Vor dem Regionalliga-Spitzenspiel am Freitag gegen Düren gibt sich Fortuna Kölns Abwehrchef selbstbewusst.
Fortuna Kölns Dominik Lanius„Wir hatten bislang jeden Gegner mehr oder weniger im Griff“
In den vergangenen Wochen ist dem SC Fortuna Köln das Spielglück etwas abhandengekommen. Nach dem überragenden Saisonstart gab es in den vergangenen vier Partien nur einen Sieg, ein 2:0 gegen Schlusslicht Rot-Weiss Ahlen. Zwar präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Markus von Ahlen nicht deutlich schlechter als zuvor, doch Spiele, die im Spätsommer noch mit einem Kölner Sieg geendet wären, gingen zuletzt verloren.
„Wir sind eine gefestigte Mannschaft“, stellt Abwehrchef Dominik Lanius klar. „Bei unseren Niederlagen zuletzt gegen Aachen und gegen Bocholt waren wir nicht die schlechtere Mannschaft.“ Beim Innenverteidiger hat sich nach dem 1:2 vom vergangenen Samstag in Bocholt und dem Verlust der Tabellenführung noch nicht der gesamte Frust gelöst. „Wir haben zu viele Umschalt-Situationen liegen lassen. Und zwei Gegentore so schnell hintereinander zu bekommen, hat es nicht einfacher gemacht“, sagt Lanius. Die Fortuna hatte zum ersten Mal in dieser Saison überhaupt zwei Gegentreffer kassiert.
1. FC Düren hat Abgang von Trainer Boris Schommers gut verkraftet
Am Freitagabend soll im nächsten Topspiel nun neben der Leistung auch wieder das Ergebnis stimmen, Überraschungs-Spitzenreiter 1. FC Düren ist zu Gast im Südstadion (19.30 Uhr). Der Klub hatte jüngst Erfolgscoach Boris Schommers an den MSV Duisburg verloren – doch auch unter Interimstrainer Carsten Wissing, dem gute Aussichten auf den Chefposten nachgesagt werden, läuft es mit sechs Punkten und 8:1 Toren aus zwei Spielen blendend.
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Fortuna-Verteidiger Lanius will den Fokus aber auf das eigene Handeln legen. „Wenn wir unsere gesamte Qualität auf den Platz kriegen, hatten wir bislang jeden Gegner mehr oder weniger im Griff“, sagt der 26-Jährige. Seine Mannschaft müsste sich vor keinem anderen Regionalligisten verstecken: „Die Liga ist sehr ausgeglichen. Ein bisschen fehlende individuelle Qualität kann auf jeden Fall durch mannschaftliche Geschlossenheit ausgeglichen werden.“
Hinter Dominik Lanius liegt eine Seuchen-Saison
Der Abwehrchef ist nach einer Seuchen-Saison voller größerer und kleinerer Verletzungen wieder zurück zu alter Stärke gelangt. Er führt die zweitstärkste Defensive der Regionalliga West an, in zwölf Partien gab es nur acht Gegentore. Lanius verpasste aus Vorsichtsgründen das 2:0 gegen Ahlen, stand sonst elf Mal in der Startformation und erzielte bereits drei Tore.
Als Lehre aus 2022/23 („ein Kack-Jahr“) intensivierte Lanius seine Krafteinheiten: „Ich versuche, mehr auf meine Problemzonen einzugehen. Bislang klappt das ganz gut.“ Gegen Ahlen hätte er theoretisch auflaufen können, wollte zum frühen Zeitpunkt der Spielzeit aber kein Risiko eingehen. „Wäre es am letzten Spieltag oder in einem Pokalfinale um Alles gegangen, wäre ich dabei gewesen. Aber die Saison ist noch lang“, so Lanius.
Fortuna Köln muss auf seine Doppel-Sechs verzichten
Nach einem Drittel der Saison haben sich aus Sicht des gebürtigen Kölners die Teams oben in der Tabelle versammelt, die sich auch obere Plätze verdient haben. „Ich sehe uns da auch als Überraschung, das haben sicher nicht viele erwartet“, sagt Lanius. „Wir können sehr zufrieden mit dem Start sein. Aber wir müssen wieder einen Gang hochschalten, wenn wir so lange wie möglich oben mit dabeibleiben möchten.“
Gegen Düren wird die Fortuna wohl auf ihre angestammte Doppel-Sechs verzichten müssen. Joshua Eze hat eine Muskelverletzung, Adrian Stanilewicz ist angeschlagen. Als Vertretung stehen Timo Hölscher und Routinier Maik Kegel bereit.