Bremerhaven – Mike Stewart hat noch viele gute Freunde in Bremerhaven. Die engen Beziehungen an die Nordsee rühren aus den Jahren 2012 bis 2015, in denen der Austro-Kanadier bei den Fischtown Pinguins seine Karriere als Trainer im deutschen Eishockey startete und ihr mit dem Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft früh einen ersten Titel hinzufügte. Am Mittwochabend kehrte Stewart als Coach der Kölner Haie in die Eisarena zurück. Der 47-Jährige hatte einige Hände zu schütteln, ansonsten aber wenig Grund zur Freude. Der KEC kassierte mit dem unnötigen 3:4 (1:2, 1:0, 1:1, 0:1) nach Verlängerung seine nun schon fünfte Saisonniederlage in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) – keine guten Voraussetzungen für das Duell am Freitag (19.30 Uhr, Lanxess Arena) gegen Primus Red Bull München.
Wilder Auftakt in Bremerhaven
Die Kölner waren unter leicht verbesserten personellen Bedingungen angetreten. Durch die Rückkehr von Taylor Aronson standen ihnen immerhin wieder sechs Verteidiger zur Verfügung. Die rund 4500 Zuschauer erlebten einen wilden Auftakt und nach nur 59 Sekunden bereits den ersten Treffer, weil Haie-Goalie Gustaf Wesslau bei einem eigentlich harmlosen Distanzschuss von Miha Verlic ins Leere griff.
Den Gästen gelang eine schnelle Reaktion. Gleich im ersten Powerplay lief die Scheibe so flott durch ihre Reihen, dass Aronson eine Direktabnahme im kurzen Eck versenken konnte (3.). Doch nur vier Minuten später gerieten die Kölner erneut in Rückstand. Alex Friesen setzte erfolgreich nach.
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Der Kopf der kämpferisch deutlich verbesserten Haie blieb jedoch oben, und so traf Topscorer Jason Akeson eine Minute nach Beginn des Mittelabschnitts mit einem Schuss wie ein Strahl zum verdienten 2:2. Danach war Köln optisch überlegen, hatte aber Glück, dass Justin Feser kurz vor der Pause mit einem Alleingang an Wesslau (39.) und direkt nach Wiederbeginn am Pfosten (42.) scheiterte.
Zum Ende hin scheuten beide Teams das Risiko, das Tempo wurde langsamer. Der KEC ging durch das erste DEL-Tor überhaupt des mit einem Schlenzer erfolgreichen Jung-Verteidigers Colin Ugbekile in Front (47.), doch Bremerhaven erzwang 63 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit mit gezogenem Goalie noch das 3:3 durch den nachstochernden Ross Mauermann. In der Overtime entschied dann Verlic mit seinem zweiten Treffer die knappe Partie.
Köln: Wesslau; Kindl, Zerressen; Gagné, Ugbekile; Aronson, Gnyp; Uvira, Matsumoto, Hanowski; Akeson, Genoway, F. Tiffels; Dumont, Pfohl, Palka; Oblinger, Sill, Köhler. – SR.: Hoppe/Schrader. – Zuschauer: 4455. – Tore: 1:0 Verlic (0:59), 1:1 Aronson (2:44/Kindl, Pfohl/PP1), 2:1 Friesen (6:49), 2:2 Akeson (20:59/Genoway, F. Tiffels), 2:3 Ugbekile (46:29/Hanowski), 3:3 Mauermann (58:57), 4:3 Verlic (62:08). – Strafminuten: Bremerhaven 8; Köln 6.