Köln – Landon Ferraro hat die Kölner Haie in der Overtime zum 4:3 (1:0,1:3,1:0)-Sieg gegen den ERC Ingolstadt geschossen. Nachdem der KEC zuvor drei Niederlagen in Folge in der Verzahnungsrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) kassiert hatte, wirkte der Extrapunkt wie ein heller Hoffnungsschimmer im Kampf um die Playoff-Plätze. „Das haben wir wirklich gebraucht“, freute sich Siegtorschütze Ferraro, „dieser Extrapunkt ist riesig für uns.“
KEC wollte Leistungssteigerung nach 2:5 gegen München
Keine 24 Stunden nach dem 2:5 gegen München wollte der KEC es gegen das nächste Spitzenteam aus dem Süden besser machen. Dafür schonte Haie-Coach Uwe Krupp Alexander Oblinger nach dessen Comeback am Vortag. Mick Köhler kam für ihn ins Aufgebot und auch Keeper Hannibal Weitzmann kehrte nach zwei Spielen für Justin Pogge zurück zwischen die Pfosten. Ansonsten war das Personal gleich und der Plan klar: Aus einer kompakten Abwehr, in der Jan-Luca Sennhenn nach seinem DEL-Premierentreffer am Mittwoch, donnerstags in der Starting-Six stand, spielten die Hausherren schnörkellos nach vorne. Hellwach und hochkonzentriert ließen sie sich kaum in Unterzahl oder auf dem falschen Schlittschuh erwischen.
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In der dritten Minute kam das Quäntchen Glück dazu. Jon Matsumoto gewann das Bully gegen Daniel Pietta und die Scheibe rutschte durch die Beine von Panther-Goalie Michael Garteig zum 1:0 ins Tor. Das Spiel war ausgeglichenen und taktisch hochwertig. Nicht nur im ersten Drittel. Dort vergab James Sheppard die einzige Haie-Chance zum 2:0 (9.). Der Mittel-Abschnitt begann für den KEC mit einem Déjà-vu: Wie gegen München kassierten sie schnell das 1:1 durch Ryan Kuffer (22.). Dieses Mal gab es aber nicht den Doppel-Rückschlag, sondern zwei aggressiv überstandene Unterzahl-Situationen und ein geniales Zuspiel von Colin Ugbekile. Statt von der blauen Linie zu schießen, bediente der National-Verteidiger Marcel Müller, der ins leere Tor zur erneuten Führung treffen konnte (27.).
Krupp-Team steckte Nackenschlag gut weg
Das 2:1 verteidigten sie bis kurz vor der Drittel-Sirene. Dann ließen sich die Haie aber erst von einem langen Pass und dem folgenden Tor von Louis Aubry überrumpeln (38.) und hatten später Pech, dass Petrus Palmu mit Hilfe des Pfostens 1,4 Sekunden vor der letzten Pause den ersten Ingolstädter Powerplay-Treffer markierte. Diesen Nackenschlag steckte das Krupp-Team aber sehr gut weg und kam durch den ersten Überzahl-Treffer von Michael Zalewski zum 3:3 zurück (43.).
Nachdem er in der regulären Spielzeit noch den Pfosten getroffen hatte (51.) und beide Teams trotz des harten Spielplans viel Einsatz und Energie aufs Eis gebracht hatten, entschied Ferraro die Partie in der letzten Minute der Overtime. Nach dem Extrapunkt im Heimspiel hofft der Tabellensechsten der Nord-Gruppe auch am Samstag (17.30 Uhr, Magenta Sport) auf unerwartete Punkte beim Süd-Spitzenreiter Adler Mannheim.