dieser Schlappe stehen die Bonner im ersten Heimspiel am 15. Oktober gegen AEK Athen schon unter Erfolgsdruck, wollen sie im Rennen um die Viertelfinalplätze bleiben. Zuvor wartet am nächsten Sonntag mit dem Bundesligaheimspiel gegen ALBA Berlin einer der Saisonhöhepunkte.

Baskets (Pkt./3er): McGhee (25/4), Bähre (2), Griesel (5/1), Fleming (5), Soares (3/1), Allegri (11/1), Hume (3/1), Pape (8/2), Thiemann, Kennedy (10); Rebounds: 37 (Kennedy 12, Allegri 6); Assists: 15 (McGhee 6); Trefferquote Feld: 45 % (27/60); Dreierquote: 36 % (20/28); Freiwurfquote: 67 % (8/12)

Riga: Cleary (11/1), Bümeisters (2), Bobrov, Bertans (31/7), Gulbis (13/2), Pinnis (4), Davis, Sanon (19/3), Berkolds, Lawrence (6); Rebounds: 30 (Bobrov 10), Assists: 17 (Cleary 7); Trefferquote Feld: 52 % (33/63); Dreierquote: 48 % (13/27); Freiwurfquote: 58 % (7/12)