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EishockeyKölner Haie verlieren packendes Rheinderby gegen Düsseldorf

Lesezeit 3 Minuten
Henrik Haukeland (Duesseldorf) pariert den letzten Koelner Penalty gegen Louis-Marc Aubry (Koeln).

Henrik Haukeland (Duesseldorf) pariert den letzten Koelner Penalty gegen Louis-Marc Aubry (Koeln).

Punktlos reisten die Rivalen aus Düsseldorf in Köln. Die Haie verspielen Führung im letzten Drittel.

Kevin Clarks Schuss ins rechte Eck traf die Kölner Haie mitten ins Herz. Ausgerechnet im Derby verlor der KEC nicht nur den ersten Punkt der jungen Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Nach je sieben nicht verwandelten Penalties auf beiden Seiten bedeutete der Treffer gegen Mirko Pantkowskis Fanghand auch den Extrazähler für den bis dato punktlosen Rheinrivalen und das 3:4 (1:1,0:0,2:2) gegen Köln. „Die Kulisse war überragend, aber wir sind traurig, dass wir keine drei Punkte geholt haben“, stellte Justin Schütz 44 Stunden nach dem 5:2-Statement bei seinem Ex-Klub in München klar.

Der Angreifer war sich mit Kapitän Moritz Müller einig. Beide sahen den Knackpunkt im letzten Drittel: „Wenn du 3:1 führst, darfst du das Spiel nicht mehr aus der Hand geben.“ Zudem lag für Müller schon vor dem Derby auf der Hand, dass „das nicht Erster gegen Letzter, sondern eine ganz andere Kiste“ wird. Tatsächlich rieben sich einige der 18.600 Zuschauer in der ausverkauften Lanxess Arena verwundert die Augen.

Düsseldorf mit dem Führungstreffer

Der erste Volltreffer gelang nämlich nicht den perfekt in die Saison gestarteten Haien, sondern dem Rheinrivalen. Bennet Roßmy fand Kohen Olischefski in der Mitte. Der DEG-Neuzugang hielt geschickt den Schläger rein und ließ Nick Bailen und den zwischen die Pfosten zurückgekehrten Pantkowski alt aussehen (9.).

Drei Zeigerumdrehungen später konnte Carter Proft aber aus der neutralen Zone gleich vier Düsseldorfer stehen lassen und den Puck mit der Rückhand zum 1:1 ins Tor heben (12.). Trotz doppelter Überzahl gegen Ende des ersten Durchgangs, blieb es bei diesem Spielstand. Das Mitteldrittel begann besser: Im dritten Powerplay kreierten die Specialteams zwar die meisten Chancen, blieben aber wieder ohne Treffer (25.). Um Druck aufzubauen brauchten die kaum verunsichert wirkenden Gäste kein Fünf-gegen-Vier. Bennet Roßmy traf in Gleichzahl den Außenpfosten (31.). Und auch der Rest des zweiten Abschnitts ging an die neuerdings wieder mit Alec McCrea verteidigende und strukturiert nach vorne spielende DEG.

Düsseldorfer Verteidigung in den ersten 40 Minuten sehr stark

Mit nur 13 Schüssen aufs Tor (zuvor 105 in drei Spielen) war das Düsseldorfer Bollwerk in den ersten 40 Minuten nicht zu überwinden. Versuch Nummer 14 brachte dann aber die erste Kölner Führung. Über Bailen und Andreas Thuresson kam die Scheibe zu Louis-Marc Aubry. Und der ehemalige Berliner und Ingolstädter hatte bei seinem 100. DEL-Tor im auslaufenden Powerplay keine Probleme (41.). Dem 2:1 ließ Maximilian Kammerer gleich das dritte Tor folgen (43.). Entschieden war das Derby aber noch nicht, weil die Hausherren ihre Chance in doppelter Überzahl liegen ließen und der Gegner in gleicher Situation durch Clark traf (54.).

Nachdem Kammerer im Alleingang das 4:2 liegengelassen hatte (55.), staubte ausgerechnet Luis Üffing am Slot zum 3:3 ab (56.). So be-schwor der Ex-Hai im gelben Gäste-Trikot die spektakuläre, aber torlose Overtime und das Penaltyschießen herauf.

SR.: Ansons/Schrader. Zuschauer: 18600. Tore: 0:1 Olischefski (8:22), 1:1 Proft (11:49), 2:1 Aubry (40:25/Thuresson, Bailen/PP1), 3:1 Kammerer (42:37/MacLeod, Aubry), 3:2 Clark (53:33/PP2), 3:3 Üffing (55:52). 3:4 Clark (PEN). Strafzeiten: Köln 8, Düsseldorf 14.