EM in KölnFans überrennen Fan-Zonen am Heumarkt und im Tanzbrunnen – so reagiert die Stadt

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Großer Andrang auf engem Raum: Blick auf die Fan-Zone auf dem Heumarkt am Samstag beim Spiel zwischen Belgien und Rumänien.

Großer Andrang auf engem Raum: Blick auf die Fan-Zone auf dem Heumarkt am Samstag beim Spiel zwischen Belgien und Rumänien.

Die Fan-Zone am Heumarkt war schon 80 Minuten vor Anpfiff dicht. Im Tanzbrunnen sorgten auch die Kölschrocker von Kasalla für großen Andrang.

Am Heumarkt zog die Stadt am Sonntag zum wiederholten Male die Reißleine. Gut 80 Minuten vor dem abschließenden Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft war der Heumarkt dicht, die 7500 Menschen fassende Fan-Zone voll und die Schlangen vor den drei Einlassstellen lang.  Die von Spieltag zu Spieltag steigende EM-Euphorie macht sich in diesen Tagen vor allem zwischen Altstadt und Tanzbrunnen bemerkbar. Viele Fans hofften trotz voller Fan-Zone noch auf einen Einlass, meist vergebens.

Fußball-Party für 12.500 Menschen: Nach dem vermeintlichen 1:0 von Robert Andrich zündete im Tanzbrunnen die erste Leuchtrakete.

Fußball-Party für 12.500 Menschen: Nach dem vermeintlichen 1:0 von Robert Andrich zündete im Tanzbrunnen die erste Leuchtrakete.

Die Stadt sperrte wie bereits am Mittwoch und am Samstag zwischenzeitlich erneut die Deutzer Brücke für den Verkehr, auch die KVB-Haltestelle „Heumarkt“ wurde zeitweise nicht mehr angefahren. Wenn der Public-Viewing-Bereich voll ist, dann sind es die am Heumarkt angrenzenden Brauhäuser, Restaurants und Kneipen erst recht. Die Stadt wies zunächst auf die zweite Fan-Zone im Tanzbrunnen hin. Weitere 12.500 Menschen kommen in Deutz unter. Doch auch die größere der beiden Public-Viewing-Zonen kam am Sonntag an ihre Grenzen.

EM in Köln: Viele Fans warteten eine halbe Stunde, manche kamen trotzdem nicht rein

Wer zweieinhalb Stunden vor Anpfiff am Tanzbrunnen war, der war in fünf Minuten auf dem Veranstaltungsgelände. Kurze Zeit später wuchsen die Schlangen minütlich. Viele Fans, die nicht ganz so früh dran waren, mussten teilweise eine halbe Stunde oder länger auf den Einlass warten. Der große Andrang dürfte auch mit dem Konzert der Kölschrocker von Kasalla zusammenhängen.

Fans beim Public Viewing im Tanzbrunnen am Sonntag.

Fans beim Public Viewing im Tanzbrunnen am Sonntag.

Die Band heizte den Fans ab 19.30 Uhr eine Stunde lang ein. Bereits am Mittwoch war die Band gemeinsam mit schottischen Dudelsack-Spielern auf dem Roncalliplatz aufgetreten. Den Auftritt kündigte die Band erst kurz vorher in den sozialen Medien an, der Andrang hielt sich trotz Zehntausender Schotten in der Innenstadt in Grenzen. Das Konzert im Tanzbrunnen kündigten Stadt und Band bereits am Samstag an. Als Kasalla anderthalb Stunden vor Anpfiff loslegte, war die Fläche zwischen Bühne und Brunnen bereits so gut wie voll.

Public Viewing in Köln: Fläche am Rheinufer soll Abhilfe schaffen

Nach dem Auftritt teilte der Moderator mit, der Tanzbrunnen sei voll. Draußen traten viele Menschen den Rückweg an, zurück ins Linksrheinische oder nach Deutz. Immerhin: Plätze mit guter Sicht gibt es im Tanzbrunnen ausreichend. Auch, weil die Veranstalter mehrere große Leinwände auch im hinteren Bereich des Geländes aufgestellt hat.

Das Achtelfinale der deutschen Mannschaft steigt zur besten Sendezeit: am kommenden Samstag um 21 Uhr. Gut möglich, dass bei sommerlichen Temperaturen noch einmal mehr Menschen einen Platz zum gemeinsamen Fußballschauen suchen. Entlastung soll die Public-Viewing-Fläche am Konrad-Adenauer-Ufer schaffen. Am vergangenen Mittwoch schauten 25.000 vornehmlich schottische Fans das Spiel ihrer Mannschaft gegen die Schweiz. 30.000 Fans sollen dort am Dienstag beim Spiel zwischen England und Slowenien Platz finden. 40.000 Engländer erwartet die Polizei insgesamt. Insgesamt kann die Stadt die 30.000 Quadratmeter große Fläche bis zu einer Kapazität von 50.000 ausweiten. 420.000 Euro kostet die Fläche pro Nutzungstag. Ein teures, aber wohl alternativloses Vergnügen.

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