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Kölner Haie in der DELNach der Derbypleite kommt Ingolstadt in den Fokus

Lesezeit 3 Minuten
Will und muss vorangehen. Haie-Verteidiger Nick Bailen (vorne links) ist als Führungsspieler gegen den ERC Ingolstadt gefragt.

Will und muss vorangehen. Haie-Verteidiger Nick Bailen (vorne links) ist als Führungsspieler gegen den ERC Ingolstadt gefragt.

Nach einer bitteren Niederlage im Derby gegen die DEG müssen die Haie gegen den ERC Ingolstadt wieder in die Spur finden.

Nur wenn Dinge nicht schon von den anderen Kapitänen der Kölner Haie angesprochen wurden, meldet sich Nick Bailen zu Wort. Der 33-jährige Starverteidiger zählt sich selbst nicht zu den Lautsprechern im Team des Tabellensiebten der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und findet, dass Moritz Müller, Brady Austin und David McIntyre ihre Sache diesbezüglich gut machen.

„Ich lasse lieber meine Taten auf dem Eis sprechen“, erklärte Bailen einerseits. Andererseits musste nach dem 1:7-Debakel bei der Düsseldorfer EG einiges aufgearbeitet werden und der US-Amerikaner ließ offen, ob er in der Kabine auch verbal antrat, um den ambitionierten KEC vor dem Heimspiel gegen den ERC Ingoldstadt am Donnerstag (19.30 Uhr/ Magenta Sport) wieder auf Kurs zu bringen.

Herausforderungen gegen den ERC Ingolstadt

Was er nach der elften Niederlage im 24. Saisonspiel festhielt, war der Fakt, dass die Derbyschmach auch ihm – trotz seines 15. Assists zum zwischenzeitlichen 1:4 – weh getan hatte. „Das ist keine Frage“, meinte der bei 18 Scorerpunkten stehende Offensivverteidiger, „für uns als Team und natürlich auch für unsere Fans.“ Dabei sei man zu Beginn des Spiels gut drin gewesen. „Dann hat Düsseldorf aber aus seinen Chancen Kapital geschlagen und wir waren zu oft in der Penaltybox“, blickte Bailen erst zurück, um dann Ingolstadt in den Fokus zu nehmen: „Das müssen wir ändern, genauso wie das Verhalten bei Scheibenbesitz. Da geht es darum, immer wieder tief zu spielen.“ Weil von den angeschlagenen Stürmern um Andreas Thuresson, Tim Wohlgemuth, Jason Bast, David McIntyre und Frederik Storm keiner zurückkommt, es mit Maximilian Glötzl einen weiteren Ausfall gibt und lediglich der genesene Mirko Pantkowski eine Option für das Haie-Tor sein wird, müssen die Gegebenheiten gegen den Vizemeister angenommen werden.

Positive Energie und Zusammenhalt in der Kölner Kabine

„Trotz allem hatten wir eine gute Trainingswoche“, stellte Bailen klar, „wir haben versucht, wieder positive Energie aufs Eis und in die Kabine zu bringen.“ Es gelte jetzt nach vorne zu gucken, aus den Fehlern in Düsseldorf und beim letzten Heimspiel gegen Wolfsburg (1:5) zu lernen und als Gruppe zusammenzustehen. „Ingolstadt hat ein gutes Team. Sie haben eine ähnliche Mannschaft mit den gleichen Trainern wie in der letzten Saison“, gibt der bis 2026 an die Haie gebundene Defensivmann zu bedenken.

Um das schnelle Offensiv- und Umschaltspiel desTabellenachten zu kontrollieren, müsse im eigenen Scheibenbesitz „strukturierter“ gearbeitet und der Puck immer wieder tief ins gegnerische Drittel gebracht werden. Nur dann kann die magere Heimbilanz von nur fünf Siegen aus zwölf Spielen aufpoliert werden. „Vergangene Saison war eher das Gegenteil der Fall“, spricht Bailen über dieses „manchmal unerklärliche“ Phänomen. „Da hatten wir von 28 Spielen in unserer Arena 18 gewonnen und wurden Fünfter in der Heimtabelle.“

Dass die eigenen, gehobenen Ansprüche ein Teil des Problems sind, kann sich der Verteidiger, eine Woche vor seinem 34. Geburtstag vorstellen. „Vielleicht wollen wir vor unseren Fans manchmal zu viel. Aber es gilt, am Gameplan festzuhalten und nichts Verrücktes machen zu wollen.“

Nur wenn Bailen und Co. auch mit einem kleinen Kader über 60 Minuten konzentriert auftreten, kann bei den Haien Einzug halten, was in der heißesten Hauptrunden-Phase gebraucht wird: Stabilität, Balance und ein schweigender Eishockey-Genießer.