Der Südstadt-Klub hat in der Regionalliga West einen fulminanten Saisonstart hingelegt. Beim 5:3 in Bocholt kam der Matchwinner von der Bank.
Matchwinner in BocholtMarvin Mika drängt in Fortuna Kölns Startelf
67 Minuten musste Fortuna Kölns Flügelstürmer Marvin Mika am Samstag im ersten Auswärtsspiel der neuen Fußball-Regionalliga-Saison beim 1. FC Bocholt (5:3) auf seinen Einsatz warten. Im stimmungsvollen Stadion am Hünting war der 23-Jährige Zeuge einer mitreißenden Partie, in der wohl jeder Fußballer lieber auf dem Platz gestanden hätte, statt auf der Bank zu sitzen. Weil Fortuna-Kapitän Dominik Ernst gelbverwarnt war und immer wieder in Sticheleien verwickelt wurde, reagierte Trainer Matthias Mink und brachte Mika, der die rechte Außenbahn übernehmen sollte. Arnold Budimbu rückte eine Position nach hinten in die Ernst-Rolle.
Beim Stand von 3:2 sollte Mika mit seinem Tempo die gegnerische Abwehr vor Probleme stellen und idealerweise an einem spielentscheidenden Konter beteiligt sein. Doch nur sieben Minuten später sorgte ein umstrittener Elfmeter für den erneuten Ausgleich. Der Südstadt-Klub wankte wie ein angeschlagener Boxer, mit etwas Glück und dem glänzend aufgelegten Torhüter Felix Buer überstand das Team die kritische Phase.
Erster Doppelpack für Marvin Mika nach zwei Jahren
In der Schlussphase avancierte Mika dann zum Matchwinner: Nach einer schönen Vorlage von Stipe Batarilo traf der 23-Jährige ins lange Eck (80.) und verwertete in der Nachspielzeit in bester Mittelstürmer-Manier einen Querpass ins Tor (90+5.). „Das war heute genau mein Spiel. Die Tore waren perfekt für mich: Im vollen Lauf in die Tiefe gehen oder im Strafraum stehen und die Bälle auch mal reinschieben“, sagte Mika, der das letzte Mal vor zwei Jahren einen Doppelpack schnürte, damals mit dem SV Lippstadt 08 gegen seinen Jugendverein Rot-Weiss Ahlen.
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Trainer Mink dürfte sich über die vielen Gegentore weniger gefreut haben, umso mehr jedoch über die Zielstrebigkeit vor dem Tor. Der SC Fortuna zeigte in den ersten beiden Spieltagen eine beeindruckende Offensiv-Leistung, mit insgesamt sieben Toren gegen zwei starke Gegner. Budimbu, in der vergangenen Saison noch mit einigen Formschwankungen und 2023/24 nur einmal erfolgreich, traf im zweiten Spiel in Folge. Der 29-Jährige wirkt deutlich selbstbewusster und entschlossener vor dem Tor.
Fortuna Köln lässt sich von Rückschlägen kaum beeindrucken
Zudem zeigte das Spiel im Westmünsterland, dass sich Fortuna von Rückschlägen kaum beeindrucken lässt: Drei verspielte Führungen und dennoch gewann der Südstadt-Klub verdient. „Wir haben immer wieder Rückschläge eingesteckt und sind zurückgekommen. Das Spiel dann mit zwei Toren Vorsprung zu beenden, ist überragend“, sagte Mika.
Trainer Mink hatte vor Saisonbeginn gefordert, dass die Konsequenz im Offensivspiel verbessert werden müsse. Nach den ersten zwei Spieltagen dürfte der 57-Jährige zufrieden sein. Fortuna hat nicht nur viel Spielkontrolle, sondern wandelt diese auch in Zählbares um. Vor dem Spiel gegen den 1. FC Düren im Südstadion (Freitag, 19.30 Uhr) steht Mink schon fast vor einem Luxusproblem, ob Doppeltorschütze Mika in die Startelf rutscht oder erneut als Joker seine Qualitäten unter Beweis stellen kann.