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Krise wird immer schlimmerKölner Haie unterliegen bei Nürnberg Ice Tigers mit 3:6

Lesezeit 3 Minuten
Kölner Haie

Kölner Spieler, hier nach dem Sieg am 24. Spieltag.

Nürnberg – Die Krise der Kölner Haie wird immer schlimmer. Selbst der bisherige Tabellenelfte Nürnberg Ice Tigers war am Sonntag zu stark für die Mannschaft von Trainer Mike Stewart, um die lange Negativserie zu stoppen. Der KEC unterlag in Franken am Ende deutlich mit 3:6 (0:2, 2:1, 1:3) und weist nach der nunmehr schon achten Niederlage in Folge gerade mal noch drei Punkte Vorsprung auf den ersten Nicht-Pre-Playoff-Platz der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf. „Wir haben eine Menge investiert und mit Leidenschaft und Energie gespielt. Es tut mir sehr leid für die Jungs, dass wir nach einer solchen Leistung wieder mit leeren Händen dastehen“, sagte der zunehmend ratlos wirkende Stewart.

Mangelnder Einsatz und Wille war den Kölnern in Nürnberg tatsächlich nicht vorzuwerfen gewesen. Stattdessen hatte es der KEC einmal mehr nicht geschafft, seine gravierenden Schwächen in den Special Teams abzustellen. Dabei hatte den Haien im Vorfeld eine Personalie echte Hoffnung gemacht, dass der ersehnte erste Schritt aus dem sportlichen Sumpf gelingen könnte.

Zwei Treffer binnen 81 Sekunden

Weil Marcel Müller seine Drei-Spiele-Sperre abgesessen hatte, war die Paradereihe mit Frederik Tiffels, Jon Matsumoto und Müller wieder vereint. Dennoch misslang der Start in die Partie. Nachdem die Kölner aus zwei frühen Überzahl-Situationen keinen Ertrag ziehen konnten, machten die Ice Tigers vor, wie man im Eishockey leichte Tore erzielt. Brandon Buck (14.) und William Acton (15.) stocherten binnen 81 Sekunden nach Distanzschüssen erfolgreich nach und zwangen Stewart zu einer Auszeit.

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Einen Weg zurück in die Begegnung fanden die Gäste allerdings erst im Mittelabschnitt. Nach einem langen Pass von Colin Smith stürmte der Ex-Nürnberger Jason Bast davon und verkürzte (26.). Damit war die Drangphase des KEC eröffnet, und Jon Matsumoto besorgte nur drei Minuten später mit einer starken Einzelaktion das 2:2. Die Haie drückten nun sogar auf die Führung, gerieten bei einem Mann weniger durch die Nürnberger Neuverpflichtung Jack Skille jedoch erneut ins Hintertreffen (38.).

Haie gaben auch nach Rückschlag nicht auf

Der zuletzt vereinslose frühere NHL-Profi taugt indes als Beweis dafür, dass der aktuelle Transfermarkt entgegen Kölner Behauptungen auch Brauchbares anbietet. Skille hatte die Ice Tigers am Freitag bei seinem Traumeinstand in Düsseldorf mit drei Treffern quasi im Alleingang zum 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen geschossen.

Zugute halten muss man dem KEC, dass er sich auch nach dem neuerlichen Rückschlag nicht aufgab. Dominik Tiffels belohnte sein Team dafür mit dem 3:3-Ausgleich (49.). Die komplette Wende gelang allerdings nicht. Als die Gäste gerade dabei waren, auch im 44. Powerplay in Folge keinen eigenen Treffer zustande zu bringen, folgte durch Actons Shorthander sogar die Höchststrafe (50.).

„Irgendwann muss das Ding wieder rein“

Kurz darauf war es endgültig geschehen um die Haie. Während Jason Bast eine Zwei-plus-zwei-Strafe wegen hohen Stocks abbrummte, zog Nürnberg sinnbildlicherweise im Powerplay durch Eugen Alanov (54.) und Bucks zweiten Treffer (55.) davon. Dominik Tiffels war nach der nächsten Pleite der Verzweiflung nahe: „Wir müssen uns da rausarbeiten. Irgendwann muss das Ding wieder rein“, flüchtete sich der Kölner Verteidiger in Durchhalteparolen. Viel mehr hat der KEC in diesen Wochen tatsächlich nicht zu bieten.

Köln: Wesslau; Mo. Müller, D. Tiffels; Zerressen, Kindl; Gagné, Aronson; Ugbekile; Ma. Müller, Matsumoto, F. Tiffels; Bast, Smith, Dumont; Hanowski, Sill, Akeson; Uvira, Genoway, Oblinger. – SR.: Hoppe/Kopitz. – Zuschauer: 5237. – Tore: 1:0 Buck (13:23), 2:0 Acton (14:44), 2:1 Bast (25:59/Smith, Aronson), 2:2 Matsumoto (28:23/Zerressen, F. Tiffels), 3:2 Skille (37:30/PP1), 3:3 D. Tiffels (48:15/Akeson, Zerressen), 4:3 Acton (49:57/SH1), 5:3 Alanov (53:11/PP1), 6:3 Buck (54:28/PP1). – Strafminuten: Nürnberg 12; Köln 12.