AboAbonnieren

Heimspiel gegen NürnbergSo äußert sich Mike Stewart zur Krise der Kölner Haie

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Der Kölner-Haie Trainer Mike Stewart spricht in der Kabine zu seinem Team – hier ein Ausschnitt aus der Doku "Unter Haien"

  1. Vor der eminent wichtigen Partie gegen einen direkten Konkurrenten äußerte sich Mike Stewart zu den wichtigsten Themen rund um die schwere sportliche Krise.

Köln – Als wäre die Situation nicht schon schlimm genug, droht den Kölner Haien am Donnerstag (19.30 Uhr/LanxessArena) im Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers ein historischer Negativrekord. Noch nie in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga nämlich hat der KEC neun Mal in Folge verloren.

Eine weitere Niederlage würde das Team von Cheftrainer Mike Stewart zudem im Kampf um die Qualifikation für die erste Playoff-Runde weiter unter Druck setzen. In der aktuellen Verfassung jedenfalls ist ein Abrutschen der Haie auf Rang elf der Tabelle längst kein unvorstellbares Szenario mehr. Vor der eminent wichtigen Partie gegen einen direkten Konkurrenten äußerte sich Mike Stewart zu den wichtigsten Themen rund um die schwere sportliche Krise.

Team-Defensivarbeit

Die erfolgreichen Monate November und Dezember basierten auf einer starken Defensivarbeit des gesamten Teams. Dadurch konnten die Haie ihre Schwierigkeiten in der Chancenverwertung kompensieren und viele Spiele gewinnen. „Es hat gut harmoniert. Bei unseren acht Niederlagen haben wir lediglich einmal nur zwei Gegentore bekommen. Wir brauchen wieder eine First-Defense-Mentalität. Wir geraten durch Fehler, die sofort bestraft werden, fast in jedem Spiel in Rückstand und setzen uns so immer unter Druck. Dazu gehört auch, dass wir in der Rückwärtsbewegung insgesamt besser sortiert sein müssen und der Strafbank fernbleiben“, erklärt Mike Stewart.

Goalie-Leistung

Seit der Rückkehr von Gustaf Wesslau nach seiner Verletzungspause suchen sowohl der routinierte Schwede als auch der junge Hannibal Weitzmann ihre Normalform. In der Torhüterstatistik der Deutschen Eishockey Liga rangieren die beiden Kölner nach 38 von 52 Hauptrundenspielen unter 25 Goalies auf den Plätzen 19 (Wesslau/90,0 % Fangquote) und 22 (Weitzmann, 89,6). Das hat es in dieser Form in der DEL-Historie der Haie auch noch nicht gegeben. „Wir hatten mit den beiden schon einige Meetings. Sie müssen nicht ihren Stil ändern, aber vielleicht etwas an ihrer Routine, um wieder etwas Frisches reinzubekommen. Und sie müssen scharf trainieren. Wer scharf trainiert, spielt auch scharf“, sagt Mike Stewart. Gegen Nürnberg wird am Donnerstag Wesslau, der Köln nach dieser Saison verlassen wird, das KEC-Tor hüten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Fehler im System

Ganz offensichtlich fühlen sich nicht alle Spieler im System des 47-jährigen Kanadiers wohl. „Wir haben zuletzt einige kleine Änderungen im Forechecking und im Offensivsystem vorgenommen. Die Spieler mögen es und es sah gegen Augsburg und in Nürnberg auch schon gut aus“, spricht Mike Stewart über Anpassungen, die sich festsetzen sollen: „Wir werden für das Spiel gegen Nürnberg nichts an der Zusammensetzung der Sturmreihen ändern. Wir haben am Sonntag mehr als genug Chancen produziert. Ich möchte die entstandene Chemie durch Veränderungen nicht stören.“

Powerplay

Seit sage und schreibe 44 Überzahl-Situationen, also 88 Minuten mit einem Mann mehr, warten die Haie auf ein Tor. „Da brauchen wir nichts schönzureden. Der Puck muss endlich mal wieder über die Linie“, fordert Mike Stewart ein. Der Coach räumt zudem ein, dass seinem Team ein klassischer Blueliner fehlt. Das würde vor allem daran liegen, dass solche Offensivverteidiger rar sind und der Markt für die Kölner vor dieser Saison nichts anderes hergeben hätte. Am Mittwoch ließ Stewart, der eigentlich als Powerplay-Experte gilt, die Überzahl noch einmal intensiv trainieren. Gegen Nürnberg wird er die Formationen personell leicht ändern.

Persönliche Situation

„Ich bin verantwortlich und glaube an das Team. Das müssen die Spieler sehen und so müssen wir alle auftreten. Es gehört nicht zu meiner Persönlichkeit hinzuwerfen. In meiner Spielerkarriere hatte ich rund 100 Faustkämpfe und ich habe nicht alle gewonnen“, erzählt Mike Stewart.