AboAbonnieren

Kader-CheckSo präsentiert sich Bayer Leverkusen vor dem Bundesliga-Start

Lesezeit 3 Minuten

Viel Spaß hatten die Leverkusener Spieler in der Vorbereitung. Er verging ihnen dann in der ersten Runde des DFB-Pokals.

Leverkusen – Das peinliche Pokal-Aus gegen SV Drittligist Elversberg (3:4) wirft beim Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen viele Fragen auf – unter anderem zum Personal. Auf dem Papier gehört das Aufgebot von Trainer Gerardo Seoane doch eigentlich in die oberste Liga-Güteklasse. Der Kadercheck vor dem Bundesliga-Auftakt bei Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr/Sky).

Tor

Bewährt ist Kapitän Lukas Hradecky (32), dessen 2023 endender Vertrag verlängert werden soll. Andrey Lunev (30) und Niklas Lomb (29) besetzen die übrigen Torwart-Stellen, kommen aber nur zum Zug, wenn Hradecky, stark im Eins-gegen-Eins-Duell und auf der Linie, ausfallen sollte.

Abwehr

Seoane mag die Viererkette, wovon drei Plätze auf hohem Niveau besetzt werden können: Jeremie Frimpong (21) ist trotz langer Verletzungspause rechts erste Wahl; und für die Mandate im Zentrum hat Seoane vier – wenngleich dies im Pokal nicht zu sehen war – starke Optionen mit Top-Aufbauspieler Edmond Tapsoba (23), Jonathan Tah (26), Odilon Kossounou (21) sowie Piero Hincapié (20), der zudem noch auf der Seite wichtig werden könnte. Links hinten startete gegen Elversberg zwar Mitchel Bakker (22). Bisher erwies er sich indes lediglich als solide Alternative. Es hapert an Effektivität und Stabilität. So würde es nicht verwundern, sollte Hincapié wieder häufiger links aushelfen. Daley Sinkgraven (27) stellt nur Option Nummer drei dar. Und der lange verletzte Timothy Fosu-Mensah (24) ist wie Kossounou als Frimpong-Ersatz eingeplant.

Mittelfeld

Im 4-2-3-1 darf sich auf der Doppelsechs allein ein Profi einigermaßen sicher fühlen: Robert Andrich (27), der sich bei der Werkself sogleich als physisch starke Führungskraft mit Box-to-Box-Fähigkeiten präsentiert hat. Um den zweiten Platz balgen sich Charles Aranguiz (33), Exequiel Palacios (23) und Kerem Demirbay (29). „Alle vier sind kompatibel miteinander“, sagt Seoane. Wobei Aranguiz, der im DFB-Pokal begann und enttäuschte, für gewöhnlich für Routine und taktische Finesse steht, Palacios Aggressivität und Tempo am Ball beimischen kann – und Demirbay im Optimalfall mit öffnenden Pässen und seinen Standards hilft. Er dürfte gegen Dortmund starten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ebenso wie Dribbler Moussa Diaby (23), der trotz der defizitären Pokal-Leistung die Fachkraft auf der offensiven Außenbahn ist und nicht ausfallen darf. Im Zentrum müsste Sardar Azmoun (27) erste Wahl bleiben, kann sich situativ zudem als hängende Spitze betätigen. Und links ging zuletzt Adam Hlozek (20) an den Start. Der bisher einzige Neuzugang ist schnell und schussstark, braucht aber offenbar noch Zeit. Stellt sich die Frage, welche Optionen noch bleiben: Paulinho (22), der wohl gehen könnte, enttäuschte in Elversberg; Karim Bellarabi (32) ist verletzungsanfällig, blieb zuletzt glücklos; und Amine Adli (22) ist nach Verletzung noch nicht im Training. Ein weiterer flinker Außenstürmer wäre da von Vorteil. Zumal Florian Wirtz (19), der das Spiel aus dem Zentrum heraus auf ein anderes Level heben kann, nach seinem Kreuzbandriss bis Ende des Jahres ausfällt – und sein Fehlen kollektiv aufgefangen werden muss.

Angriff

Ist Patrik Schick (26) gesund, spielt der Toptorjäger der vergangenen Saison (24 Liga-Treffer in 27 Spielen). Seine Vertragsverlängerung war ein ebenso wichiges Zeichen wie die von Wirtz und das Treuebekenntnis von Diaby. Alternativen sind Azmoun und Hlozek.

Fazit

„Wir können mit den Großen mithalten. Unser Kader ist so gut, dass wir die Bayern und Dortmund herausfordern und um die höchsten Positionen mitspielen können.“ So hat es Torwart Hradecky vor der Pokal-Pleite formuliert. Und nach wie vor sollte das der Anspruch sein beim Blick auf diesen nicht perfekten, aber sehr guten Kader. Allein: Das 3:4 in Elversberg muss Bayer eine Lehre sein. Das zweifelsfrei vorhandene Talent war da nicht zu sehen. Bleibt also vor allem die Frage: War die Pokal-Pleite nur ein Ausrutscher? Das BVB-Spiel wird eine erste Antwort geben.