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Bance, Wiese, Di FineJugendarbeit von Fortuna Köln zahlt sich aus und eröffnet neue Möglichkeiten

Lesezeit 3 Minuten
Gianluis Di Fine (r.) im Zweikampf gegen Eric Martel vom 1. FC Köln (l.)

Gianluis Di Fine (r.) im Zweikampf gegen Eric Martel vom 1. FC Köln (l.)

Die vielen Verletzungen des Südstadtklubs dienen als Chance für mehrere Nachwuchsspieler, sich für die Zukunft zu empfehlen. 

Erst in zwei Wochen steht für Fortuna Köln das nächste Pflichtspiel an. Am 4. April gastieren die Südstädter bei Rot-Weiß Oberhausen – eine Partie, die mitentscheidend sein könnte, ob sich die Mannschaft unter den Top-Drei der Regionalliga West hält oder ins Mittelfeld abrutscht.

Viele Eigengewächse im Kader

Bis dahin bleibt Zeit zur Regeneration und zur Hoffnung, dass einige Verletzte zurückkehren. Ob Adrian Stanilewicz, Joshua Eze und Julius Biada dann wieder zur Verfügung stehen, ist ungewiss. Doch Trainer Matthias Mink macht aus der Not eine Tugend. Denn was eine personelle Schwächung ist, kann auch eine Chance sein – für diejenigen, die bislang abseits der ersten Elf gewartet haben.

Bereits vor der Saison hatte Präsident Hanns-Jörg Westendorf betont, dass der Klub stärker auf den eigenen Nachwuchs setzen will. Nicht als bloße Floskel, sondern mit dem Anspruch, dass sich Talente langfristig in der ersten Mannschaft etablieren, in der Hoffnung, dass sich einer in der ersten Mannschaft festspielt. Die vergangenen Wochen zeigten, dass der Plan die ersten Formen annimmt. 

So feierte Innenverteidiger Abdul Bance in Rödinghausen sein Startelfdebüt. Der 21-Jährige, der neben seiner Fußballkarriere ein Studium absolviert, spielte abgeklärt, zweikampfstark und ohne erkennbare Nervosität. Gemeinsam mit Max Fischer und Seymour Fünger bildete er die Dreierkette und ließ sich auch von der physischen Wucht der Rödinghausener Offensive nicht aus der Ruhe bringen. Dass das Spiel mit 0:1 verloren ging, änderte nichts an seinem gelungenen Einstand – Bance empfahl sich für weitere Einsätze. „Wenn man sieht, wie jung die Elf war, die schlussendlich auf dem Feld stand, war das ein tolles Gesicht, das wir gezeigt haben“, sagte Mink nach dem Rödinghausen-Spiel aufgrund einer guten zweiten Hälfte.

Ein weiteres Talent, das zuletzt seine Chance nutzte, ist Gianluis Di Fine. Der Angreifer kam gegen Rödinghausen früh für den angeschlagenen Stipe Batarilo in die Partie und zeigte, dass er das Tempo der Regionalliga nicht nur mitgehen, sondern auch Akzente setzen kann. Er sucht den Abschluss, scheute sich nicht vor Eins-gegen-eins-Situationen und integrierte sich ins Offensivspiel. In einer Mannschaft, die sich über die Saison hinweg immer wieder mit verletzungsbedingten Umstellungen arrangieren musste, könnte Di Fine in den kommenden Wochen eine wertvolle Alternative sein.

Kingsley Sarpei bleibt verletzungsfrei

Auch Max Wiese, gelernter Rechtsverteidiger, der ebenfalls als Schienenspieler fungieren kann, kommt auf immer mehr Einsätze. So wechselte Mink den schnellen Profi in der 63. Minute für Kapitän Dominik Ernst ein. Wiese zeigte eine engagierte Leistung und dürfte daher eine wertvolle Option mit seinem Tempo sein, nicht nur auf der Verteidigerposition. Und dann ist da noch Kingsley Sarpei, der zwar nicht aus der eigenen Jugend stammt, mit seinen 22 Jahren aber noch viel Potenzial ausschöpfen kann.

Der Angreifer hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, doch derzeit absolviert er eine seiner längsten zusammenhängenden Spielphasen. Gegen Gütersloh traf er sehenswert per Lupfer, in Rödinghausen blieb ihm zwar ein Torerfolg verwehrt, doch der Einsatz stimmte. Besonders in der Defensive arbeitete Sarpei diszipliniert mit. Pech hatte er mit seinem Pfostenschuss. „Wenn man seine Entwicklung sieht, ist die positiv. Gleichzeitig geht es bei ihm aber auch um Verletzungsanfälligkeit und Spielrhythmus. Er hat ein großes Talent und außergewöhnliche Möglichkeiten. Da wollen wir ihn hinbringen und sind aktuell auch zufrieden mit“, lobt Trainer Mink.

In den kommenden Wochen dürfte die Fortuna einige Verletzte wieder begrüßen, mit der Gewissheit, dass sich in den vergangenen Wochen neue Optionen aufgetan haben. Die Fortuna hat Lösungen gefunden, sowohl auf kurzfristiger Ebene als auch mit Blick in die Zukunft.