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Zehnte Niederlage in FolgeKölner Haie verlieren gegen Adler Mannheim

Lesezeit 3 Minuten
Haie Mannheim

Adler Mannheim gegen die Kölner Haie in der SAP-Arena.

Mannheim – Wer beim besten Überzahl-Heimteam der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bestehen will, sollte der Strafbank so gut es geht fernbleiben. Dazu bedarf es Cleverness und Disziplin, doch beides ging den Kölner Haien am Sonntag in ihrem Gastspiel bei den Adler Mannheim komplett ab. Nach zwei Gegentreffern in Unterzahl und dem bereits dritten Shorthander in der laufenden Spielzeit stand am Ende eine 3:4 (2:1, 0:3, 1:0)-Niederlage zubuche, die den Vereins-Negativrekord des KEC auf zehn Pleiten in Folge ausweitete.

Weil die Konkurrenten im Gegenzug erneut punkteten, muss die auf den elften Tabellenplatz abgestürzte Mannschaft von Trainer Mike Stewart mittlerweile sogar darum bangen, nicht auch noch den Anschluss an die Vor-Playoff-Ränge zu verlieren. „Es waren mal wieder die Special Teams“, haderte der kanadische Coach bei der Ursachenanalyse.

Hoffnung nach dem ersten Abschnitt

Dabei hatten die Kölner nach dem ersten Abschnitt zumindest leise auf ein Entkommen aus der Negativspirale hoffen dürfen. Das lag zum einen an Gustaf Wesslau, der in zwei frühen Powerplays der Kurpfälzer zum Turm in der Abwehrschlacht avancierte. Zum anderen bestachen die Gäste nach der überfälligen Mannheimer Führung durch Tommi Huhtala (12.) mit einer eigentlich schon abhandengekommen geglaubten Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Zach Sill erarbeitete dem KEC nur 13 Sekunden nach dem Rückstand durch frühes Stören den 1:1-Ausgleich (12.), ehe Lucas Dumont einen herrlichen Steilpass von Jason Bast zur Kölner Drittel-Führung unter den Querbalken jagte (15.).

Doch dann beging Stewarts Team gleich mehrere schwerwiegende Klöpse, die die Arbeit der ersten 20 Minuten zunichtemachten. Nach einem Scheibenverlust von Sebastian Uvira bei eigenem Powerplay handelten sich die Gäste zunächst ein Kontertor durch Ben Smith ein (22.). Mitte des zweiten Abschnitts brannten plötzlich bei Jakub Kindl die Sicherungen durch. Der tschechische Verteidiger verpasste Mannheims David Wolf weit abseits des Spielgeschehens einen derart kräftigen Check gegen den Oberkörper, dass Kindls Schläger in zwei Teile zerbrach. In der daraus resultierenden Überzahl brachte Torjäger Borna Rendulic die Hausherren zum zweiten Mal in Front (31.). Als das Duell ruppiger wurde, stellte sich Moritz Müller ähnlich ungeschickt an. Eine überflüssige Strafzeit gegen den Kölner Kapitän wegen Behinderung nutzte Wolf, um im Nachsetzen auf 4:2 zu erhöhen (34.).

Als Verlierer das Eis verlassen

Der KEC brachte bei einem Mann mehr (35., 37.) dagegen gewohntermaßen nichts zustande und hält die rote Powerplay-Laterne der DEL nach dem zwölften Spiel in Folge ohne Überzahl-Tor weiter fest in der eigenen Hand. Obwohl Mannheim die Uhr fortan geschickt herunterlaufen ließ und die Haie durch Kevin Gagné auch noch einen Penalty versemmelten (54.), wurde es nach Sills zweitem Treffer (55.) kurzzeitig noch einmal hektisch. Am Ende verließen Stewarts Spieler aber einmal mehr als Verlierer das Eis. „Wir haben alles gegeben, waren aber zu oft auf der Strafbank. Das hat uns ein besseres Resultat gekostet“, resümierte der Coach. Colin Ugbekile appellierte derweil daran, nicht aufzugeben. „Wir müssen die Köpfe oben behalten und alles dafür geben, dass wir das Ding noch umdrehen“, forderte der junge Verteidiger. Vielleicht ja dann am Dienstag (19.30 Uhr, Lanxess Arena), wenn es schon wieder gegen die Nürnberg Ice Tigers geht.

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Köln: Wesslau; Gagné, Aronson; Zerressen, Kindl; Mo. Müller, D. Tiffels; Ugbekile; Ma. Müller, Matsumoto, F. Tiffels; Hanowski, Sill, Akeson; Bast, Smith, Dumont; Uvira, Genoway, Oblinger. – SR.: Hunnius/Kopitz. – Zuschauer: 13600 (ausverkauft). – Tore: 1:0 Huhtala (11:17), 1:1 Sill (11:30), 1:2 Dumont (14:35/Bast, Mo. Müller), 2:2 Smith (21:21/SH1), 3:2 Rendulic (30:47/PP1), 4:2 Wolf (33:23/PP1), 4:3 Sill (54:57/Akeson, Mo. Müller). – Strafminuten: Mannheim 6; Köln 14.