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Telekom Baskets vs. UlmKarsten Tadda hält die Baskets auf Kurs

Lesezeit 4 Minuten
Bonns Kapitän Karsten Tadda (r.) und Finn Delany stellen sich hier Ulms Joshua Hawley in den Weg.

Bonns Kapitän Karsten Tadda (r.) und Finn Delany stellen sich hier Ulms Joshua Hawley in den Weg.

Bonns Kapitän, Karsten Tadda, trifft fünf Dreier zum 101:92-Erfolg in Ulm. Am Freitag wartet das Heimspiel gegen den Aufsteiger Rostock.

Ein Kapitän hat die Aufgabe, sein Schiff an allen Untiefen vorbei zum Ziel zu führen. Karsten Tadda, Kapitän der Telekom Baskets, hat dafür neben seiner bissigen Defense auch immer seine Qualitäten als Führungsspieler in die Waagschale geworfen. Am Dienstagabend kam aber etwas dazu: Da glänzte Tadda auch mal als Werfer und trug mit 17 Punkten entscheidend dazu bei, dass die Bonner auch das Gastspiel in Ulm mit 101:92 (25:18, 27:25, 30:25, 19:24) für sich entschieden. Sie bleiben damit nach dem zwölften Sieg im 13. Spiel alleiniger Tabellenführer vor den beiden Euroleague-Clubs ALBA Berlin und Bayern München, die gegen Frankfurt und Rostock ebenfalls siegreich blieben, sodass dieses Trio im Gleichschritt vorneweg stürmt.

Bonn weiter Spitzenreiter vor Berlin und Bayern München

Tadda trumpfte vor allem durch fünf Distanztreffer auf, wodurch er seinem dezimierten Team von Anfang an zur Führung verhalf. Seine Dreier zum 3:0 und zum 10:5 brachten direkt Ruhe und sorgten dafür, dass die Ulmer über die vollen 40 Minuten hinterliefen. Für Chefcoach Tuomas Iisalo hatten sich die personellen Nöte mit zuletzt drei Ausfällen nur minimal gelockert: Jeremy Morgan (Nackenverletzung) war zu Hause geblieben, Collin Malcolm (Fußverletzung) saß zumindest auf der Bank, nur Michael Kessens (erkrankt) sorgte mit achteinhalb Minuten Spielzeit dafür, dass Iisalo wenigstens eine Neun-Mann-Rotation aufbieten konnte.

Wie gegen Frankfurt nutzte Tyson Ward die Chance einer längeren Einsatzzeit. In knapp 35 Minuten war er mit 18 Punkten erneut Bonns Topscorer, steuerte daneben noch acht Rebounds und 2 Assists bei. Hinter ihm und Tadda punkteten aber noch vier weitere Bonner zweistellig: TJ Shorts (15 P.) war mit acht Assists wieder der Dirigent des Teams, Leon Kratzer (13 P./8 Rebounds) verpasste ein Double-Double nur knapp, Finn Delany (11 P., 3 R., 2 Ass., 3 Steals) fightete an allen Fronten und Sebastian Herrera (12 P./4 Ass.) zerstörte im Schlussviertel die letzten Ulmer Hoffnungen mit einem Dreier-Doppelschlag zum 96:77 – mit 19 Punkten der höchsten Führung.

Die Baskets beeindruckten erneut durch die Fähigkeit, in schwächeren Phasen die Intensität oder das Tempo ohne langen Anlauf zu steigern. Als Ulm etwa im dritten Durchgang nach Elf-Punkte-Rückstand (45:56) auf vier Zähler herankam (54:58), konterten die Bonner in den nächsten fünf Minuten mit einem 18:7-Lauf zum 76:61 und zu einer 15-Punkte-Führung. Dass davon bis zum Ende nur noch neun Punkte übrig blieben, bemängelte Tadda – wieder ganz der Kapitän – im TV-Interview ganz offen: „Wir haben den Ulmern 92 Punkte zugelassen, das ist absolut nicht unsere Identität. Wir müssen die gegnerischen Mannschaften konsequenter stoppen und dürfen sie nicht in den Rhythmus kommen lassen.“ Trainer Iisalo hieb in dieselbe Kerbe: „Ich war mit unserer Defensivleistung nicht zufrieden.“

Baskets (Punkte/3er): Shorts (15), Ward (18/1), Ensminger (6/2), Kessens (2), Herrera (12/2), Tadda (17/5), Kratzer (13), Williams (7/1), Delany (11/1); Rebounds: 33 (Kratzer 8, Ward 8); Assists: 21 (Shorts 8); Trefferquote Feld: 51 % (37/72); Dreierquote: 35 % (12/34); Freiwurfquote: 94 % (15/16). Ulm (Punkte/3er): dos Santos (5/1), Paul (4), Jensen, Christen (15/3), Nunez (15/1), Klepeisz, Hawley (18/1), Jallow (28/2), Zugic (5/1), Fuchs (2), Dorn; Rebounds: 31 (Hawley 8); Assists: 15 (Nunez 5); Trefferquote Feld: 55 % (32/58); Dreierquote: 40 % (10/25); Freiwurfquote: 72 % (18/25).


Aufsteiger Rostock mit bislang sechs Siegen auf Rang neun

Besser machen können es die Baskets schon am Freitag im Heimspiel gegen die Rostock Seawolfes (19 Uhr, Telekom Dome). Auch der Aufsteiger bietet mit Jequan Lewis einen Pointguard auf, der zuletzt gegen Crailsheim mit 30 Punkten, acht Assists, drei Steals und zwei Rebounds auf einem Zahlen-Niveau von TJ Shorts spielte. Rostock kratzt als Neunter mit einer Bilanz von sechs Siegen und sieben Niederlagen aktuell an den Play-off-Rängen. Von den Bayern bekam Rostock am Dienstag drei Viertel lang die Grenzen aufgezeigt (45:71), die ließen im Schlussviertel (20:7) aber noch Ergebniskosmetik zum 65:78 zu.