München – Es gibt Serien, über die niemand gerne sprechen oder an die er denken möchte. Seit dem 1. Januar 2017 haben die Kölner Haie in 16 Spielen nicht mehr gegen RB München gewonnen. Vor dem zweiten Duell der Saison 2021/22 bedeutete dies die längste aktuell laufenden Negativserie in der Deutschen Eishockey Liga. Am Sonntag fand der Albtraum endlich ein Ende. Der KEC triumphierte mit 5:4 (1:1, 3:2, 1:1) beim Tabellenführer und demonstrierte trotz der jüngsten Corona-Widrigkeiten, dass im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation mit ihm zu rechnen ist. „Nach so einem Sieg sind wir richtig stolz auf uns. Das war eine tolle Teamleistung“, jubelte der zweifache Torschütze Alexander Oblinger.
Fünf Spieler aus Quarantäne zurück
Der Haie-Coach konnte sich nach dem respektablen 1:3 am Freitag bei Meister Eisbären Berlin über die Rückkehr von fünf Spielern freuen. Die Verteidiger Pascal Zerressen und Jan-Luca Sennhenn durften ebenso die Quarantäne verlassen wie die Stürmer Marcel Müller, Zach Sill und Andrej Bires. So fehlten den Kölner nur die erkrankten Andreas Thuresson und Colin Ugbekile.
Trotz des vollen Kaders begann die Geisterpartie vor den leeren Rängen der Olympiahalle wie erwartet. München baute sofort Druck auf und nutzte sein erstes Powerplay durch Jonathan Blum zur Führung (7.). Die Haie waren in Not: Austin Ortega traf den Pfosten (8.) und KEC-Goalie Justin Pogge musste gegen Frank Mauer retten (10.). Durch ein beherztes Nachsetzen von Jon Matsumoto gegen seinen Ex-Club fanden die Kölner dann einen Weg ins Spiel.
Der Routinier hielt die Scheibe im Münchner Drittel, und bediente Marcel Barinka, der direkt auf Landon Ferraro weiterleitete. Der Kanadier krönte die tolle Kombination mit seinem neunten Saisontor zum 1:1 (11.). Danach war es ein Duell auf Augenhöhe, weil der KEC in die Zweikämpfe fand und viele wichtige auch gewann. Es half den Gästen zudem sehr, dass sie auf das 2:1 von Yasin Ehliz (22.) sofort eine Antwort geben konnten. Nur zehn Sekunden später glich Marcel Müller mit seinem zehnten Saisontreffer aus.
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Und es kam noch viel besser: Im ersten KEC-Powerplay arbeitete erst Alex Oblinger den Puck nach einem Schuss von Moritz Müller zum 2:3 über die Linie (29.), dann schloss der überragende Matsumoto ein Solo im Nachschuss zum 2:4 ab (36.). München blieb aber im Spiel, weil sie auch ihre zweite Überzahl nutzten und Glück hatten, weil Haie-Verteidiger Maury Edwards Pogge einen Abpraller durch die Schoner lenkte (38.).
Aber auch das Haie-Powerplay war effektiv und Oblinger zu Beginn des Schlussdrittels ein zweites Mal zur Stelle (41.). Das Krupp-Team lag wieder mit zwei Toren vorne und hielt diese Führung, weil die Defensivarbeit im Kollektiv weiter vorzüglich funktionierte und Pogge zur Stelle war, wenn es mal brenzlig wurde. München versuchte alle und erzielte mit einem sechsten Feldspieler das 4:5 durch Ben Street (59.). Zu mehr reichte es aber nicht und nach 1086 Tagen fand die schwarze Serie gegen München endlich ihr Ende.
Köln: Pogge; Edwards, Mo. Müller, Roach, Sieloff; Sennhenn, Zerressen; Oblinger, Sill, Dumont; Üffing, Olver, Kammerer; Ma. Müller, Howden, Chrobot; Ferraro, Matsumoto, Barinka; Bires. – SR.: Polaczek/Schukies. – Tore: 1:0 Blum (6:38/PP1), 1:1 Ferraro (10:29/Barinka, Matsumoto), 2:1 Ehliz (21:13), 2:2 Ma. Müller (21:23/Chrobot, Howden), 2:3 Oblinger (28:31/Mo. Müller, Olver, PP1), 2:4 Matsumoto (35:56/Ferraro) 3:4 F. Tiffels (37:18/PP1), 3:5 Oblinger (40:44/Sill, Dumont PP1), 4:5 Street (58:53/EA). – Strafminuten: München 8; Köln 4.