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Baskets-Euphorie in neuen DimensionenBonn siegt 99:71 über Rostock – Halle erneut ausverkauft

Lesezeit 3 Minuten
La-Ola-Welle, Bonn, Deutschland 06.01.2023, Telekom Dome, Basketball Bundesliga, 14. Spieltag, Telekom Baskets Bonn vs Rostock Seawolves.

In Hochstimmung waren die enthusiastischen Zuschauer, die „La Ola“ durch den Telekom Dome schwappen ließen.

Zum vierten Mal in Folge war der Telekom Dome bei einem Spiel der Bonner Baskets ausverkauft. Die Baskteballer lieferten den 6000 Fans einen Sieg.

Der Startrekord ist mit dem 13. Sieg in 14 Spielen ausgebaut, die Telekom Baskets sind weiter Tabellenführer – und die Euphorie erreicht neue Dimensionen: Als die Partie gegen Aufsteiger Rostock am Freitag für eine Videokontrolle unterbrochen war, schwappte plötzlich „La Ola“ minutenlang durch den Telekom Dome, der zum vierten Mal in Folge mit 6000 Zuschauern ausverkauft war.

Solchen Freudentaumel gab es schon lange nicht mehr unter den Zuschauern, die derzeit Zeuge einer historischen Erfolgsserie werden: Die Bonner haben mit 13:1-Siegen schon nach 14 Spieltagen ein Spiel mehr gewonnen als das Baskets-Team von 2020/21, das unter Will Voigt und Chris O’Shea auf 12 Siege kam – aber nach der kompletten Saison mit 34 Spielen (12:22-Siege)!

Bonn: 100-Punkte-Marke haarscharf verpasst

Als die Fans Mitte der zweiten Halbzeit begannen, sich selbst zu feiern, gab es schon keine Zweifel mehr am siebten Sieg in Folge. Bei dem 99:71 (22:15, 32:18, 26:22, 19:16) gewannen die Bonner alle vier Viertel und verpassten die 100-Punkte-Marke nur haarscharf. Zunächst dominierten sie durch ihre Defense, als sie mehrfach einen Wurf der Gäste in den erlaubten 24 Sekunden verhinderten.

Als sie auch offensiv ihren Rhythmus fanden, lösten sie sich in großen Schritten: Kaum hatte Rostock sich im zweiten Viertel nach dem 37:22 wieder auf 41:31 herangekämpft (17.), ließen TJ Shorts, Finn Delany und Sebastian Herrera in den letzten zweieinhalb Minuten in einem 13:2-Lauf noch drei Dreier durchs Netz rauschen. Bei der 54:33-Pausenführung zweifelte kaum einer noch am Sieg.

Dazu tritt die Baskets-Truppe aktuell auch zu geschlossen und erfolgsgierig auf. Dreh- und Angelpunkt war wieder Shorts mit einem Double-Double aus 21 Punkten und 12 Assists. Tyson Ward ersetzte den langzeitverletzten Jeremy Morgan wiederum erstklassig mit 17 Punkten, 7 Rebounds, 4 Steals und zwei Assists. Collin Malcolm brachte nach überstandener Fußverletzung mit 11 Punkten, 3 Assists, 2 Rebounds und 1 Steal gleich wieder seine Allroundqualitäten mit ein, gleiches gilt für den Neuseeländer Finn Delany (14 P., 7 Reb., 2 Ass.).

Bleibt die Frage, ob Chefcoach Tuomas Iisalo angesichts der bestechend funktionierenden Mannschaft überhaupt einen neuen Spieler als Morgan-Ersatz sucht. Iisalo beantwortete dies in der Pressekonferenz sehr abwägend: „Es ist nicht einfach, jemanden zu finden, der als Persönlichkeit und als Spieler zu uns passt. Wir haben da keine Eile, wir beobachten den Spielermarkt. Mitten in der Saison ist es fast unmöglich jemanden zu finden, aber unsere Saison geht noch hoffentlich bis Mai oder Juni. Es könnte uns stärker machen, wenn wir jemanden verpflichten können, der zu uns passt.“ Will heißen: Die Suche nach einem Spieler, der die hohen Anforderungen erfüllt, wird noch länger Thema bleiben.

Nach zwei Tagen Pause beginnt am Montag für die Mannschaft die Vorbereitung auf den bisherigen Saisonhöhepunkt am Sonntag (15. Januar): Dann kommt es in der Hauptstadt zum Gipfeltreffen mit dem Titelverteidiger ALBA Berlin. Die Baskets haben da noch eine offene Rechnung aus der Anfangsphase der Saison: Mitte Oktober verloren sie in der ersten Pokalrunde knapp mit 95:98 gegen ALBA.

Baskets (Punkte/3er): Shorts (21/1), Ward (17/3), Ensminger (3/1), Kessens (2), Herrera (13/1), Tadda (10/3), Malcolm (11/1), Kratzer (5), Williams (3), Delany (14/2); Rebounds: 40 (Kratzer 7, Delany 7, Ward 7); Assists: 27 (Shorts 12); Trefferquote Feld: 48 % (34/71); Dreierquote: 32 % (12/37); Freiwurfquote: 79 % (19/24).

Rostock (Punkte/3er): Lewis (11), Nelson (19/2), Carter (7), Alston (14/2), Ilzhöfer, Valtonen (4), Roland (5/1), Gloger (6), Theis, Mawugbe (5), Nawrocky; Rebounds: 35 (Mawugbe 9); Assists: 18 (Carter 10); Trefferquote Feld: 40 % (23/58); Dreierquote: 24 % (5/21); Freiwurfquote: 77 % (20/26).