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Leistungsträger in der U 19Max Finkgräfe erinnert beim 1. FC Köln an Jonas Hector

Lesezeit 3 Minuten
1.FC Köln U19 vs. Preußen Münster U19, A Junioren, DFB Pokal der Junioren, von links: Pascal Konrad Meyer (Kiel), Max Finkgräfe (1. FC Köln), 10.12.2022, Bild: Herbert Bucco

Max Finkgräfe (rechts) hat bereits bei den Profis des 1. FC Köln auf sich aufmerksam gemacht.

Der 19-Jährige kehrt im DFB-Pokalendspiel am Sonntag gegen Schalke nach langer Verletzungspause in den Kader zurück.

Im Endspiel um den DFB-Pokal der A-Junioren droht dem 1. FC Köln im Duell mit dem FC Schalke 04 (Sonntag, 11 Uhr) der Ausfall von zwei Leistungsträgern. Dafür ist Max Finkgräfe von seiner Sprunggelenkverletzung vollständig genesen.

Justin Diehl, das 18-jährige Kölner Sturmjuwel, fiel bis Donnerstag mit muskulären Beschwerden aus und konnte nicht am Trainingsbetrieb teilnehmen. Über seinen Einsatz wird wohl kurzfristig entschieden. Gleiches gilt für Tidiane Toure. Der Rechtsverteidiger hatte sich vor drei Wochen im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft in Mainz verletzt.

Max hat einfach zu gut trainiert, um nicht berücksichtigt zu werden
Stefan Ruthenbeck, Trainer der U 19 des 1. FC Köln

Dafür wird Max Finkgräfe nach mehr als dreimonatiger Verletzungspause im Karl-Liebknecht-Stadion zu Potsdam definitiv in den Kader zurückkehren. Selbst ein Startelf-Einsatz ist möglich. „Wir sind froh, dass Max zurück ist. Er wird auf jeden Fall seine Spielminuten bekommen. Er hat einfach zu gut trainiert, um nicht berücksichtigt zu werden“, erklärte Kölns U-19-Trainer Stefan Ruthenbeck.

Dabei verlief der Start des Linksverteidigers beim 1. FC Köln alles andere als geschmeidig. Nach seinem Wechsel vom Düsseldorfer Vorort-Klub SG Unterrath im Sommer 2021 begleiteten den robusten Defensivspieler erhebliche Anpassungsschwierigkeiten. Die Anforderungen am Geißbockheim waren offenbar andere als im Düsseldorfer Norden, wo Finkgräfe gesetzt war.

Zudem gesellten sich immer wieder kleinere Verletzungen hinzu, sodass sich der 19-Jährige hinter Winzent Suchanek und Ben Decker einreihen musste und in seinem ersten Jahr im Grüngürtel nur auf magere acht Einsätze mit 174 Spielminuten kam.

Das erinnerte doch ziemlich an Finkgräfes Vor-Unterrath-Zeit, als er in den Nachwuchsleistungszentren von Fortuna Düsseldorf (bis 2016), Borussia Dortmund (bis 2018) und Borussia Mönchengladbach (bis 2020) sein dem Alter entsprechendes Leistungsspektrum nie vollends zeigen konnte. Über die Erprobungsphase kam Finkgräfe dort nicht hinaus. Das Vertrauen in seine Fähigkeiten hielt sich außerhalb Kölns in Grenzen.

Max Finkgräfe benötigte in seiner Karriere ein wenig Anlaufzeit

In Köln indes – mit etwas Anlaufzeit – blühte Finkgräfe auf. Im Mittelfeld, ob auf Außen oder im Zentrum, bewies das einstige Sorgenkind erstaunliche Flexibilität und garnierte diese mit großer Laufbereitschaft und enormer Widerstandsfähigkeit. Bis zu seiner Sprunggelenkverletzung zu Beginn des Jahres mischte der Allrounder in zwölf Pflichtspielen (918 Minuten), in denen ihm in seiner neuen Rolle ein Treffer im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bochum (4:1) und drei weitere Torvorbereitungen gelangen.

Nicht wenige am Geißbockheim sehen in dem Spätstarter sogar Parallelen zu Klub-Ikone Jonas Hector (32), der mit Anfang 20 noch in der Oberliga Südwest spielte und über die zweite Mannschaft des 1. FC Köln eine erfolgreiche Karriere folgen ließ, die im Sommer enden soll.

Max ist ein dynamischer und robuster Außenverteidiger, dem wir alle den Sprung in den Profibereich zutrauen
Lukas Berg, Leiter des FC-Nachwuchsleistungszentrums

Das Vertrauen in den jungen Finkgräfe ist groß, oder wie es NLZ-Leiter Lukas Berg anlässlich der Vertragsverlängerung formulierte: „Bei der USA-Reise im November bekam Max kurzfristig die Chance, sich bei den Profis zu präsentieren, und hat diese genutzt. Er ist ein dynamischer und robuster Außenverteidiger, dem wir alle den Sprung in den Profibereich zutrauen.“

1. FC Köln geht mit großer Entschlossenheit ins Finale

Zunächst steht allerdings das Endspiel um den DFB-Pokal der A-Junioren gegen den FC Schalke 04 und Trainerlegende Norbert Elgert (66) an, der den DFB-Pokal schon zweimal gewonnen hat und mit den jungen Knappen drei Deutsche Meisterschaften feierte. Die Bilanz der bisherigen 38 Duelle spricht mit 20 Siegen für die Gelsenkirchener. Der letzte Vergleich in der Meisterschaft ging jedoch an den FC, der durch einen Kopfballtreffer von Elias Bakatukanda mit 1:0 gewann.

Das Halbfinal-Aus gegen Mainz im Kampf um die Deutsche Meisterschaft sei abgehakt. Frust habe seine Mannschaft nicht erkennen lassen, so Ruthenbeck. „Vielmehr enorme Entschlossenheit, es diesmal gegen einen wieder sehr guten Gegner besser zu machen.“ Das letzte Mal triumphierte der 1. FC Köln 2013 im DFB-Pokal. Siegtorschütze beim 1:0 über Kaiserslautern war Marco Ban.