Köln – Eigentlich sind die Fischtown Pinguins Bremerhaven ein gern gesehener Gast in der Lanxess Arena. Vor dem jüngsten Aufeinandertreffen am Sonntagabend hatten die Kölner Haie sämtliche der fünf vergangenen Heimspiele gegen die Norddeutschen für sich entschieden. Diese Serie ist nun gerissen. Die Mannschaft von Trainer Mike Stewart unterlag am Ende deutlich mit 2:5 (0:1, 1:0, 1:4) und fiel durch die zweite Niederlage des Wochenendes wieder ins untere Tabellendrittel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zurück.
Stewart hatte seine Angriffsreihen gegenüber dem Chancenwucher am Freitag beim EHC Red Bull München (1:3) kräftig umgestellt. Es war jedoch die Kölner Verteidigung, in der nach 102 Sekunden die Zuordnung noch überhaupt nicht stimmte. Ein simpler Doppelpass mit Cory Quirk reichte aus, damit sich für William Weber viel Raum auftat. Der Gästeverteidiger vollstreckte aus halblinker Position ins lange obere Eck.
Der KEC brauchte etwas, um in die Partie zu finden, erspielte sich dann aber zwei sehr gute Chancen. Nach einem Pass in die Tiefe von Colby Genoway spurtete Frederik Tiffels los. Der Nationalspieler ließ sogar noch Stefan Espeland aussteigen, ehe er am Bremerhavener Goalie Tomas Pöpperle scheiterte (9.). Drei Minuten später ließen die Kölner die erste von gleich fünf Möglichkeiten an diesem Abend verstreichen, ihre miserable Überzahlquote zu verbessern. Jason Bast setzte die Scheibe aus kurzer Distanz frei stehend vorbei. „Die Chancenverwertung ist mangelhaft bei unseren Topspielern“, kritisierte Sportdirektor Mark Mahon in der ersten Pause.
Haie im Mittelabschnitt stark
Im Mittelabschnitt nahmen die Haie das Heft zwar in die Hand, doch ihre Misere vor dem gegnerischen Tor setzte sich erst einmal fort. Auch Fabio Pfohl brachte die Scheibe nach Zuspiel von Marcel Müller nicht am hervorragenden Pöpperle vorbei (25.). Selbst ein Penalty, den Jason Akeson versemmelte (35.), verhalf dem KEC nicht zum Ausgleich. Der frei aufs Tor zustürmende Sebastian Uvira war zuvor von Pöpperle von den Beinen geholt worden.
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Als sich unter den 10107 Zuschauern zunehmend Unruhe breit machte, trafen die Haie schließlich doch zum 1:1. Es hatte etwas Irrwitziges, dass der Treffer aus einer eigentlich ungefährlichen Situation resultierte. Pfohl hatte die Scheibe aus ganz spitzem Winkel „einfach mal zum Tor gebracht“, wie er seinen Geistesblitz später umschrieb, und Pöpperle prompt im kurzen Eck überrascht (38.).
Doch die Kölner schafften es nicht, den Schwung des Ausgleichstores in das Schlussdrittel mitzunehmen. Vier Minuten nach Wiederbeginn lag Stewarts Team wieder zurück. Miha Verlic traf bei einem der seltenen gefährlichen Bremerhavener Vorstöße im Nachsetzen, nachdem Hannibal Weitzmann den Puck hatte abprallen lassen. Fortan tat sich der KEC spielerisch sehr schwer. Trotzdem erzielte Alexander Oblinger den abermaligen Ausgleich, indem er einen Schuss von Taylor Aronson abfälschte (54.).
Am Ende waren es zwei unnötige Zeitstrafen, mit der sich die Gastgeber selbst auf die Verliererstraße manövrierten. Als Aronson und Jon Matsumoto kurz hintereinander in die Kühlbox wanderten, schlugen Justin Feser (57.) und Jan Urbas (58.) zu. Ross Mauermann legte 20 Sekunden vor Schluss ins leere Kölner Tor weiter nach.