Köln – Wenn Marvin Schwäbe in der neuen Saison der Fußball-Bundesliga genauso auf der Hut ist wie am Mittwoch im Gespräch mit den Medienvertretern, darf sich der 1. FC Köln auf konzentrierte und hervorragende Torwartleistungen freuen. Die Nummer Eins der Geißböcke ließ sich weder bei der Frage nach der Torwart-Besetzung für die Conference League-Spiele noch bei den neuesten Wechselgerüchten um Teamkollege Sebastian Andersson aufs Glatteis führen. Schwäbe parierte beide Versuche in aller Ruhe und absolut souverän.
FC-Trainer Steffen Baumgart hatte tags zuvor erklärt, dass er bereits entschieden habe, wer in der Conference League das Kölner Tor hütet. Darüber habe er Schwäbe und Timo Horn auch bereits informiert. Mehr wollte sich der 50-Jährige aber nicht entlocken lassen. Im Raum steht die Frage, ob Timo Horn als Nummer zwei neben dem DFB-Pokal auch im Europapokal zum Einsatz kommen wird. Zumal die Geschichte mit dem DFB-Pokal für Horn nach dem Erstrundenaus am vergangenen Samstag in Regensburg bereits zu Ende geschrieben ist.
FC spielt in den USA gegen VfB Stuttgart
Die Planung des 1. FC Köln für die WM-Pause von Mitte November bis zum 20. Januar 2023 steht. Unmittelbar nach dem 15. Spieltag und der Partie bei Hertha BSC (11.-13. November) begibt sich der FC auf einen Trip nach Austin in Texas. Am Mittwoch gab der Bundesligist bekannt, dass es dort am 19. November zu einem Testspiel gegen den VfB Stuttgart kommt. Nach der USA-Reise gibt es zwei Wochen Urlaub. Die FC-Profis bekommen dann noch einmal über Weihnachten und Silvester frei, bevor im Januar eine dreiwöchige Vorbereitung vor dem Heimspiel gegen Weder Bremen (20. bis 22. Januar 2023) ansteht. Eventuell mit einem weiteren Trainingslager, wie Coach Steffen Baumgart gegenüber t-online erklärte. (sam)
Schwäbe ist die erklärte Nummer Eins und wird am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) beim Bundesliga-Auftakt gegen den FC Schalke 04 im Tor der Geißböcke stehen. Die Frage, ob er denn auch mit Baumgarts Entscheidung für die Conference League zufrieden sei, beantwortete er lässig: „Das kann ich erst sagen, wenn der Trainer es öffentlich macht“, tappte er nicht in die Falle.
Einmal auf die Probe gestellt, hielt er seinen Infokasten auch bei Sebastian Andersson sauber. Der Schwede, der beim FC noch bis 2023 unter Vertrag steht, aber keine Rolle mehr in den sportlichen Planungen spielt, steht vor einem Engagement bei Bröndby IF Kopenhagen – der Club, von dem Marvin Schwäbe vor der vergangenen Saison als dänischer Meister nach Köln übersiedelte. „Ich kann nur für mich sprechen und sagen, dass Kopenhagen eine tolle Stadt und Bröndby ein sehr guter, traditionsreicher Club ist.“ Die Frage, ob Andersson sich beim ihm nach dem Kopenhagenern erkundigt habe, lächelte der FC-Keeper locker weg: „Die Gespräche laufen noch.“
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Andersson fehlte jedenfalls am Mittwoch beim FC-Training und soll sich nach übereinstimmenden Medienberichten auf dem Weg nach Kopenhagen gemacht haben. Nach Angaben des dänischen TV-Sender TV3 stehe nur noch der Medizincheck aus. „Es kann sein, dass er einen Vertrag unterschreibt, es kann aber auch sein, dass er seinen Vertrag bei uns erfüllt“, bestätigte Thomas Kessler die Verhandlungen indirekt. Der sportliche Leiter des FC wies auch auf die komplizierten Details der Verhandlungen hin, ohne näher darauf eingehen zu wollen.
Andersson fehlt beim Training und reist nach Kopenhagen
Dabei dürfte es weniger um Anderssons Gesundheit als um die finanziellen Rahmenbedingungen des Deals gehen. Der 31-jährige Mittelstürmer verdient in Köln etwa zwei Millionen Euro im Jahr und steht noch mit mehr als zwei Millionen Euro in den Büchern. 6,5 Millionen Euro hatte der FC 2019 für den Schweden an Union Berlin überwiesen. TV3 berichtete, dass die Ablöse für Andersson bei etwas mehr als einer Million Euro liegen soll.
Marvin Schwäbe interessiert so etwas naturgemäß weniger. Er freut sich auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz gegen Schalke und sieht die Mannschaft top vorbereitet: „Wir fühlen uns weiter als letztes Jahr, sind als Mannschaft gereift und in der Breite auch für die internationalen Auftritte gewappnet“, verbreitete der Torwart trotz der Pokal-Schlappe Optimismus. Zumal er sich in der Mixed Zone schon mal in Bestform präsentierte: „ Ich hoffe, ich habe mich weiter entwickelt. Ich fühle mich auf jeden Fall sehr gut.“