Es ist kein Spiel wie jedes andere für Sebastian Uvira von den Schwenninger Wild Wings. Am Dienstag kehrt der langjährige KEC-Angreifer erstmals seit der Trennung zurück in die Lanxess Arena.
Kölner Haie empfangen die Wild WingsErste Rückkehr von Sebastian Uvira nach Köln
Die Eindrücke sind noch frisch. Wenn die Kölner Haie am Dienstagabend (19.30 Uhr, Lanxess Arena/Magenta Sport) zum Kräftemessen mit den Schwenninger Wild Wings in ihre angestammte Heimat zurückkehren, ist das Freiluft-Spektakel von Müngersdorf gerade mal drei Tage alt. Spannend wird zu beobachten sein, wie schnell es dem KEC gelingt, den Fokus wieder auf den Alltag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu richten. Kein ganz einfaches Unterfangen, schließlich bildete das Winter Game vor mehr als 40 000 Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion ein Erlebnis der besonderen Art, das von einem begeisternden 4:2-Erfolg gegen die Adler Mannheim gekrönt wurde.
Zugleich schob sich die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp vor auf den fünften Tabellenplatz. Durch den fünften Sieg im sechsten Spiel nach der Länderspielpause sind die Haie inzwischen in jene Region des Klassements aufgestiegen, die nach Abschluss der Hauptrunde zur direkten Teilnahme am Playoff-Viertelfinale berechtigen würde. Genau das ist das Ziel des angriffslustigen achtfachen Meisters, der drauf und dran ist, seinen holprigen Saisonstart vergessen zu machen.
Eine pikante Note erfährt das Heimspiel gegen die Wild Wings, weil in Sebastian Uvira ein langjähriger Kölner nun in Reihen der Schwarzwälder steht. Für den 29-jährigen Angreifer ist es die erste Rückkehr an den Rhein, nachdem sich die Wege im vergangenen Sommer nach acht Jahren getrennt hatten.
Der Abschied entwickelte sich zu einer emotionalen Angelegenheit. Zum einen, weil der gebürtige Schwarzwälder in Köln heimisch geworden war. Mit 337 DEL-Einsätzen (63 Tore) für den KEC zählte Uvira zu den dienstältesten Mitgliedern des Teams. Und zum anderen, weil der Publikumsliebling als Konsequenz aus nachgelassenen Leistungen keine Rolle mehr spielte in den Planungen von Kölns Trainer Uwe Krupp – trotz eines noch bis 2023 gültigen, gut dotierten Altvertrages, der nach wochenlangen Verhandlungen schließlich aufgehoben wurde.
„Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass es eine Weile gedauert hat, mich mit dem Gedanken anzufreunden, Köln zu verlassen“, blickt Sebastian Uvira im Gespräch mit der Rundschau zurück. Abgeschlossen mit dem Kapitel Köln hat er trotzdem nicht: „Ich habe noch Kontakt zu ein paar alten Mannschaftskollegen. Außerdem habe ich in Köln viele Freunde außerhalb des Sports, zu denen ich Kontakt pflege.“
Aus alledem ergibt sich, dass für den langjährigen Haie-Profi die Partie in der Lanxess Arena keine wie jede andere darstellt auf dem weiten Hauptrundenweg. „Das erste Mal wieder in Köln zu spielen, bedeutet mir sehr viel“, betont Sebastian Uvira. „In den vielen Jahren ist Köln zu meiner Heimat geworden. Ich freue mich, bekannte Gesichter wiederzusehen.“
Uviras neuer Club mit wechselhaftem Saisonstart
Nahe seiner Geburtsstadt Freiburg hat der Deutsch-Tscheche einen Dreijahresvertrag unterschrieben. „Das Team sowie die gesamte Organisation haben mir meinen Start im Schwarzwald sehr erleichtert und mir ermöglicht, dass ich mich schnell wohlgefühlt habe“, zeigt sich Uvira dankbar.
Sportlich verliefen die ersten Monate bei seinem neuen Club wechselhaft. Vier Siegen aus den ersten sechs Spielen folgten sieben Niederlagen in Folge. „Dadurch hängen wir jetzt punktetechnisch hinterher. Ich bin aber überzeugt, dass unser Team am Ende der Hauptrunde die Playoffs erreichen kann“, sagt Uvira. Als Tabellenzwölfter hat die Mannschaft von Ex-DEG-Coach Harold Kreis vier Zähler Rückstand auf Rang zehn, den letzten Pre-Playoffplatz.
Sebastian Uvira, der in Köln immer wieder auch durch Verletzungen ausgebremst worden war, hat keines der bisherigen 25 Saisonspiele verpasst. Mit neun Scorerpunkten (vier Tore, fünf Vorlagen) liegt er teamintern auf Platz acht. Bei der Plus-Minus-Statistik weist er einen Wert von minus acht auf.
Das erste Wiedersehen mit dem KEC ging Ende September 3:1 an Uviras Wild Wings. „Die Jungs wussten, wie emotional wichtig mir das Spiel war, und haben alles gegeben“, freut sich Uvira, der selbst traf. Inzwischen haben die Kölner aber in die Spur gefunden. „Das Spiel am Dienstag wird eine harte Nummer“, weiß der Ex-Hai. „Die Kölner sind eine gute Truppe. Wir müssen in jedem Wechsel unser Bestes aufs Eis bringen.“ Sebastian Uvira, soviel dürfte gewiss sein, wird alles dafür geben, damit das Vorhaben gelingt.