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Fahrstuhl-ImageSo will sich der 1. FC Köln in der Frauenfußball-Bundesliga etablieren

Lesezeit 3 Minuten

Die Spielerinnen des 1. FC Köln bejubeln die Rückkehr in das Oberhaus.

Köln – Es war eine Machtdemonstration, die man insgeheim auch so erwarten durfte. Die Fußballerinnen des 1. FC Köln haben nach dem Abstieg in die Zweite Bundesliga Süd 46 von 48 Punkten gesammelt und damit auf souveräne Weise die sofortige Rückkehr in die Bundesliga geschafft. Der Vorsprung auf den FC Bayern München II und die SG Andernach betrug am Ende jeweils stolze 19 Zähler – und das bei gerade einmal 16 Partien, die diese Spielzeit dauerte.

Dass die Kölnerinnen tatsächlich derart dominant durch die Zweitklassigkeit schreiten würden, war noch um den Jahreswechsel herum keine Selbstverständlichkeit. Trainer Sascha Glass musste zeitweise auf gleich sieben Spielerinnen verzichten. Hinzu kam der Umstand, dass jeder Gegner gegen den Absteiger besonders motiviert in die Partien ging.

Angesichts dessen freut sich Glass umso mehr über die Entwicklung seiner Mannschaft in der Endphase der gerade abgelaufenen Saison, als zunehmend Spielerinnen aus dem Lazarett zurückkehrten und die Abläufe besser verinnerlicht wurden. „Wie wir in den vergangnen Wochen mit dem Druck umgegangen sind, macht mich stolz. Wir waren fußballerisch sehr dominant und haben die Spiele überlegen gewonnen“, zeigt sich der FC-Coach zufrieden.

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Die einzigen beiden Verlustpunkte brachte dem FC ein 3:3 beim 1. FC Saarbrücken Ende April ein. Nachdem der Aufstieg wenig später auch rechnerisch festgestanden hatte, konnten die Sportliche Leiterin Nicole Bender und Trainer Glass bereits die Kaderplanung für die kommende Saison forcieren. Mit Elvira Herzog (SC Freiburg), die bereits 2019/20 das FC-Gehäuse gehütet hat, Irini Ioannidou (Abwehr), Manjou Wilde (Mittelfeld/beide SGS Essen) und Jana Beuschlein (Sturm/TSG Hoffenheim) präsentierte der Aufsteiger bislang vier Neuzugänge. Dem gegenüber stehen die Abgänge von Karoline Kohr und Ricarda Schaber (Ziel jeweils unbekannt). Johanna Tietge, Kristina Hild und Lena Lotzen beenden aufgrund schwerer Verletzungen allesamt ihre Karrieren im Leistungsfußball.

Amber Barrett bleibt beim FC

Die irische Nationalspielerin Amber Barrett hat ihren Vertrag beim 1. FC Köln bis 2022 verlängert. Mit zehn Toren in 16 Partien war die 25-Jährige maßgeblich an der Rückkehr in die Bundesliga beteiligt. „Ich freue mich unheimlich, beim FC zu bleiben. Ich liebe Köln und den FC und bin sehr stolz, meiner Mannschaft beim Aufstieg in die Bundesliga geholfen zu haben“, erklärt Barrett, die im Sommer 2019 von Peamount United ans Geißbockheim gewechselt war. Zuvor hatten vom Aufstiegskader bereits Alicia Gudorf, Yuka Hirano und Spielführerin Peggy Kuznik ihre Kontrakte verlängert. (tca)

Der vierte Bundesliga-Aufstieg der FC-Frauen seit 2015 soll nun endgültig der letzte sein. „Wir wollen uns in der Bundesliga etablieren und mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, skizziert Sascha Glass die Ziele für die kommende Saison. Das Fahrstuhl-Image wollen die Kölnerinnen endlich ablegen.

Die Strukturen hierfür werden am Geißbockheim immer weiter professionalisiert. So ist Nicole Bender bereits seit mehr als einem Jahr hauptberuflich als Sportliche Leiterin beim FC angestellt. Mit Sebastian Bolte gibt es seit dem vergangenen Sommer zudem einen Videoanalysten. Ein neuer Athletiktrainer soll noch hinzukommen. Auch im Jugendbereich will der Verein seine Strukturen weiter ausbauen, um konkurrenzfähige Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs in die Bundesliga-Mannschaft einbauen zu können. Der in der Ersten Liga durch Fernseh- und Sponsorengelder steigende Etat ist dabei ein wichtiger Faktor, um diese Entwicklung voranzutreiben. Alles in allem stehen die Vorzeichen gut für etwas Historisches beim FC: den ersten Klassenerhalt in der Frauenfußball-Bundesliga.