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Interview mit Kölner Hai„Ich habe noch nie in einer so lauten Arena gespielt“

Lesezeit 4 Minuten
Haie-Neuzugang Gregor MacLeod (r.)

Gleich voll eingeschlagen: Haie-Neuzugang Gregor MacLeod (r.) ist DEL-Topscorer.

Der 25 Jahre alte Stürmer Gregor MacLeod startet bei den Kölner Haien derzeit voll durch. Alexander Wolf hat mit dem DEL-Topscorer gesprochen.

Bei den Nürnberg Ice Tigers gab es in der Vorsaison keinen besseren Scorer als Gregor MacLeod. Um in der Deutschen Eishockey Liga den nächsten Schritt zu machen, wechselte der 25-jährige Stürmer nach Köln und scheint auch bei den Haien voll durchzustarten. Nach zwei Toren und drei Assists gegen Nürnberg und Ingolstadt unterhielt sich Alexander Wolf mit dem aktuellen DEL-Topscorer.

Gregor MacLeod, einem 5:1 gegen ihren Ex-Klub Nürnberg folgte ein 4:1 gegen Ingolstadt. Hätten Sie sich einen besseren Saisonstart vorstellen können?

Nein, ich glaube das waren wirklich zwei auffallend gute Spiele von uns. Mit diesem Team zu spielen macht super Spaß und vor allem mit den Jungs in meiner Sturmreihe hat es großartig funktioniert. Wir haben den Puck gut laufen lassen und hatten gleich eine Verbindung. Außerdem war es mit den Fans unglaublich. Ich habe in meiner Karriere noch nie in einer so lauten Arena gespielt. Alles hat einfach großartig zusammengepasst.

Obwohl der personelle Umbruch im Sommer nicht klein war, funktioniert das Haie-Kollektiv schon sehr gut. Wie konnten sie sich in den letzten Wochen und Monaten in Köln einleben?

Als ich herkam, kannte ich niemanden. Die einzige Verbindung gab es mit Louis-Marc Aubry, der wie ich auch mal für die Grand Rapids in Nordamerika gespielt hat. Aber in einer Hockeymannschaft geht das immer schnell. Es war leicht die Jungs auf dem Eis kennenzulernen und auch abseits davon. Wir haben schon viel unternommen, waren Abendessen in unterschiedlichen Konstellationen. Auch mit den Familien der anderen und meiner Verlobten. Das war wichtig und hat alles einfacher gemacht.

Sie erwähnten schon das Zusammenspiel mit Alexandre Grenier und Justin Schütz in ihrer Reihe. Was lässt Sie als stabilen, lauf- und spielfreudigen Center so gut mit den anderen beiden harmonieren?

Wir sind alle unterschiedliche Spieler, ergänzen uns zu dritt aber wirklich gut. Schützi ist super schnell auf dem Eis unterwegs, arbeitet dazu noch hart und schafft es immer wieder clevere Positionen zu finden. Grenier bringt als Spieler einfach ein tolles Gesamtpaket mit. Er ist sehr physisch, schafft Platz auf dem Eis und ist dazu noch ein guter Spielmacher mit einem harten Schuss. Wenn wir dieses Momentum aufrechterhalten könne, werden wir auch in den nächsten Speilen wieder viel Spaß haben.

Bei Ihrem Wechsel von Nürnberg nach Köln haben Sie erklärt, den nächsten Entwicklungsschritt machen zu wollen. Dafür sind Sie auf einem guten Weg oder!?

Am Anfang der Saison denke ich noch gar nicht so weit. Da geht es nicht um Punkte, Tore oder Assists. Mir ging es nur darum, die ersten Schritte mit dem Team zu machen. Dabei haben die Jungs in meiner Reihe sehr geholfen. Es war ein großartiges, erstes Wochenende und daran wollen wir jetzt anknüpfen.

Was bedeutet die Tabellenführung, wenn es nun am Freitag in München weitergeht und Sonntag das Derby gegen Düsseldorf ansteht?

Ich denke, dass jedes der 14 Teams sehr stark in verschiedenen Bereichen ist. Wir haben uns Platz eins mit guten Teamleistungen verdient. Die Defense und unser Goalie waren großartig, die Specialteams waren genauso gut. In München wartet aber ein traditionell starkes Team auf uns. Sie sind schnell, super talentiert, spielen hart und haben ein gutes System. Düsseldorf ist dann natürlich ein großes Spiel in der Stadt. Da freue ich mich besonders drauf. Nach unserem Sieg in der Pre-Season (4:3; Anm. d. Red.) erwarte ich einen echt harten Kampf. Wenn wir erfolgreich bleiben wollen, müssen wir weitermachen, unser Spiel spielen und versuchen, immer besser zu werden.

Diese Attitüde dürfte Ihnen auch Ihr Vater Jeff als ehemaliger Profi eingeimpft haben. Wie hat sich die Verbindung zu Ihm entwickelt?

Nach den ersten Spielen hat er mir geschrieben. Er hatte zusammen mit meiner Schwester geschaut und beide waren super aufgeregt. Ich hoffe, dass er nach Köln kommen und ein Spiel live erleben kann. Bei meiner Schwester klappt es schon am Freitag, wenn sie mit einer Freundin nach München kommt. Mein Vater lebt ja in Ingolstadt und hat mir früher mehr Tipps gegeben. Jetzt bin ich ein gestandener Spieler. Wenn dann frage ich Ihn nach Rat. Schließlich gibt es immer etwas zu verbessern und es ist gut zu hören, wenn er etwas zu sagen hat. Er weiß ja auch wie das Spiel funktioniert.

Gibt es denn etwas, das auch der aktuelle DEL-Top-Scorer Gregor MacLeod noch verbessern kann?

Natürlich, immer. Im zweiten Spiel gegen Ingolstadt waren zum Beispiel meine Faceoffs nicht berauschend. Am Bullypunkt werde ich mich also noch mehr konzentrieren und auch mit Louis-Marc Aubry und David McIntyre sprechen. Die haben da sicherlich den ein oder anderen Tipp für mich.