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Eishockey LigaMaximale Punkteausbeute in zwei Partien

Lesezeit 3 Minuten
Haie

Der Kölner Spieler Ben Hanowski (r) erzielt das 2:0 gegen die Krefelder Pinguine.

Köln – Es kommt selten vor in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), dass vier geschossene Tore in zwei Partien genügen, um die maximale Punkteausbeute aus einem Spielwochenende herauszuholen. Geglückt ist dieses Kunststück den Kölner Haien mit ihren beiden 2:1-Siegen gegen die Krefeld Pinguine und bei den Grizzlys Wolfsburg. Die Grundlage dafür bildete eine stabile Verteidigung, die wenig Zwingendes zuließ. „Auf der defensiven Seite war es ein perfektes Wochenende“, resümierte Trainer Mike Stewart.

Auf der offensiven Seite hatte der KEC dagegen altbekannte Probleme gezeigt. Nach der zähen, torchancenarmen Begegnung in Wolfsburg hatten es die Haie im kleinen rheinischen Derby gegen Krefeld verpasst, trotz drückender Überlegenheit in den ersten beiden Dritteln frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. „Wir hätten 4:0, 5:0 führen müssen“, haderte Stewart wie schon so oft mit der inkonsequenten Chancenverwertung seiner Angriffsreihen. So stand nach 40 Minuten „nur“ eine 2:0-Führung zubuche, die nach dem Anschlusstreffer der aufkommenden Pinguine zu Beginn des Schlussabschnitts noch einmal arg ins Wanken geriet.

Weiterhin auf dem Vormarsch

Als Krefeld am Ende alles nach vorne schmiss, hatte es den mitfiebernden Mike Stewart kaum noch hinter der eigenen Bande gehalten. „Es ist nicht leicht, gerade als ehemaliger Spieler. Ich wollte auf das Eis springen und meinen Jungs helfen, aber meine Zeit ist vorbei“, schmunzelte der frühere Verteidiger, der für seine raubeinige Spielweise den Spitznamen „Iron Mike“ verliehen bekommen hatte.

Doch letztlich brachten die Kölner den achten Sieg aus den jüngsten elf Partien auch so über die Runden und befinden sich weiter auf dem Vormarsch. Mit den im November bislang eingefahrenen 14 von möglichen 18 Zählern ist der KEC so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der DEL. Der schwache Saisonstart ist so gut wie ausgebügelt, auch wenn die Haie als Tabellenachter noch immer nicht dort stehen, wo sie hinwollen. Doch dafür ist der sechste Rang, der letzte direkte Playoff-Viertelfinalplatz, bei inzwischen nur noch drei Zählern Rückstand in greifbare Nähe gerückt.

Hannibal Weitzmann hat seinen Teil zum Kölner Aufschwung beigetragen, indem er Stammgoalie Gustaf Wesslau (Fußverletzung) in den zurückliegenden zehn Partien sehr ordentlich vertrat. Die eigentliche Nummer zwei, die in der vergangenen Saison kaum Einsatzzeit erhalten hatte, hat Gefallen gefunden an der ungewohnt regelmäßigen Präsenz im Haie-Tor. „Ich habe gezeigt, dass ich der Mannschaft helfen kann und will natürlich, dass es so weitergeht“, sagt Weitzmann.

Andererseits will der 24-Jährige auch „nicht abheben“ im Zweikampf mit dem jahrelang unumstrittenen schwedischen Routinier Wesslau (34), der 2017 zum besten DEL-Goalie des Jahres gewählt worden war. „Gustaf ist ein unglaublicher Torwart. Ich habe extrem viel Respekt vor ihm“, betont Weitzmann. Am vergangenen Wochenende tastete sich Wesslau über die Back-up-Rolle langsam zurück ins Team. Stellt sich nun die Frage, wer am Freitag (19.30 Uhr) im großen rheinischen Derby bei der Düsseldorfer EG das Gehäuse des KEC hüten darf. „Jetzt liegt es am Trainer“, meint Weitzmann. „Das ist keine einfache Entscheidung.“ Mike Stewart spricht von einer „Luxussituation“. Vor kurzem hatte der Kölner Trainer noch ganz andere Probleme.