Im Kader des kommenden Gegners stehen mit Colin Ugbekile und Marcel Barinka zwei Ex-Haie.
Derbyniederlage abgehaktHaie fahren zur „gefährlichen Mannschaft“ Iserlohn
Er ist lang genug im Eishockey-Geschäft, um zu wissen, dass der Blick zurück eine erfolgreiche Zukunft blockieren kann. Trotzdem brauchte auch Matthias Baldys ein paar Momente, um das 3:4 nach Penalties gegen die Düsseldorfer EG zu verarbeiten. „Am Ende ist es schade“, ordnete der Sportdirektor der Kölner Haie die bittere, weil vermeidbare erste Saisonniederlage vom Sonntag ein.
Für ihn hätte das Derby im letzten Drittel in beide Richtungen kippen können. Und der 40-Jährige weiß, dass die Trümpfe bei 3:1 und doppelter Überzahl in den Händen seines KEC lagen. „Vielleicht hätten wir den Sack da zumachen müssen“, meint der ehemalige Stürmer und erwähnt die zwei Tage zuvor, beim 5:2 „in München vielleicht ein bisschen schneller“ bewegte Scheibe, genau wie die „unglücklichen Strafen“ gegen Andrej Sustr und Andreas Thuresson. Dass dann ausgerechnet Ex-Haie-Stürmer Luis Üffing mit seinem 3:3 die Overtime und das Penaltyschießen erzwang, zeigt für Baldys die Ironie des Sports.
Haie haben Qualität im Angriff dazugewonnen
Auch im Kader des kommenden Gegners stehen mit Colin Ugbekile und Marcel Barinka zwei Ex-Haie. Letzterer traf im Vorbereitungsduell vor drei Wochen zum zwischenzeitlichen 2:4. Das 3:6 am Seilersee bedeutete für den KEC die einzige Niederlage in sechs Sommertests. Nicht nur deswegen sind Baldys und seine Profis für Donnerstag (19.30 Uhr/Magenta Sport) vorgewarnt. „Das ist eine gefährliche Mannschaft“, sagt er über den aktuellen Drittletzten aus dem Märkischen Kreis, „sie haben neue Energie und funktionieren als Kollektiv. Vor heimischem Publikum werden sie uns sicher eine harte Partie liefern.“
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Anfang September schaffte Michael Dal Colle zwei Tore und einen Assist gegen die Haie. Ihn sieht der Kölner als talentierten neuen Stürmer: „Dal Colle kann vielleicht überraschen, trotzdem sind wir individuell stärker besetzt.“ Davon ist Baldys genauso überzeugt, wie vom Charakter seiner Mannschaft. „Wir werden unsere Lehren aus dem Düsseldorf-Spiel ziehen und wieder mit einer guten Grundeinstellung reingehen.“ Das habe er nach dem regenerativen Montag schon in den folgenden Tagen auf dem Trainings-Eis gespürt. „Die Jungs sind voll bei sich. Wir sind nach den ersten drei Siegen nicht zu hoch geflogen und hängen das Derby jetzt nicht zu tief“, erklärt er.
Zuversicht gibt ihm auch die neue Breite im Kader und die dazugewonnene Qualität im Angriff. „Unsere Reihen klicken schon sehr ordentlich“, findet der Sportdirektor. So fiel die Abwesenheit von Center David McIntyre in München und gegen Düsseldorf nicht allzu sehr ins Gewicht. Der zuletzt angeschlagene Führungsspieler könnte nun zurückkehren und die offensiven Möglichkeiten vergrößern. Mit zehn Punkten aus vier Spielen stehen die Haie immer noch an der Tabellenspitze. Bei den bisher „nur“ zum Saisonstart in Frankfurt siegreichen Iserlohnern wollen sie schnell zurück in die Erfolgsspur.