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„Wir sind eine Familie“Ex-Fortune Markus Pazurek über Kaan-Marienborn

Lesezeit 4 Minuten
Pazurek Kaan

Der Ex-Fortune Markus Pazurek ist mittlerweile Kapitän von Kaan-Marienborn. 

LäömHerr Pazurek, der 1. FC Kaan-Marienborn ist als Aufsteiger aktuell mit fünf Siegen aus sechs Spielen der ungeschlagene Tabellenführer. Was macht Ihr Team so stark?

Die Mentalität. Ich sage es immer wieder: Wir sind keine Mannschaft, wir sind eine Familie. Da reißt sich jeder für jeden den Hintern auf. Wir geben keinen Zweikampf auf, wir pushen uns bei jeder Aktion. Das fühlt sich schon besonders an. Wir haben diesen Zusammenhalt im letzten Jahr in der Oberliga aufgebaut und das Team zur neuen Saison noch mit dem einen oder anderen Spieler verfeinert.

Haben Sie vor dem Start der Regionalliga-Saison damit gerechnet, dass es so gut laufen könnte?

Auf gar keinen Fall (lacht)! Wenn mir das einer vorher erzählt hätte, hätte ich ihm gesagt: „Geh’ lieber Lotto spielen, das ist wahrscheinlicher.“ So ehrlich bin ich. Mittlerweile wundert es mich aber nicht mehr. Es ist die Qualität der Mannschaft, dass wir bis zum Ende Gas geben. Beim ersten Mal ist es vielleicht noch Glück. Wenn es aber mehrmals passiert, dann ist es ein erarbeiteter Erfolg.

Zu Person und Spiel

Markus Pazurek (33), geboren in Andernach, stand zwischen 2013 und 2018 beim SC Fortuna unter Vertrag. Der Defensiv-Allrounder absolvierte 157 Pflichtspiele (15 Tore/18 Vorlagen/42 Gelbe Karten). 2014 war er Teil der Kölner Aufstiegsmannschaft. 2018 zog es Pazurek zu Mönchengladbach II, seit Sommer 2021 spielt er für Kaan-Marienborn.

Die Fortuna kann Freitag gegen Kaan-Marienborn erstmals auf Jules Schwadorf zurückgreifen, der Neuzugang hat seine Muskelverletzung auskuriert. (ckr)

Welchen Anteil hat Trainer Thorsten Nehrbauer an dem Erfolg?

Er fördert jeden von uns. Er weiß, wie er die Spieler ansprechen und mit ihnen umgehen muss, so dass aus jedem Spieler das Beste herausgeholt wird. Wir hatten immer mal wieder Verletzte. Aber wenn ein Zahnrad wegbricht, dann kommt das nächste zum Einsatz. Es passt einfach bei uns, auch mit dem Trainer.

Sie sind Defensivspieler, haben zuletzt aber Ihren Torriecher entdeckt. Letzte Saison waren es zwölf Treffer in der Oberliga. Jetzt sind es schon vier Tore in sechs Spielen. Doppelt so viele, wie der SC Fortuna Köln erzielt hat.

Ich habe aktuell das Glück auf meiner Seite. Es läuft einfach, schon seit dem letzten Jahr. Wir haben auch Standard-Spezialisten, die die Bälle unglaublich gut schlagen, dass wir einköpfen können. Diese Standards machen uns aus, da sind wir bärenstark.

Wie ist Ihre Rolle im Team?

Ich bin einer von mehreren Führungsspielern. Ich will den jungen Spielern zeigen, in welche Richtung es geht. Dafür wurde ich geholt. Ich gebe gerne weiter, was ich in meiner Zeit als Fußballer erleben durfte.

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Am Freitag treten Sie bei ihrem Ex-Klub Fortuna Köln an (19.30 Uhr). Ist es nach wie vor ein besonderes Duell für Sie?

Auf jeden Fall. Ich wohne noch immer in der Südstadt, nah am Stadion. Ich bin oft am Vereinsheim und habe noch regelmäßigen Kontakt mit einigen aus dem Umfeld. Ein Teil meines Herzens hängt noch an der Fortuna. Aber ich spiele jetzt für Kaan-Marienborn und werde am Freitag versuchen, drei Punkte aus dem Südstadion zu entführen.

Die Saison der Fortuna ist bislang konträr zu der von Kaan-Marienborn verlaufen.

Man guckt natürlich immer auf seine Ex-Vereine. Aber ich bilde mir da keine Meinung, so nah bin ich nicht dran. Fortuna Köln hätte sich bestimmt einen besseren Saisonstart gewünscht. Aber ich wünsche mir und bin mir sicher, dass es wieder besser laufen wird und der Verein zurück in die Spur kommt…

… allerdings noch nicht am Freitag.

Erst ab 22 Uhr (lacht)!

Wie wird Kaan-Marienborn das Spiel am Freitagabend im Südstadion gegen die Fortuna angehen?

Wir müssen einfach unser Spiel durchziehen und unseren Kaan-Fußball zeigen, den „Kaansinn“, wie es so schön heißt. Dann werden wir den Abend hoffentlich erfolgreich gestalten.

Gibt es schon Gedanken an eine Top-Platzierung am Ende der Saison?

Nein. Eine weitere unserer Stärken ist, dass jeder weiß, wo Kaan-Marienborn herkommt. Unser Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt. Bis zu den 40 Punkten fehlen uns noch 24. Die wollen wir so schnell wie möglich eintüten. Was danach passiert, ist Zukunftsmusik. Wenn es einen Bonus geben sollte, nehmen wir den natürlich gerne mit.