Köln – Als die Mannschaft der Kölner Haie am frühen Montagmorgen aus ihrem Bus stieg, war die Stimmung arg gedrückt. Alle waren müde, und auch sportlich herrschte Tristesse. Denn von seinem langen Auswärts-Wochenende in Bayern hatte der KEC nichts weiter mitgebracht außer die Erkenntnis, dass es für ihn in der aktuellen Verfassung schwer werden wird, das drohende erneute Verpassen der Playoffs abzuwenden.
Stellte das deutliche 2:6 bei Angstgegner EHC Red Bull München noch eine zu erwartende Niederlage dar, war das folgende 2:4 beim Tabellenvorletzten der Gruppe Süd, den Augsburger Panthern, als Enttäuschung zu verbuchen. Zehn Spieltage vor Ende der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) liegt der vierte und letzte Playoff-Platz der Gruppe Nord bei fünf Punkten Rückstand für die Haie zwar noch immer in Reichweite, doch das könnte sich bei einem Blick auf das herausfordernde Programm rund um Ostern recht schnell ändern. Bereits am Mittwoch (18.30 Uhr, Magenta Sport) kommt es in der Lanxess Arena zu einem schnellen Wiedersehen mit München, das dem KEC am Samstag kaum eine Chance gelassen hatte.
Vier Spiele rund um Ostern
„München ist eine Spitzenmannschaft. Man muss anerkennen, dass sie uns in diesem Spiel um einiges überlegen waren“, erklärte der Kölner Trainer Uwe Krupp. „Um einem solch starken Gegner Paroli zu bieten, muss alles passen.“
Doch das war nicht der Fall. Drei Gegentreffer in Unterzahl – davon jeweils einer am Ende des ersten und einer zu Beginn des zweiten Drittels – brachen den Haien das Genick. „Münchens Powerplay hat die Weichen für den klaren Sieg gestellt“, analysierte Krupp. In Augsburg agierte der KEC in Unterzahl zwar deutlich verbessert. Als Knackpunkt in einer weitestgehend ausgeglichenen Partie machte Krupp jedoch den Gegentreffer zum 2:3 aus (38.), der auf die Kappe des genesenen Justin Pogge ging. „Das war spielentscheidend“, haderte der Haie-Coach mit dem Fehlgriff seines Goalies. Kurz zuvor hatten sich die Kölner durch einen Doppelschlag von Marcel Barinka (28.) und Landon Ferraro (30.) noch in die Partie zurückgekämpft.
Hinten raus fehlte den Gästen dann die Kraft, um ein zweites Mal zurückzukommen. „Man hat gemerkt, dass uns das Spiel vom Vorabend noch etwas in den Knochen steckte. Augsburg war immer etwas schneller an der Scheibe“, meinte Krupp.
Die Haie müssen nun schnell regenerieren. Nur 24 Stunden nach dem Duell mit München steht gegen den Süd-Dritten ERC Ingolstadt ein weiteres Heimspiel auf dem Programm. Am Ostersamstag geht es dann zu Primus Adler Mannheim, ehe am Montag Augsburg nach Köln kommt. „Die nächste Phase wird beinhart und ein großer Test für unsere Mannschaft“, prognostiziert Krupp. „Es ist sicherlich eine Art Bestandsaufnahme.“