Köln – Rein zahlenbasiert ist die Situation des SC Fortuna Köln weiter erschreckend schlecht. Fünf Partien, kein Sieg, kein Tor in drei Heimspielen und ein Platz im Tabellenkeller der Fußball-Regionalliga West. Der Südstadt-Klub hat seinen Fehlstart durch das 0:0 am Samstag gegen Schalke 04 II weiter ausgebaut.
Und doch ist die Stimmung bei der Fortuna eine bessere als noch vor dem 5. Spieltag. Auch wenn jede Sportart am Ende in Zahlen bewertet wird, so gehört zusätzlich eine nicht statistisch belegbare, emotionale Ebene zum Spiel. „Für uns soll das ein Neuanfang gewesen sein“, sagte Kölns Trainer Markus von Ahlen nach dem Unentschieden.
Beste Saisonleistung des SC Fortuna
Denn sein Team hatte gegen den Schalker Nachwuchs die beste Saisonleistung gezeigt: Defensiv in den meisten Szenen konzentriert und mit vielen aussichtsreichen Möglichkeiten. Nur das größte Manko blieb bestehen: Der Kölner Abschluss wollte nicht gelingen. „Der Gegner klärt auf der Linie, der Torwart hält super – das ist einfach momentan so. Es ist letztlich eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Wenn du in der Regel mehr Torchancen hast als der Gegner, dann wirst du in der Regel die Spiele auch gewinnen“, sagte Trainer von Ahlen. „Bei uns geht das Ding momentan nicht rein, das ist bitter. Aber wir dürfen nicht jammern. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und weiter arbeiten.“
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Schalke hatte vor nur 1194 Zuschauern im Südstadion zunächst die besseren Möglichkeiten. Der agile Daniel Kyerewaa sorgte für Gefahr, seine Abschlüsse konnten jedoch von Fortuna-Kapitän André Weis entschärft werden. Kurz vor der Pause hätten sich dann beinahe die Kölner Angriffsbemühungen ausgezahlt. Doch Stipe Batarilo wurde bei einer hochkarätigen Doppelchance zunächst von Schalke-Keeper Radomir Novakovic und anschließend auf der Torlinie von Verteidiger Leo Greiml gestoppt (45.).
Lars Lokotschs Tor zählt nicht
Nach der Pause kamen Jan Wellers und Sascha Marquet zu weiteren Abschlüssen, Novakovic, Schalkes serbischer Keeper, hatte aber einen guten Tag erwischt. Nur einmal wurde er bezwungen, Lars Lokotsch hatte nach einem Freistoß per Kopf getroffen – doch Schiedsrichter Felix May erkannte ein Stürmerfoul und verweigerte dem Treffer die Anerkennung (65.).
In der 65. Minute kam auch Angreifer Dustin Willms nach überstandener Verletzung zu seinem Debüt und setzte weitere Akzente. Doch auch ihm fehlte das Glück im Abschluss, weshalb es beim Remis blieb. „Nach dem sehr bescheidenen Start haben wir uns geschworen, dass wir uns über Intensität das Glück erzwingen wollen“, sagte Trainer von Ahlen. Intensität war vorhanden, nur vom Glück war weiter nichts zu sehen.