Die Kölner Haie starten ohne Personalsorgen und gegen die Nürnberg Ice Tigers in die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga.
Kölner HaieUwe Krupp hat gleich Luxusprobleme
Vorfreude und Euphorie sind gewaltig. Die Anhänger und Freunde der Kölner Haie spüren offensichtlich, dass etwas Besonderes in der Luft liegt. Zum Start der Saison 2023/24 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) rennen die Fans ihrem Club jedenfalls die Bude ein. 17.500 von 18.600 Tickets waren am Donnerstag für das erste Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr, Lanxess-Arena) gegen die Nürnberg Ice Tigers über die Ladentheke gegangen. Erstmals in der Haie-Historie könnte es sogar eine ausverkaufte Arena in einem Auftaktspiel geben.
Auch die Zahlen für das zweite Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr/MagentaSport) gegen den Titelfavoriten und Vizemeister ERC Ingolstadt versprechen eine stimmungsvolle Atmosphäre. Mehr als 16.000 Karten sind verkauft. „Ich freue mich auf das Wochenende und natürlich bin ich auch etwas aufgeregt, wie alle anderen Jungs wahrscheinlich auch“, teilt Moritz Müller die Vorfreude auf den Saisonstart.
Kölner Haie gegen Nürnberg Ice Tigers: Wiedersehen für MacLeod und Dougherty
Der Haie-Kapitän möchte die Bedeutung der ersten beiden Spiele aber nicht zu hoch hängen, dafür sei die Hauptrunde mit 52 Spieltagen einfach zu lang: „Wir wollen unsere Emotionen in beide Richtungen kontrollieren und müssen cool bleiben, denn die Saison wird am Freitag weder in die eine, noch in die andere Richtung entschieden. Aber wir können uns selber ein gutes Gefühl für den Fortgang der Saison kreieren und das wollen wir.“
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Mit Nürnberg treffen die Kölner auf ein eingespieltes Team. Mit nur sieben Neuzugängen sind die Franken das Team in der DEL mit den wenigsten Veränderungen im Kader. Zwei Spieler haben die Seiten gewechselt. Die Haie haben sich mit dem in der Vorbereitung vielversprechend auftretenden Gregor MacLeod den Topscorer der Ice Tigers in der vergangenen Spielzeit geschnappt. Aufseiten der Nürnberger läuft mit Verteidiger Jack Dougherty ein Ex-Hai auf.
Die Kölner sind im Gegensatz zu anderen DEL-Klubs wie der Düsseldorfer EG oder den Augsburg Panthern in der Vorbereitung weitgehend von Verletzungen verschont geblieben. Chefcoach Uwe Krupp kann zum Start also aus dem Vollen schöpfen und muss aufgrund der U23-Regel zwei Spieler auf die Tribüne setzen. „Wir haben Ideen, aber noch keine Entscheidungen getroffen“, sagte Krupp vor dem Saisonauftakt. Denkbar ist, dass der Coach mit nur sechs Verteidigern spielt, dann Jan-Luca Sennhenn draußen lässt und mit dem in den Testspielen stark aufspielenden Carter Proft als 13. Stürmer aufstellt. Das würde dann wohl für den zuletzt leicht angeschlagenen Mark Olver zunächst einen Platz auf der Tribüne bedeuten. „Dass wir nicht alle Spieler aufstellen können, ist für die Kölner Haie ein Luxusproblem. Der tiefe Kader wird uns auf Strecke zugutekommen“, sagte Uwe Krupp.
Genau diese Tiefe fehlte dem in der Spitze gut besetzten KEC-Kader in der vergangenen Saison noch. Auch Moritz Müller ist von der Qualität der neuen Haie-Mannschaft überzeugt: „Wir haben gute neue Jungs dazu bekommen und uns spielerisch weiter entwickelt. Jetzt mus das ganze als über die Saison hinweg als Mannschaft zusammenwachsen“, erklärte der Verteidiger. Müller freut sich, dass es bei den Haien durch die Neuzugänge Elias Lindner, Hakon Hänelt, Tobias Ancicka, Tim Wohlgemuth und Justin Schütz wieder eine größere Gruppe an jungen, deutschen Spielern beim KEC gibt. Auf Nationalmannschaftskollege Schütz hält der Kapitän besonders große Stücke: „Justin kann durch seinen enormen Antritt, der kaum zu verteidigen ist, Lücken reißen und die Geschwindigkeit des Spiels schnell verändern.“