Am Freitag treten die Kölner Haie bei den Adlern Mannheim an. KEC-Spieler Jan Luca Sennhenn spricht über die Vorbereitungen, die Erholung nach dem letzten Spiel und was besser laufen muss.
KEC-Spieler Sennhenn vor Mannheim-Spiel„Müssen Fehler abstellen“

„Game Winning-Goal“: Jan-Luca Sennhenn klatscht nach dem Treffer zum 3:2 gegen Augsburg mit seinen Teamkollegen ab.
Copyright: dpa
Das größte Geschenk waren die beiden freien Tage. Der Abschluss des Mammutprogramms in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hätte für Jan Luca Sennhenn zwar kaum besser laufen können. Beim 5:2-Erfolg im letzten Freiluft-Spiel gegen die Augsburger Panther hatte der Verteidiger am Sonntag im Rheinenergie-Stadion erst gepatzt, dann mit dem 3:2 das entscheidende Tor erzielt und später noch den Empty-Net-Treffer von Nick Baptiste vorbereitet.
Das erhabene Gefühl, erstmals ein „Game-Winning-Goal“ erzielt zu haben, vermischte sich mit der Freude über den Müßiggang am Montag und Dienstag. „Das hat wirklich gut getan“, sagte Sennhenn. Nach sieben Spielen binnen 14 Tagen galt es, im Privaten erstmal Weihnachten nachzufeiern. „Meine Freundin war mit ihrer Familie im Urlaub in Südafrika, wir mussten also erstmal die Bescherung nachholen und sie hatte viel zu erzählen“, verriet der 22-Jährige. Mit Lilly konnte er also auf andere Gedanken kommen und Kraft tanken für die anstehende heiße Phase in der DEL-Saison 2022/23.
Kölner Haie spielen am Freitag gegen Adler Mannheim
Als der KEC am Mittwoch dann die Vorbereitung auf das Freitagsspiel (19.30 Uhr/Magenta Sport) bei den Mannheimer Adlern aufnahm, musste erstmal die Partie gegen Augsburg abgehakt werden. „Vor dem ersten Gegentor habe ich eine falsche Entscheidung getroffen“, beschrieb Sennhenn seinen Fehlpass auf Wade Bergman, dessen abgefälschter Schuss das 0:1 bedeutete. Der personelle Engpass bei den Verteidigern ließ ihm dann nur zwei Wechsel und wenige Minuten auf der Bank, ehe er wieder aufs Eis musste. „Ich glaube, ich bin generell ein Typ, der solche Sachen schnell abhakt und nicht noch Druck draufpackt. Außerdem habe ich in den letzten Jahren auch dazu gelernt“, sprach der Verteidiger über seine mentale Stabilität. Nach Maxi Kammerers Doppelpack glich David Stieler für die Panther zwar aus. Dann schlug Sennhenn aber zu und brachte die Haie mit dem 3:2 auf die Siegerstraße. „Das wurde auch mal Zeit“, kommentierte der Linksschütze seinen Premierentreffer 2022/23. „Unsere Trainer schauen auch bei Verteidigern auf die Punkte und da möchte ich noch etwas zulegen.“
Alles zum Thema Deutsche Eishockey Liga
- Torhüter der Kölner Haie überragt Hudacek zeigt zum Playoffstart seine ganze Klasse
- „Aus Respekt“ Maite Kelly sagt überraschend Konzert ab – Schlagerstar äußert sich
- Nach Einzug ins Viertelfinale Kölner Haie blicken selbstbewusst auf die Playoffs
- Auf Viertelfinal-Kurs Kölner Haie gewinnen souverän mit 6:2 bei den Grizzlys Wolfsburg
- Kölner Haie Justin Schütz ist nicht zu bremsen
- Kölner Haie Schwenningen bleibt der Angstgegner
- Kölner Haie KEC verliert wieder in der letzten Minute
In den letzten 18 Hauptrundenspielen will er weiter scoren und seinem Team zur direkten Playoff-Viertelfinal-Qualifikation verhelfen. Nach vier Siegen, aber auch drei Niederlagen seit dem 26. Dezember glaubt Sennhenn, dass es „nur Kleinigkeiten“ sind, die Köln für die Top-Sechs fehlen. „Schon gegen Mannheim müssen wir unsere Fehler in der Verteidigung abstellen“, hat er das Spiel beim Tabellenzweiten im Blick. „Wir haben so viele starke Jungs im Team, von denen hole ich mir gerne den ein oder anderen Tipp“, denkt er an DEL-Topverteidiger Nick Bailen oder Moritz Müller. Letzterer absolviert gerade ein individuelles Reha-Programm für sein Knie, um schnell wieder aufs Eis zu kommen.
Dass der Kapitän nicht mit an Bord ist, schwächt das Team. Sennhenn sieht darin aber auch eine Chance. „Wenn Mo nicht da ist, bekomme ich mehr Eiszeit und diese Verantwortung will ich nutzen.“ Der junge Nationalverteidiger, der 2014 aus Kassel zu den Junghaien kam, ist mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattet. Dass er diesen beim KEC erfüllen wird, scheint verbrieft. Auch wenn sich im Sommer Konkurrenten wie Mannheim mit ihm beschäftigten. „Ich habe das mitbekommen und glaube, dass es meinem Ruf nicht schadet“, lautet Sennhenns Kommentar. „Trotzdem fühle ich mich hier sehr wohl und kann mir vorstellen, noch lange in Köln zu bleiben.“ Das wäre auch ein großes Geschenk. Für beide Seiten.