Köln – Nach all den personellen Rückschlägen der vergangenen Wochen war für die Kölner Haie am Dienstag Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Jason Bast wirkte nach überstandenem Innenbandriss erstmals wieder im Mannschaftstraining mit.
Die anstehende Partie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beim Tabellendritten Fischtown Pinguins Bremerhaven (Mittwoch, 19.30 Uhr) kommt für den Stürmer zwar noch zu früh; wenn der verlustpunktfreie Ligaprimus Red Bull München am Freitag (19.30 Uhr) eine Kostprobe seiner Qualität in der Lanxess Arena vorführt, könnte Bast aber sein Comeback geben.
Kölner Kader zur Zeit sehr ausgedünnt
Damit läge der Neuzugang aus Nürnberg vor seinem ursprünglichen Genesungsplan. Nach der Knieverletzung, die sich Bast gleich in der Saison-Auftaktpartie Mitte September zugezogen hatte, war zunächst von einer Ausfallzeit von vier bis sechs Wochen die Rede gewesen. Nun könnte der kanadische Angreifer im Optimalfall bereits nach drei Wochen wieder verfügbar sein. Eine endgültige Entscheidung über Basts Rückkehr in den Wettkampfmodus wird Mike Stewart kurzfristig fällen. „Wir brauchen grünes Licht von unseren Ärzten. Zudem muss sich Jason daran gewöhnen, wieder in einem Trainingsrhythmus zu sein, bevor wir ihn aufs Eis schmeißen“, sagt der KEC-Coach.
Stewarts Zurückhaltung ist verständlich. Der Kölner Kader ist in diesen Tagen ohnehin schon so ausgedünnt, dass bei der jüngsten 2:6-Abfuhr bei den Straubing Tigers gerade einmal fünf Verteidiger auf dem Spielberichtsbogen auftauchten. Zwei von ihnen, Colin Ugbekile und Simon Gnyp, stehen dabei gerade erst am Anfang ihrer Entwicklung. Stewart bescheinigte den beiden Youngstern einen „anständigen Job“, grundsätzlich sei es mit nur einer Handvoll Abwehrspielern aber „nicht leicht“. In Straubing war die dezimierte Kölner Defensive streckenweise überfordert. Die Haie hatten kaum Entlastung, weil sie von ihrem Kontrahenten früh und aggressiv attackiert wurden. „Wenn wir gestresst werden, verfallen wir in alte Muster“, hat Stewart analysiert.
„Wir müssen Charakter zeigen“
Vor dem Duell in Bremerhaven entspannt sich die Personallage in der Hintermannschaft zumindest etwas. Taylor Aronson, der in Straubing wegen eines Faserrisses im Finger passen musste, ist wieder einsatzfähig. „Das gibt uns ein bisschen mehr Tiefe in der Verteidigung“, sagt Mike Stewart. Dafür fällt Dominik Tiffels (Leiste) weiterhin aus. Als Ausrede für den mit Tabellenplatz zehn missglückten Start in die Spielzeit möchte der Kölner Trainer die Personalmisere indes nicht gelten lassen: „Wir sind momentan am Kämpfen, weil unser Kader verdammt dünn ist. Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass wir Eishockeypartien gewinnen können“, betont der Austro-Kanadier.
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Stewart erwartet von seinem kämpferisch nicht immer überzeugenden Team, die Situation so anzunehmen, wie sie ist: „Wir müssen Charakter zeigen. Es bringt nichts, die Köpfe hängen zu lassen.“ Die bis auf wenige Ausnahmen noch weit unter ihren Möglichkeiten agierende Offensiv-Abteilung nimmt der Haie-Coach ebenfalls in die Pflicht: „Wir müssen entschlossener und geradliniger spielen. Wir versuchen es manchmal zu schön zu spielen, anstatt die Scheiben einfach zum Tor zu bringen.“ Wohlmöglich bringt Jason Bast ja schon bald Besserung.