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0:3-NiederlageKölner Haie bleiben gegen München chancenlos

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Haie-Coach Mike Stewart.

Köln – Die Herausforderung hätte nicht größer sein können. Auf der einen Seite die Kölner Haie, die noch krampfhaft ihren Weg in die Saison 2019/20 der Deutschen Eishockey Liga (DEL) suchen. Und auf der anderen Seite der EHC RB München, der mit sieben glatten Siegen aus den ersten sieben Spielen den DEL-Startrekord der Nürnberg Ice Tigers aus dem Jahr 2013 (9 Siege) jagt. Die Vorzeichen waren eindeutig, das Spiel auch.

Die Haie blieben beim 0:3 (0:2, 0:1, 0:0) gegen den Deutschen Meister der Jahre 2016-18 chancenlos und müssen sich vor dem Kellerduell am Sonntag in Ingolstadt erst einmal mit einem Aufenthalt im Tiefgeschoss der Liga anfreunden.

Sondertrikots brachten diesmal kein Glück

Die Kölner gingen hoffnungsvoll in ihr erst drittes Heimspiel der neuen Saison. Zum einen, weil sich nach Taylor Aronson am Mittwoch beim 3:4 nach Verlängerung in Bremerhaven auch Jason Bast aus dem Krankenstand zurückmeldete und zweites Spiel im Haie-Trikot absolvierte. Zum anderen, weil die Haie Rosa trugen. Die Pinktober-Sondertrikots, mit denen der KEC seit 2011 auf das Thema Brustkrebs aufmerksam machen wollen, waren bislang der Glücksbringer schlechthin. In sechs rosafarbenen Partien gab es sechs Haie-Siege. Jede Serie hat aber nun mal ein Ende und dieses kam wenig überraschend.

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Auf dem Eis zeigte sich nämlich schnell ein Klassenunterschied. Die Münchner gingen gleich mit ihrem ersten Angriff nach 55 Sekunden in Führung. KEC-Verteidiger Jakub Kindl hatte mit seinen mehr als 300 NHL-Einsätzen zuvor den Zweikampf gegen den 17-jährigen John Peterka versäumt. Haie-Goalie Gustaf Wesslau wehrte Peterkas Schuss zwar noch ab, doch Blake Parlett staubte ab. Es nützte auch nichts, dass Zach Sill Münchens Riese Keith Aulie mutig zum Faustkampf herausforderte (7.) und sich trotz extrem unterschiedlicher Gewichtsklasse achtbar schlug. Die Gäste beeindruckte das wenig. Sie erhöhten vielmehr nach einem Schnellangriff durch Trevor Parkes eiskalt auf 2:0 (10.). Es war das angemessene Resultat, weil der EHC einfach viel schneller, präziser und eingespielter agierte.

Nach vorne ging wenig

Die Haie mühten sich nach Kräften und zogen Anfang des zweiten Drittels sogar das Momentum auf ihre Seite, nachdem sie 1:13 Minuten doppelte Unterzahl durch aufopferungsvolle Abwehrarbeit überstanden. Nach vorne ging aber wenig, weil München die neutrale Zone zumauerte und die Kölner sich noch im System des neuen Trainers Mike Stewart zurechtfinden müssen. Das häufige Nachdenken in Spielsituationen verzögerte das Spiel des KEC in vielen Szenen. Auch in Überzahl ging wenig für die Hausherren. Im Gegenteil: Als Kindl und Fabio Pfohl die Scheibe verloren, traf Maximilian Kastner in Unterzahl allein vor Wesslau zum 0:3 (35.). Immerhin prüften Colin Ugbekile (36.) und Kindl (40.) Ende des Drittels zweimal die Klasse von Danny Aus den Birken.

Der Ex-Kölner und aktuelle EHC-Goalie befand sich an alter Wirkungsstätte auch auf der Jagd. Ihm fehlte vor dem Auftritt in der Lanxess Arena nur noch ein DEL-Spiel ohne Gegentor, um den Rekord von Ian Gordon zu brechen. Der nicht mehr aktive Ex-Ingolstädter steht bei 45 Shut-outs. Obwohl die Münchner nur noch das Nötigste taten und die Haie weiter um ein Tor kämpften, durfte sich Aus den Birken nach 60 Minuten feiern lassen. Mit 46 Shut-outs ist er nun alleiniger Rekordinhaber. Gewinnt der EHC am Sonntag in Bremerhaven und Freitag gegen Wolfsburg, befindet sich auch der DEL-Startrekord im Eigentum der Bayern. Für die Haie geht es dagegen darum, überhaupt erst einmal Spiele zu gewinnen.Köln: Wesslau; Aronson, Gnyp; Gagné, Ugbekile; Kindl, Zerressen; Dumont, Pfohl, Bast; Uvira, Matsumoto, Hnowski; Akeson, Genoway, F. Tiffels; Oblinger, Sill, Köhler; Palka. – SR.: Rantala/Wilk. – Zuschauer: 11.092. – Tore: 0:1 Parlett (0:55), 0:2 Parkes (9:45), 0:3 Kastner (34:13/SH1) . – Strafminuten: Köln 14+10 Sill, München 14+10 Aulie.