Köln – Das gute Gefühl ist zurück bei Moritz Müller. „Ich spüre, dass mir das Knie keine Probleme bereiten wird“, sagt der Kapitän der Kölner Haie. Ein Innenbandriss hatte den Verteidiger zwei Monate lang einsatzunfähig gemacht. Seit der vergangenen Woche trainiert der 33-Jährige wieder in vollem Umfang mit der Mannschaft. Beschwerden hat Müller keine mehr, das ehemals lädierte linke Knie hat den Belastungstest unter Körperkontakt bestanden. Die Zeit für sein Comeback in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist nun gekommen: Im Duell der neuen Tabellennachbarn am Freitag (19.30 Uhr) bei den Eisbären Berlin wird Müller erstmals wieder dem Aufgebot der auf Rang sechs vorgerückten Kölner angehören.
Es war keine einfache Zeit, die hinter dem Nationalspieler liegt. Vor allem die ersten Tage nach der Verletzung waren schwer für Müller, den die Ungewissheit zusetzte. „Ich wusste nicht direkt, was ich hatte, und hatte Angst, dass es etwas Größeres, Schlimmeres sein könnte“, blickt der dienstälteste Akteur des Haie-Teams zurück. Müller war im Training bei einem Schussversuch ohne Fremdeinwirkung weggeknickt. Das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, war sofort da. Sportler haben ein feines Gespür für ihren Körper.
Haie-Spieler Müller sorgt sich um Fortsetzung ihrer Karriere
Schreckensszenarien schossen Moritz Müller durch den Kopf, er sorgte sich sogar um die Fortsetzung seiner Karriere. Doch die war glücklicherweise nicht in Gefahr. Als die Diagnose der Ärzte vorlag, konnte sich der Abwehrmann zumindest etwas beruhigen: „Ich war erleichtert, als ich wusste, dass ich wieder der sein kann, der ich war.“ Vor seiner Verletzung war Müller ein Dauerbrenner. In den ersten vier Saisonspielen hatte er durchschnittlich 23 Minuten pro Partie rackern müssen, um den Ausfall von Dominik Tiffels und Jakub Kindl aufzufangen. Nun wird es Müller zumindest erst einmal etwas ruhiger angehen lassen: „Es wird ein paar Spiele dauern, bis ich den Rhythmus wieder drin habe“, ordnet der Defensiv-Spezialist die Folgen seiner langen Abwesenheit realistisch ein.
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Auch Mike Stewart plant, seinen Rückkehrer behutsam an den Wettkampf zurückzuführen: „Mo ist zwar körperlich bereit, er war aber lange weg. Es ist wichtig, dass er seine Routine und sein Selbstvertrauen wiederfindet“, betont der Haie-Coach, der Müller bei den Eisbären an der Seite von Pascal Zerressen einzusetzen plant. Durch die Genesung des Spielführers steht erstmals in dieser Saison der komplette Kölner Kader zur Verfügung. Nach Monaten in Zeichen von Personalproblemen freut sich Stewart über die sich nun bietende Möglichkeit, in der Hauptstadt mit sieben Verteidigern agieren zu können: „Das gibt uns mehr Optionen. Wir können durchrotieren und die Eiszeiten besser verteilen.“
Bewacht wird das Haie-Tor wie schon beim jüngsten 4:1-Sieg gegen die Iserlohn Roosters von Gustaf Wesslau. „Zwei Spiele hintereinander sind wichtig für ihn, um den Rhythmus wiederzufinden“, begründet Stewart seine Entscheidung zugunsten des schwedischen Routiniers. Im Heimspiel am Sonntag (16.30 Uhr, Lanxess Arena) gegen die Nürnberg Ice Tigers, einen weiteren unmittelbaren Rivalen im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation, darf dann Hannibal Weitzmann ran, der in der Phase von Wesslaus Fußverletzung gepunktet hatte. Wie es nach diesem Wochenende im Kölner Gehäuse weiter geht, will Stewart erst kurz vor den jeweiligen Spielen entscheiden: „Da höre ich auf mein Bauchgefühl.“